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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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es zu spät war. Mit einem Satz hechtete ich aus dem Raum, landete im Gang draußen. Hinter mir knirschte es laut, dann war die Tür zugefallen. Der Schweiß trat mir auf die Stirn. Ein paar Sekunden länger, und wir wären beide getrennt vor die Hunde gegangen. Wie gut, daß wir die Sprechgeräte dabei hatten!
    „Ray …?“
    „Ja, Harry?“
    „Was hat da eben so gerasselt?“ fragte Harry gereizt. „Es klang, als hättest du dein Gerät gegen eine Wand geworfen?“
    „So ähnlich war es auch. Ich bin aus dem Raum gestürzt, und es fiel auf den Boden. Paß auf, Harry, du stehst jetzt im Raum, nicht wahr?“
    „Hm.“
    „Was ist mit der Tür?“
    „Eben gerade zugeschlagen.“
    „Vermutlich gleichzeitig mit meiner.“
    „Du meinst, es gibt zwei Türen?“ fragte Harry ungläubig, während ich immer noch die geschlossene Tür vor mir anstarrte.
    „Ja“, sagte ich. „Zwei Türen, zwei Räume, zwei Gänge. Hier gibt’s alles in doppelter Ausgabe. Es ist die einzige Erklärung, Harry.“
    „Verdammt, willst du damit sagen, daß mein Raum zwei Türen hat? Ich habe ihn gründlich untersucht, Ray. Und ich laß mir die Hand abhacken, wenn es hier noch eine zweite Tür gibt …“
    Er konnte schimpfen, soviel er wollte, eine andere Möglichkeit fiel mir nicht ein. Doch nun mußten wir erst wieder zusammenfinden.
    „Ich verschließe gleich die Tür in der Gangmitte“, sagte ich heiser in das Mikrophon. „Dann springt deine Tür wieder auf. Vielleicht bist du dann im richtigen Flur, wenn du den Raum verläßt.“
    „Okay. Was ich von deinen Theorien halte, sage ich dir später.“
    Ich marschierte zur Zwischentür, schloß sie. Hinter mir erklang das bekannte, leise Knirschen. Ich rannte zurück, schob die Tür nach innen.
    „Herrgott!“ seufzte ich.
    Harry grinste mich an, kam kopfschüttelnd heraus.
    „Sagst du immer noch, es gibt zwei Räume und zwei Türen?“
    Ich nickte.
    „Okay“, erwiderte Harry böse. „Dann will ich dir mal etwas erklären. Eben, als die Tür hinter mir zufiel, nachdem du sagtest, ich solle wieder in den Raum zurückgehen, da hielt ich meine Hand gegen die steinerne Türplatte. Und ich hab sie erst wieder runtergenommen, als du die Tür eben von außen aufgeschoben hast. Besser gesagt: Ich bin vom Gang eben durch diese Tür in den Raum gegangen, und durch diese Tür habe ich gerade den Raum wieder verlassen. Es gibt nur eine Tür. So, und nun verrate mir mal, was dieser Zirkus soll. Wo hast du gesteckt, als ich dich eben im Gang suchte?“
    Erstaunt sah ich ihn an.
    „Das mit der Tür, sag das noch mal … Du hast die ganze Zeit die Hand drauf gehalten? Es gibt nur diese eine?“
    Harry nickte, und dem Ausdruck seines Gesichtes nach zu schließen, hielt er mich für komplett verrückt.
    „So ist es“, knurrte er. „Du sagst, ich stand in einem falschen Gang eben, und jetzt soll ich im richtigen stehen. Das würde heißen, ich bin durch ein und dieselbe Tür in zwei verschiedene Gänge gegangen. Mein Lieber, du solltest dir vom Professor mal den Staub aus dem Gehirn blasen lassen.“
    Mein Gott, er hatte es gesagt! Durch ein und dieselbe Tür hatte er zwei Gänge betreten! Ja, das war die Lösung! Auch wenn Harry das für unmöglich hielt.
    „Stell dir vor, du stehst in einem Lift“, sagte ich aufgeregt. „Vor deinen Augen ist nur eine einzige Tür. Du kannst sie sogar mit der Hand berühren, um ganz sicher zu sein, daß du keiner optischen Täuschung unterliegst. Die Tür öffnet sich auf jeder Etage. Immer wieder ein neuer Gang, den du durch die gleiche Tür betreten kannst.“
    Harrys Augen weiteten sich in jäher Erkenntnis.
    „Du meinst, der verdammte ganze Raum dreht sich oder sinkt auf und ab?“
    „Es ist die einzige Möglichkeit. Ich schätze, es gibt zwei Gänge. Sobald die Tür des einen zuschlägt, setzt sich der Raum unmerklich und langsam in Bewegung. Er braucht sich nur um einen oder zwei Meter um die eigene Achse drehen und hält bei einer zweiten Tür an. Sie öffnet sich, du trittst heraus und glaubst, immer noch im gleichen Gang zustehen.“
    „Mein Gott!“ Harry starrte die steinerne Tür an. „Jeder Grabräuber muß hier den Verstand verloren haben! Genial. Aber …“ Er stutzte plötzlich, überlegte kurz. „Was ist dann hinter der Zwischentür’ des zweiten Ganges …?“
    „Die Lösung“, erwiderte ich jetzt völlig ruhig. „Das Grab des Teuchma Che.“
     

So rasch er konnte, kletterte Harry die Leiter hinunter. Mit fliegendem Atem

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