Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

Titel: 0418 - Zwei Orchideen für eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Vorgehen beweist das.«
    »Okay, Chef«, sagte ich. »Wir zischen sofort los.«
    Ich hängte den Hörer in die Halterung zurück. Wir stiegen aus. Phil lief ins Haus und informierte die Kollegen. Sobald sie ihre Arbeit hier beendet hatten, würden sie abziehen. Aber ein Doppelposten mußte im Haus Zurückbleiben. Für alle Fälle…
    Hammer schien den Verstand verloren zu haben. Es war durchaus möglich, daß er in sein Haus zurückkehrte.
    Ich wartete im Jaguar, bis Phil neben mir saß. Dann brausten wir los.
    Es war nur ein kurzes Stück bis zur Clinton Street. Wir fanden Nummer elf, ein großes Grundstück mit mächtiger, sattgrüner Rasenfläche und einem eleganten Bungalow mitten drin.
    Auf der Terrasse standen drei Personen. Die junge Frau war an ihrer Kleidung unschwer als Kinderschwester zu erkennen. Ihr Gesicht war noch blaß.
    William Vanders war ein kräftiger, sportlicher Mann in meinem Alter. Seine freundlichen blauen Augen blickten erschreckt. Seine etwas jüngere Frau war hübsch, schwarzlockig, drall und ein bißchen der Typ Hausmütterchen.
    Wir gingen bis zur Terrasse. »FBI«, sagte ich. »Sie haben uns benachrichtigt.«
    Vanders nickte. Er zögerte einen Moment. Dann sagte er: »Darf ich Ihren Ausweis sehen?«
    Ich zeigte ihm meine Legitimation.
    »Bitte nehmen Sie Platz.« Vanders biß hart die Zähne zusammen. Ich merkte, daß er sich eisern beherrschte. Seine Frau brach plötzlich in herzzerreißendes Schluchzen aus.
    »Beruhige dich, Barbara«, sagte Vanders. Er streichelte ihren Arm. »Es wird alles gut werden. Wir werden Bob unversehrt wiederbekommen.«
    Ich bat die Kinderschwester, uns den Vorgang zu berichten. Sie schilderte genau, vergaß auch das Heftpflaster nicht zu erwähnen, das Hammer seinem Opfer über den Mund geklebt hatte.
    »Und Sie haben genau gesehen, daß es sich um Elroy Hammer handelt?« fragte ich.
    »Genau. Sein Gesicht war seltsam verzerrt. Er sah aus wie ein… wie eine… Bestie.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Es stand im Terrassenzimmer und war durch die geöffnete Tür deutlich zu vernehmen.
    »Gehen Sie ‘ran«, sagte ich zu Vanders. »Falls es Hammer ist, und falls er sich nicht zu erkennen gibt, verraten Sie mit keinem Wort, daß wir wissen, daß er der Entführer ist. Klar?«
    Vanders nickte.
    »Gehen Sie auf alles ein, was er verlangt. Und kein Wort davon, daß Sie uns schon benachrichtigt haben.«
    Vanders erhob sich, ging auf unsicheren Beinen ins Terrassenzimmer zu einem Kamin, auf dessen breitem Sims das Telefon stand.
    Wir folgten dem Mann.
    Er nahm den Hörer ab und meldete sich.
    Er lauschte nur wenige Sekunden, dann reichte er mir den Hörer. »Für Sie.«
    Ein Kollege von der Mordkommission war am Apparat.
    »Eine wichtige Nachricht, Jerry. Ein Doktor Holms ist eben hier aufgekreuzt. Er wohnt in der Nähe, ist der Hausarzt der Hammers und hat durch Zufall von Margret Hammers Tod gehört. Die Nachricht scheint hier in der Gegend wie ein Lauffeuer ‘rumzugehen. Holms jedenfalls hielt es für seine Pflicht, uns über etwas Wichtiges zu informieren. Elroy Hammer ist unheilbar krank. Er hat einen inoperablen Gehirntumor und nur noch ein knappes Jahr zu leben. Und das Schlimmste -ist, daß Hammer davon weiß. Seine Frau muß es ihm vorgestern abend erzählt haben. Hammer rief bei Holms an, um Gewißheit zu bekommen. Holms hat es zwar nicht direkt bestätigt, aber Hammer wußte bereits Bescheid. Der Arzt wollte sich gestern um Hammer kümmern, fand dann aber weder Zeit noch Gelegenheit, weil er wegen eines schweren Unfalls weg mußte und erst in der Nacht zurückgekommen ist.«
    »Danke«, sagte ich. »Es ist wirklich wichtig, das zu wissen. Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    Ich legte auf.
    Ich informierte Phil und die Vanders. »Was das heißt«, fügte ich hinzu, »kann man sich an den Fingern abzählen. Hammer ist jetzt so gefährlich und unberechenbar wie eine Bestie. Er hat kaum noch etwas zu verlieren. Wahrscheinlich geht es ihm um Geld. Ich nehme an, er ruft bald…«
    Das Schrillen des Telefons unterbrach mich.
    Wir blickten uns an. Für einen Augenblick herrschte Totenstille.
    »Nehmen Sie ab!« sagte ich zu Vanders.
    Er nickte, aber der Hörer schien bleischwer in seiner Hand zu liegen. Der Mann konnte kaum den Arm heben.
    »Vanders.« Seine Stimme klang heiser.
    Ich stand so dicht neben dem Fabrikanten, daß ich jedes Wort des Anrufers verstehen konnte.
    Er sprach mit verstellter Stimme, hatte wahrscheinlich ein Tuch über die

Weitere Kostenlose Bücher