Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
Vom Netzwerk:
Wie alles begann
     
    Wo die Liebe eben so hinfällt. Mario Palinskis Tochter Tina hatte sich in Guido Bittner, einen Assistenten am Publizistikinstitut der Universität Wien, verliebt. Guidos Vater, Dr. Ernst Bittner, war Rechtsanwalt in der schönen Stadt Singen im Hegau. Jener traumhaft schönen Gegend am westlichsten Zipfel des Bodensees.
    Da es den beiden Liebenden ernst zu sein schien, wollten auch die zukünftigen Schwiegerleute einander kennenlernen. Aus diesem Grunde folgten der Kriminologe Mario Palinski und die Seinen im September letzten Jahres der Einladung der Bittners.
     
    * * *
     
    Als Frühaufsteher nutzte der Vater der zukünftigen Braut den Morgen, um das zauberhafte Umland Singens näher zu erkunden. Bei der Gelegenheit wurde er allerdings unfreiwillig Zeuge einer schrecklichen Bluttat. Er musste beobachten, wie eine junge Frau, Rosie Apfaltingerⁱ, wie sich später herausstellte, auf einer Wiese im Umland Singens von einem Mann im Streit erschlagen wurde.
    Als Palinski der Frau zu Hilfe eilen wollte, flüchtete der Täter in einen nahe gelegenen Heuschober. Während er sich vergeblich um die leblose Frau kümmerte, war das wütende Bellen eines Hundes an Palinskis Ohr gedrungen, das kurz darauf in ein klägliches Jaulen gemündet und dann gänzlich verstummt war.
     
    Das Verhältnis Palinskis zu der am Tatort erschienenen und unter der Leitung von Hauptkommissar Anselm Wiegele stehenden Singener Polizei stand zunächst unter schlechten Vorzeichen. Der geschwätzige Wiener und der leicht introvertierte, mit seinem Schicksal hadernde Kommissar waren einfach zu unterschiedliche Persönlichkeiten, um sich auf Anhieb zu verstehen.
    Die größte Überraschung stand den beiden so verschiedenen Kriminalisten aber noch bevor. Als die Polizei endlich den Heuschober gestürmt hatte, um den Täter zu verhaften, entdeckten sie nicht einen, sondern zwei junge Männer, die Cousins Joachim und Hans Peter Windscheid, durch Adoption sogar Brüder.
    Beide fast gleichaltrig, gleich groß, ähnlich aussehend und auch gekleidet machten es Palinski, der den Täter ja nur aus einiger Entfernung und gegen die Sonne gesehen hatte, unmöglich, den Täter eindeutig zu identifizieren. Da sich auch sonst keinerlei Hinweise auf die Täterschaft des einen oder anderen Bruders finden ließen, drohten die Ermittlungen ergebnislos in einer Sackgasse zu enden. Mit dem vorhersehbaren Resultat, dass Hauptkommissar Wiegele demnächst einen Schuldigen laufen lassen musste, weil er einen Unschuldigen eben nur eine bestimmte Zeit festhalten durfte. Eine zwar völlig richtige, im Sinne der Gerechtigkeit aber doch äußerst unbefriedigende Entscheidung.
     
    * * *
     
    Als Tierfreund und engagierter Hundeliebhaber hatte Palinski den Tatort aber nicht verlassen wollen, ohne sich nicht auch um den Hund zu kümmern, dessen schmerzliches Gejaule er noch im Ohr hatte. Er hatte das Tier, einen kleinen Schäferhundmischling, den er Moritz nannte, vom Tierarzt untersuchen lassen. Dieser musste feststellen, dass das arme Viech mehrmals getreten worden war.
    Alles das fiel Palinski erst wieder ein, als Hauptkommissar Wiegele mit seiner Weisheit am Ende war. Wenn der Hund getreten worden war, dann konnte er eigentlich nur vom Mörder getreten worden sein. Hunde neigten nun einmal dazu, ihr Territorium gegen Eindringlinge zu verteidigen. u nd nichts anderes hatte Moritz auch getan. Da war sich Palinski völlig sicher.
    Hauptkommissar Wiegele übernahm diese Theorie nur zu gerne. Warum auch nicht, schließlich hatte er nichts Besseres. Die folgende Gegenüberstellung zwischen den beiden Brüdern und dem Hund führte denn auch zu einem eindeutigen Ergebnis. Während Moritz Hans Peter die Hand ableckte und sich von ihm kraulen ließ, stellten sich ihm beim Anblick Joachims die Haare auf, er knurrte böse und fletschte die Zähne.
    Als dann noch bekannt wurde, dass Joachim eine krankhafte Angst vor Hunden hatte, stand für die beiden Kriminalisten fest, dass es nur dieser Windscheid-Bruder gewesen sein konnte, der beim Betreten des Heuschobers den Hund getreten hatte. Und daher auch der Mörder von Rosie gewesen sein musste.
     
    * * *
     
    Beim abschließenden Zuprosten mit zahlreichen Viertele Weißherbst, mit denen der erfolgreiche Abschluss des ersten gemeinsamen Falles des Wiener Kriminologen und des Singener Hauptkommissars gefeiert worden war, war aus den höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten rasch ein Herz und eine Seele geworden.
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher