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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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plötzlich eine Stimme. Eine Frau, ein Mädchen! Sie lacht leise und melodisch.
    „Ray …“, flüstert sie. „Schön, daß du da bist. Ich habe lange gewartet …“
    Das Leben kehrt in mich zurück. Ich sehe Harry neben dem Professor auf dem Boden vor dem Käfer kauern, sehe einen Halbtoten im Sarkophag und ein Skelett, das mich aus den schwarzen Augenhöhlen anstarrt.
    „Ray …“ Wieder die lockende Mädchenstimme. Dunkel und sanft und weich. Mein Gott, wie schön muß diese Frau sein!
    „Ja?“ Ich will mich ihr entziehen, aber es gelingt mir nicht. Unbändiges Verlangen nach ihr steigt in mir auf. Ich muß dieses Mädchen sehen, ihre Stimme hören, ihre Hände auf meinem Körper spüren, will die Küsse ihrer Lippen genießen und die Liebkosungen. „Wo bist du?“ frage ich keuchend. „Warum versteckst du dich vor mir?“
    Ihr Atem, kurze Zeit ist es still, dann die Stimme.
    „Du willst mich zur Frau? Nach den alten Riten unseres Volkes?“
    „Ja! Das will ich. Wie heißt du?“
    „Pleonotis“, sagt die lockende Stimme. „Auch ich will dich. Sieh in die Augen des großen Gottes Cheper-Re, versprich ihm dein Leben …“
    Ich starre die Augen an. Flimmern, helles Licht. Große, weiße Paläste auf hohen Säulen. Ich sehe den Nil, klar und blau wie der Himmel darüber. Ein Mädchen am Brunnen. Ihr Haar ist glatt, schwarz, schulterlang. Große fragende Kinderaugen, ein Lächeln, wie ich es zuvor noch nie gesehen habe.
    Die Augen. Sie leuchten in tausend Farben. Ein unbändiges Verlangen kommt in mir auf. Sie soll mir gehören! Nein, ich will ihr gehören! Für immer! Ich kann nicht mehr leben ohne diese Augen!
    „Du sollst mich haben …“, höre ich meine Stimme wie aus weiter Ferne. „So lange ich lebe, gehöre ich dir.“
    „Ray …“
    Mühsam reiße ich mich von diesem funkelnden Blick los, der mir das Leben und Pleonotis gegeben hat. Für Sekunden sehe ich überrascht und entsetzt das Gerippe an, das dicht vor mir steht, dann ist das Schreckensbild wieder verschwunden.

     
    Ich muß geträumt haben. Pleonotis steht vor mir. Wunderschön, sie lächelt.
    Ich streiche ihr über die samtweiche Haut, fühle die kleinen Brüste unter meinen Händen, spüre den schlanken Körper ganz nah an dem meinen.
     „Trag mich, Ray“, sagt sie und schließt die Augen.
    Ich küsse sie, schließe meine Arme ‚um sie, hebe sie in die Höhe, trage sie fort von dem Brunnen, vorbei an den Säulen. Eine große Halle, eine Tür, dahinter ein herrlicher Garten. Ich lege sie sanft ins Gras.
     

     
    Dunkelheit um mich herum, als ich erwache. Ich fühle mich schwach, ausgelaugt und weiß nicht, warum. Was ist geschehen in den letzten Stunden? Wo bin ich …?
    Mühsam richte ich mich auf. Mir ist schwindelig, und der Kopf schmerzt. Langsam, unendlich langsam, kommt die Erinnerung und mit ihr das Entsetzen. Da war das Mädchen, das mich so fasziniert hat, aber wo ist sie jetzt? Pleonotis - ja, das ist ihr Name. Wir waren die ganze Nacht zusammen. Jetzt weiß ich es wieder ganz genau. Es war eine wunderbare Nacht …
    Aber warum bin ich so schwach und kraftlos? Ich stehe jetzt endlich auf den Beinen. Meine Knie sind weich. Ich kann mich kaum aufrecht halten, stolpere ein, zwei Schritte in die Dunkelheit. Mein Fuß stößt gegen etwas, das scheppernd über den Boden rutscht. Wieder sinke ich in die Knie, taste, suche.
    Die Lampe! Herrgott, ich bin gegen eine unserer Handlampen getreten! Plötzlich fällt mir Harry wieder ein. Was ist mit ihm? Wo, zum Teufel, steckt der Kerl schon wieder? Wir haben uns wohl getrennt …
    Irgendwie bin ich durcheinander. Da! Jetzt habe ich die Lampe endlich. Ich stehe schwankend im Dunkel, suche den Schalter. Klick! Ein heller Schein zerreißt die Finsternis.
    Von rechts bin ich eben hierhergekommen. Ich drehe mich in diese Richtung, leuchte zurück. Da liegt ein Skelett auf einer fauligen Decke. Ein halbes Skelett, um es genau zu sagen! Es hat Hände, feingliedrige, schlanke Mädchenhände und Füße, die ebenfalls durchaus normal sind. Auch im Gesicht kann man einige Stellen erkennen, die noch gut erhalten sind. Eine zierliche, gerade Nase, die Oberlippe, das rechte Auge. Meine Güte, was soll das Blut um sie herum? Alles ist verklebt davon. Die bleichen Knochen, der Mund - alles blutbesudelt …
    Ein schrecklicher Verdacht keimt in mir auf, als ich diese schreckliche Fratze so blutbeschmiert vor mir liegen sehe. Ich greife mir an den Hals, zucke zusammen, als ich den Schorf unter den

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