Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
fielen über die Getroffenen her. Wir hatten eine Galgenfrist gewonnen.
    Ich schob Sacheen zum Fenster. Kühle Nachtluft wehte herein. Das Lichtermeer von Rio lag malerisch unter uns. Von der Straße hallte Lärm herauf.
    Sacheen setzte sich aufs Fensterbrett. Ihre Glieder zitterten unkontrolliert. Sie litt an Höhenangst. Bebend zog sie sich am Blitzableiter hoch. Jeff Parker streckte ihr die Rechte entgegen.
    Sacheens Hand löste sich zitternd wie ein flatternder Vogel vom Blitzableiter. Wider Willen musste sie hinabblicken in die gähnende Tiefe, wo Fackeln und Lichter die Straße erleuchteten.
    Jeff Parker konnte gerade noch ihre Hand packen. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn. Machu Picchu half ihm, Sacheen aufs Dach zu ziehen. Sacheen übergab sich und rollte zur Seite. In den nächsten Minuten war sie völlig unfähig, etwas zu unternehmen.
    Ich stieg aus dem Fenster. Es war auch höchste Zeit, denn die Tür flog auf. Die Ungeheuer drängten ins Zimmer. Mir wurde mulmig, als ich an den Abgrund unter mir dachte. Zwanzig Stockwerke und das Penthouse, das waren gut siebzig Meter. Wenn ich abstürzte, blieb kein Knochen von mir heil.
    Ich zog mich am Blitzableiter hoch und wollte gerade nach der Dachkante fassen, da streckten zwei Monstren die Köpfe aus dem Fenster und packten mich an den Beinen. Meine Lage war verzweifelt.
    Die Schweinemänner zogen und zerrten an mir. Ich strampelte mit den Beinen und konnte das rechte losreißen und damit dem Kerl, der es gehalten hatte, unter die Schnauze treten. Er taumelte zurück. Der andere Mann schlug seine Zähne in meinen Schuh. Ich riss den linken Fuß aus dem Schuh, und zog mich ruckhaft hoch. Gerade noch konnte ich aufs Dach gelangen, dann stand schon das erste Monstrum auf dem Fensterbrett.
    Jeff Parker ließ ihn am Blitzableiter hochklettern. Er wartete, bis das Ungeheuer mit den Händen die Dachkante packte, dann nahm er das Messer, das er bei der Kletterpartie im Gürtel getragen hatte, und stach zu.
    Blut spritzte. Der Schweinemann ließ los und stürzte in die Tiefe. Seine quiekenden Schreie hallten furchtbar durch die Nacht, bis sie nach dem Aufprall jäh abbrachen. Rufe gellten herauf. Offenbar hatte man unten gemerkt, dass hier auf dem Dach etwas vorging.
    Wir hatten uns vor den Monstren in Sicherheit bringen können, aber das half uns nicht viel, denn das gesamte Hochhaus brannte.

    Die Macumba hatten Hunderte von Schweinemenschen ins Hochhaus getrieben, Benzinkanister ausgeleert und die drei unteren Stockwerke in Brand gesteckt, nachdem sie sack- und körbeweise Giftschlangen ausgesetzt hatten. Die Giftschlangen flohen vor dem Feuer, das rasch um sich griff und sich auf immer neue Stockwerke ausbreitete, nach oben. Es war ein höllisches Inferno. Der Mob auf der Straße brüllte. Die Macumba trommelten und tanzten, Feuerschein rötete den Himmel.
    Unerkannt, da in unauffälliger menschlicher Gestalt, tauchten Olivaro und Astaroth in der Menge auf und genossen mit dämonischer Freude ihr Werk.
    Vivianas Stimme erklang wie eine Fanfare. »Heute ist die Nacht der Vergeltung, Brüder und Schwestern. Das Fleisch der reichen Schweine brät in dem brennenden Hochhaus. Seht das flammende Fanal des Umsturzes!«
    Das Feuer erreichte den zehnten, zwölften und fünfzehnten Stock. Vom Ozean aus war der Brand aus hundert Kilometern Entfernung zu sehen. Aus den Vorstädten kamen Neugierige angefahren. Bald waren die Straßen völlig verstopft. Die Feuerwehr kam nicht mehr durch. Die wildesten Gerüchte schwirrten umher.
    Die drei Feuerwehreinheiten, die bis zum Hochhaus gelangt waren, wurden von Macumba-Anhängern und vom Mob mit Gewalt und Morddrohungen daran gehindert, mit den Löscharbeiten zu beginnen. Sie hätten ohnehin nicht viel tun können. Aus den Fenstern des Hochhauses schlug die rote Lohe. Dicke Stahlträger verbogen sich in der mörderischen Hitze, und zentnerschwere Betonbrocken platzten vom Stahl- und Eisenskelett des Hochhauses. Wer glaubte, ein Hochhaus bestünde größtenteils aus Eisen und Beton und könnte kaum brennen, sah sich getäuscht. Es gab genug Dielen, Möbel, Balken und sonstiges brennbares Material, um das Hochhaus völlig ausräuchern zu lassen.
    Auch die Polizei kam nicht durch. Einsatzkommandos prügelten sich mit Knüppeln und setzten Tränengas ein, resignierten aber bald angesichts der tobenden, sie beschimpfenden und mit Steinen bewerfenden Menge. Erst als herabstürzende Brocken ein paar Menschen erschlagen hatten,

Weitere Kostenlose Bücher