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0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

Titel: 0418 - Zwei Orchideen für eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mörder wußte genug von den Gepflogenheiten der Familie Vanders, um einen Plan zu machen. Um diese Zeit — Hammer schätzte, daß es etwa elf war — spielte Bob bei gutem Wetter mit einer Kinderschwester im Garten des großen Grundstücks.
    Auf dem Wege zu seinem Opfer kam Hammer an einer Normaluhr vorbei. Er hatte ziemlich genau geschätzt. Es war vier Minuten nach elf.
    Um elf Uhr zehn stoppte der Mörder seinen Wagen vor dem Grundstück der Vanders.
    Der Garten war von einer hohen Hecke umgeben, aber von der Einfahrt hatte Hammer freien Blick bis zu dem großen Lförmigen Bungalow. Auf der Wiese davor plätscherte die Fontäne eines kleinen Goldfischteichs.
    Hammer sah den Jungen. Er kugelte, umgeben von Spielsachen und nur mit einer roten Spielhose bekleidet, über die Wiese.
    Zwischen Bob und dem Goldfischteich saß die Kinderschwester auf einem Liegestuhl. Sie blätterte in einem Journal und schien sich gewaltig zu langweilen.
    Hammer wartete. Irgendwann, so sagte er sich, würde die Schwester aufstehen und für eine Minute im Haus verschwinden. Aber er sah sich getäuscht. Die Minuten vergingen, ohne daß die junge blonde Frau ihre Aufsicht vernachlässigte.
    Der Mörder spürte, wie heiße Wut in ihm aufstieg. Er wußte kaum, was er tat, als er leise die Nebenpforte der Auffahrt öffnete.
    Die Schwester saß mit dem Rücken zur Straße gewandt, war ganz in das Journal vertieft, hob nur ab und zu den Kopf, um einen Blick auf Bob zu werfen.
    Die Schwester merkte nicht, daß sich ihr jemand von hinten näherte, daß Hammer auf leisen Sohlen über den Rasen huschte, hinter dem Liegestuhl halt machte, die Faust hob und mit voller Kraft zuschlug.
    Der Hieb traf die junge Frau seitlich im Genick. Kraftlos, ohne sich regen zu können, rutschte sie vom Liegestuhl. In einer seltsam verdrehten Haltung blieb sie auf dem Rasen liegen. Aber sie war noch bei Bewußtsein. Sie sah den Mann, der jetzt mit wenigen Schritten zu dem Jungen sprang, ihn packte, über seinen kleinen Mund einen breiten Streifen Heftpflaster klebte und dann den heftig Zappelnden emporriß und zum Gartentor schleppte.
    Als die Lähmung von der jungen Frau wich, hörte sie gerade noch das Aufheulen eines Automotors.
    Die Schwester wischte sich über die Stirn. War das Wirklichkeit? Oder hatte sie Halluzinationen?
    Die Geräusche des Wagens, der sich in rasender Fahrt entfernte, drangen an ihr Ohr. Es war Wirklichkeit.
    Die Frau hatte den Mann erkannt. Von vielen Besuchen im Hause der Vanders' war ihr Elroy Hammer bestens vertraut.
    Während die Kinderschwester mit zitternden Knien in den Bungalow eilte, preschte der Mörder mit seinem kleinen Opfer zu den verlassenen Schuppen der Ryan Docks.
    ***
    Als uns die Nachricht über Sprechfunk erreichte, befanden wir uns noch in der Washington Street.
    Ein Kollege von der Mordkommission kam ins Haus.
    »Die Zentrale ist an der Strippe, Jerry. Kidnapping. Der Chef verlangt euch beide.«
    Phil und ich stürmten hinaus. Wir stiegen in einen der Wagen, und ich nahm den Hörer des Sprechfunkgeräts ans Ohr. Nachdem ich mich gemeldet hatte, vernahm ich Mr. Highs Stimme. Ich hielt den Hörer so, daß Phil, der dicht neben mir saß, alles mitbekam.
    »Wir haben eben einen Anruf bekommen«, sagte der Chef ohne Einleitung. »Vor etwa zehn Minuten ist in der Clinton Street ein Kind geraubt worden. Es handelt sich um den zweieinhalbjährigen Bob Vanders. Der Vater ist Fabrikant und anscheinend sehr vermögend.«
    »Clinton Street?« unterbrach ich. »Das muß hier ganz in der Nähe sein.«
    »Richtig. Aus diesem und noch aus einem anderen Grund rufe ich euch an. Bob Vanders wurde vor den Augen einer Kinderschwester, die der Täter niederschlug, aber nicht völlig betäubte, entführt. Die Frau hat den Mann erkannt. Es ist Elroy Hammer.«
    »Hammer?« Ich stieß zischend die Luft aus. »Ist der Kerl denn übergeschnappt?«
    Mr. High ging nicht darauf ein, sondern fuhr fort: »Die Kinderschwester hörte einen Automotor. Hammer verfügt also über einen Wagen. Da er selbst keinen besitzt, hat er das Fahrzeug wahrscheinlich irgendwo gestohlen.«
    »Wie sieht der Junge aus?« fragte ich.
    »Lassen Sie sich das am besten an Ort und Stelle erzählen. Es ist das Grundstück Clinton Street Nummer elf. Man erwartet Sie beide dort bereits.«
    »Hat Hammer schon angerufen? Den Eltern irgendeine Erklärung gegeben?«
    »Nein. Aber ohne Zweifel handelt es sich um ein Verbrechen und nicht um einen makabren Scherz. Hammers brutales

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