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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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hast meinen Herrn gedemütigt und hast den Tod verdient. Auch das rote Fieber würde dich töten, aber dies dauert mir zu lange. Niemand darf es wagen, den Sohn der Sonne zu demütigen.“
    Endlich hatte ich den Eingang erreicht, konnte hineinsehen. Pleonotis stand vor einer Liege. Darauf sah ich Linda liegen, dick in Decken gewickelt. Nur das Gesicht war frei. Die Haut war von dicken, roten Geschwüren übersät.
    Pleonotis hob den Arm. Ein Messer blitzte in ihrer Faust. Sie sah mich nicht, hörte mich nicht. Der Arm zuckte herunter.
    „Halt!“ schrie ich. Pleonotis zuckte zusammen, der Arm verharrte reglos, aber sie sah nicht zu mir.
    „Was willst du?“ fragte sie kalt. „Sie muß sterben.“
    „Du wirst vorher sterben“, sagte ich ruhig. „Eine Pistole ist hundertmal schneller als ein Messer.“
    Sie zögerte noch einen Augenblick lang, dann stieß sie einen wütenden Schrei aus, und die Pfand mit dem Messer sauste weiter auf Linda zu. Ein leises, kaum hörbares Zischen. Pleonotis erstarrte mitten in der Bewegung, taumelte, fuhr herum und sah mich ungläubig mit aufgerissenen Augen an. Der Strahl hatte sie in die Brust getroffen, und dort klaffte nun ein tellergroßes, kreisrundes Loch. Sie sank zu Boden, wo sie verkrümmt liegenblieb.
    „Mein Gott, Ray, sieh nur!“ Harry berührte mich an der Schulter. Pleonotis lag jetzt still, rührte sich nicht mehr. Aber mit ihrem Körper ging eine grauenhafte Veränderung vor sich. Die Haut runzelte, wurde schlaff, pergamentartig und zerfiel dann innerhalb von Sekunden zu Staub. Da lag nur noch ein häßliches, verkrümmtes Gerippe.
    Der Staub hatte sich inzwischen vollständig gelegt, und wir kannten uns jetzt schon so gut aus, daß wir nicht einmal eine Lampe brauchten, um unseren Weg zu finden. Ich ging mit der Pistole vor, dicht gefolgt von Harry, der die bewußtlose Linda auf seinen Armen trug.
    Der Saal war fast leer, wenn man von der Leiche Newmans und einigen umherkriechenden Gliederteilen der Skelette absah. Teuchma Thsal war verschwunden.
    „Verdammt! Du hast nicht fest genug zugeschlagen!“ Harry legte Linda vor dem Käfer ab, hob ihren Kopf in die Richtung des goldenen Tieres und schleppte dann den alten Professor neben sie.
    Während er sich in bestimmtem Winkel zu den beiden leblosen Gestalten vor den Käfer stellte und ihn anstarrte, um die Kraftvermittlung in Gang zu bringen, machte ich mich auf die Suche nach dem Ägypter. Lange brauchte ich nicht zu suchen. Mit einem riesigen, vergoldeten Schwert in der Hand trat er mir dicht hinter den Stufen entgegen. Sein Gesicht war verzerrt, bleich. Und in seinen Augen loderte der Haß.
    „Du hast Pleonotis getötet“, flüsterte er und kam geduckt auf mich zu. „Ich habe ihren Schrei gehört, als sie zu den Toten ging.“
    „Du hast gute Ohren, Teuchma Thsal. Ich könnte dich am Leben lassen. Du würdest uns helfen können und uns über dein Volk erzählen. Aber du bist durch und durch schlecht. Du hast deinen Vater getötet und ihn aus seinem Grab fortschaffen lassen, damit diese Stätte für dich frei wurde. Du bist es nicht wert, am Leben gelassen zu werden. Die Menschheit müßte täglich Angst haben. Darum mußt du Pleonotis folgen.“
    „Nie!“ schrie der Ägypter grell. „Ich bin Teuchma Thsal, der Sohn der Sonne. Ich bin unsterblich, denn Cheper-Re bewacht mein Leben.“
    Ich hob die Pistole, und er wich plötzlich zurück. Das laute Gelächter eines Irrsinnigen kam über seine Lippen, als er mit einemmal herumfuhr, einen Hebel herumriß, den ich zuvor nie gesehen hatte, und sich hinter ihm eine Tür öffnete.
    „Tod und Fluch über dich!“ schrie er, schleuderte mir mit aller Wucht sein Schwert entgegen. Blitzschnell warf ich mich nach vorn. Hinter mir schepperte es laut, als das Schwert gegen die Steinwand prallte und dann zu Boden fiel. Dann erst sah ich, welche Tür er durch den geheimen Mechanismus geöffnet hatte.
    Vor mir bewegte sich der Boden, wellte auf und ab. Tausende von bösen, kleinen Augen blitzten mich an, und plötzlich war mir klar, woher die unheimliche Kraft in den Augen des großen, goldenen Käfers kam. Aus diesem Raum. Der Steinblock, auf dem der Käfer stand, war hohl. Darunter befand sich der Raum mit den geschliffenen Gläsern und Spiegeln, mit den Prismen, die das Licht dieser Augen einfingen, es zu winzigen Punkten bündelten, die dann in die seltsamen Augen des goldenen Käfers geleitet wurden. Kraft und Tod ging von den Skarabäen aus. Von tausend und

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