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0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Laub und checkte sie durch, um festzustellen, daß sich noch drei Kugeln im Magazin und eine im Lauf befanden. Vier hatte er also verschossen.
    Und wie schreibe ich das in mein Protokoll? fragte er sich.
    Im nächsten Moment fragte er sich, woher diese Frau kam. Er hatte doch den Vampir in den Wald verfolgt und auf ihn geschossen. Von der Frau war nie zuvor die Rede gewesen, aber für sie schien die Anwesenheit und das Zerfallen des Blutsaugers kein ungewöhnlicher Vorgang zu sein, denn sie zeigte für Fabrizio kein Anzeichen des Erschreckens.
    Den Vampir gab es nicht mehr.
    Die Frau griff nach einer silbernen Scheibe, die im Staub auf dem Boden lag und glänzte, obgleich das Mondlicht nicht durch die Laubdecke der Bäume drang. Aber Catalano war schon einiges gewöhnt.
    Die Frau richtete sich auf.
    Sie hängte sich die Silberscheibe am Kettchen um den Hals, und Fabrizio konnte den Anblick genießen, der sich ihm bot. Die Scheibe glänzte zwischen den Brüsten der Frau, die ihren Overall bis fast zum Nabel geöffnet hatte.
    »Na, wieder okay?« hörte er die aufregende Schönheit fragen. Und da, als sie den Mund zum Sprechen öffnete, sah er ihre Vampirzähne.
    Da rastete er aus.
    Er überlegte nicht mehr. Sein Unterbewußtsein, das seine geschulten Reflexe steuerte, verriet ihm, daß er von einem Wesen mit diesen spitzen Zähnen eben fast umgebracht worden wäre. Dieses einmal durch einen glücklichen Zufall abgewendete Schicksal wollte er kein zweites Mal erleiden müssen.
    Er riß die Dienstwaffe hoch, bis die Mündung auf Nicole Duvals hübsche Brust zeigte, und schoß.
    ***
    Zamorra schlug ihm die Waffe aus der Hand.
    In hohem Bogen flog sie duch die Luft. Mit dem nächsten Griff durchbrach Zamorra Catalanos instinktive Abwehr, bekam dessen Nacken zu fassen und berührte den Nervenknoten, der den in panischer Angst resignierenden Mann sofort besinnungslos zusammenbrechen ließ.
    Nicole sah ihn aus großen Augen an.
    »Wo kommst denn du jetzt her?« entfuhr es ihr.
    Er lächelte.
    »Ich bin der rettende Engel, wie immer. Gefällt es dir nicht? Dein etwas zu stürmischer Verehrer in Uniform mit seiner staatlich lizensierten Kugelspritze wird bald wieder erwachen, aber in der Zwischenzeit kann er dich nicht mehr damit erschießen…«
    »Cheri…«
    Sie sah ihn verzweifelt an.
    »Cheri, ich habe versucht, mich von euch zu trennen, um nicht in die Versuchung zu kommen, dich zu überfallen, und nun kommst du, findest mich wieder und rettest mich… ist dir nicht klar, daß meine Dankbarkeit lediglich aus einem Vampirkuß in deinen Hals bestehen könnte?«
    Sein Lächeln blieb, und es drückte dieselbe Zärtlichkeit und Liebe aus, die er ihr übermitteln wollte, als er seinen Arm um Nicoles Schultern legte. »Muß ich dieses Risiko nicht eingehen, Nici, wenn ich bei dir bleiben will?«
    »Es ist doch Leichtsinn…«
    »Spürst du Vampirdurst?« fragte er überraschend.
    »Jetzt nicht, nicht in diesem Augenblick…«
    »Wenn du mich rechtzeitig warnst, kann überhaupt nichts passieren, und ich werde dann ensprechende Schutzmaßnahmen ergreifen… was ist hier überhaupt passiert? Ihr habt euch doch nicht umsonst alle hier getroffen…?«
    Sie erzählte es ihm in wenigen Worten, und sie erfuhr von ihm seine Erlebnisse.
    Er deutete auf die Staubreste des Silbermond-Vampirs.
    »Es kann sein, daß ich mich mit meinen Spekulationen auf einen Holzweg begebe, Nicole, aber wir werden ein wenig von diesem Staub aufsammeln. Vielleicht läßt sich daraus eine Art Serum für dich entwickeln.«
    »Daran glaubst du, Zamorra?«
    Er küßte sie und ließ sich auch nicht durch ihre Vampirzähne irritieren. »Man muß selbst an die geringste Chance glauben, weil es sonst keinen Sinn hat zu leben. - Laß uns den Staub aufsammeln, auf das Erwachen des Carabiniere warten und dann zu diesem Haus gehen. Ich denke, daß es eine Menge Verwicklungen zu klären gibt… aber wenn dieser Staubklumpen hier unser Super-Vampir war, dürften mit seinem Tod auch seine Opfer entweder zu Staub zerfallen oder erlöst sein.«
    Er ließ sie los.
    »Wird das nicht ein wundervoller Morgen, Nici?«
    Und da sah sie, daß sie sich auf einer kleinen Waldlichtung befanden, und sie sah die Sonne, die über den Baumwipfeln schien und sie mit ihren hellen Strahlen erreichte.
    Eine Morgensonne, die die Vampirin Nicole nicht töten konnte.
    War es nicht ein gutes Omen für die Zukunft?
    ENDE des Dreiteilers

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