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0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tierwelt und dem Fehlen von Touristenschwärmen ihre Gemüter. Die überschwemmten lieber Neapel und Pompeji oder auch Paestum, etwas weiter südlich an der Küste.
    Martinas Unruhe blieb. Sie sah durch das große Fenster, dessen Jalousien ständig hochgezogen waren, nach draußen, konnte aber trotz des hellen Mondlichts nichts Beunruhigendes sehen.
    Sie schlüpfte in ein langes Hemd, begnügte sich damit, einen der Knöpfe zu schließen, und verließ das Schlafzimmer. Unruhig machte sie einen Streifzug durch das Haus. Alle Fenster und Türen waren verschlossen. Das war eine nächtliche Vorsichtsmaßnahme, die sie sich angewöhnt hatten. Immerhin waren die ersten Häuser am Rand von Buccino gut drei Kilometer entfernt, aber Marina konnte den Mann verstehen, der seinen Bungalow hier draußen in der wildromantischen Hanglandschaft, weitab von allem Trubel, erbaut hatte, um dann zu sterben, und seine Erben konnten mit dieser Einsamkeit und Ruhe nichts anfangen und hatten den gediegen eingerichteten Bungalow, der gut seine sieben- bis achthundert Millionen Lire gekostet haben mußte, mit Freuden vermietet.
    Überfälle und Einbrüche hatte es zwar hier noch nicht gegeben, aber das hieß nicht, daß so etwas nicht eines Tages doch geschehen würde. Deshalb war es besser, nachts Türen und Fenster geschlossen zu halten. Vielleicht hatte sich nur noch nicht herumgesprochen, daß auch hier eine Menge zu holen war.
    Rührte die Unruhe, die Marina verspürte, daher, daß draußen jemand herumstrolchte? Aber warnende Empfindungen dieser Art hatte sie doch noch nie gehabt.
    Vielleicht sollte sie Cerrone wecken…? Aber wenn draußen keine Gefahr lauerte, hatte sie ihn umsonst aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen, und das wollte sie ihm nicht antun. Die zahlreichen, gutbezahlten Aufträge der letzten Wochen hatten ihn viel Kraft gekostet, und er konnte jede Sekunde Schlaf brauchen, die er bekam. Marina überlegte, ob es nicht langsam ratsam sein konnte, auch einmal Aufträge von Agenturen und Verlagen abzulehnen. Als sie vor ein paar Jahren mit ihrem Bilder-Studio anfingen, hatte sich keiner von ihnen jemals träumen lassen, wohin die rasante Entwicklung sie führen würde. Längst hatten sie bekanntere und berühmtere Studios in Rom überflügelt.
    Daß schon in ein paar Minuten damit Schluß sein würde, ahnte Marina nicht.
    Sie stand im Eingangsflur vor der Haustür, die größtenteils aus gitterverstärktem Glas bestand.
    Draußen stand jemand!
    Schlagartig fiel die Unruhe von Marina ab. Sie empfand es als normal, einen ihr unbekannten Mann in dunkler Kleidung, aber mit Augen zu sehen, die wie Kohle glühten. Hatte sie ihn nicht erwartet?
    Sie wußte, daß sie ihm die Tür zu öffnen hatte.
    Sie drehte den Schlüssel herum. Die Glastür schwang nach innen auf und gab dem Fremden, den sie nie zuvor gesehen hatte, den Weg frei. Er war ihr nicht unheimlich, wie ihr auch nicht bewußt wurde, daß sie außer dem offenen Hemd nichts am Leib trug.
    Das spielte doch keine Rolle mehr.
    Und dann war der Fremde bei ihr, berührte sie, und dann war nichts mehr rückgängig zu machen…
    ***
    Zum ersten Mal war in der kleinen Station der Ewigen Maschinenlärm zu hören, und in Omikrons Augen, die so menschlich waren in ihrer Ausdruckskraft, konnte Zamorra Angst sehen.
    »Fehlsteuerungen«, flüsterte Nicole ihm zu, die direkt neben ihm stand. »Das Programm-Gehirn funktioniert nicht so, wie es eigentlich soll… Yared versucht, die Fehlschaltungen zu überbrücken, aber trotzdem befürchtet er, daß gleich die Hölle losbricht…«
    »Yared…?« Zamorra konnte sich nicht erinnern, diesen Namen jemals gehört zu haben.
    »Das ist Omikrons Name«, raunte Nicole ihm zu, und da begriff er, daß Nicole die Gedanken des Ewigen gelesen haben mußte.
    Sein Kopf flog herum. Seine Blicke suchten ihre Augen, und er begann zu frösteln. Nicole als Telepathin? Mit der Fähigkeit des Gedankenlesens ausgestattet?
    Er sah sie nicken. Auch das war eine Folge des Vampir-Keims in ihr!
    Damals, als schwarzes Blut in ihren Adern floß, weil Sara Moon versucht hatte, ihre Gefangene Nicole zu einer Dämonin oder Halb-Dämonin zu machen, war es ähnlich gewesen. Nicole war empfänglich für Schwingungen der Magie geworden. Später war diese Empfänglichkeit wieder verflogen. Aber Telepathie in ihrer reinsten Form hatte es auch damals nicht gegeben.
    Welche Überraschungen würde Zamorra mit Nicole noch erleben?
    Die größte Überraschung war für ihn, daß

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