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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wellers?«
    »Das genügt mir. Dreitausend Bucks genügen mir. Mehr will ich gar nicht wissen.«
    Adams sah Blancher lange an. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf.
    »Na«, brummte er und atmete tief, »es ist deine Sache. Ich habe Carl Wellers kein Haar gekrümmt. Vergiß die Sache mit Sniff Gayton nicht. Bevor wir alle durch seinen verdammten Leichtsinn in die Tinte geraten.«
    »Keine Angst, Rocky«, erwiderte Blancher gedehnt. »In höchstens drei Tagen kannst du über Gayton eine interessante Story in der Zeitung lesen. Vergiß du nur nicht, mir dann ein niedliches Päckchen mit ein paar bunten Scheinen zu schicken.«
    Adams schien etwas sagen zu wollen, schloß aber die Lippen wieder und drückte stumm die Tür auf. Ohne sich noch einmal umzusehen, ging er hinaus.
    Erschöpft kehrte Blancher in sein Wohn-Schlafzimmer zurück, ließ sich auf das Bett fallen und streckte sich. Er schloß die Augen und grübelte. Dreitausend Dollar mußten sie ihm auszahlen, weil er ihnen Carl Wellers serviert hatte.
    Blancher steckte sich eine Zigarette an. Zweitausend bekam er für die Sache mit Gayton. Sniff Gayton. Es war nicht eben ein riesiges Honorar, aber andrerseits lag ihm selbst daran, Gayton auszuschalten. So, wie der sich aufführte, bildete er ein Risiko für alle, die am Morphiumgeschäft beteiligt waren.
    Blancher erhob sich mühsam. Er war müde und wollte sich ausziehen. Da klopfte es an die Tür. Blancher tastete nach seinem Revolver. Lauernd rief er: »Wer ist da?«
    Die Tür flog auf. Auf der Schwelle stand Sniff Gayton.
    ***
    Der Chef erwartete unseren Bericht um Carl Wellers. Also kehrten wir zum Distriktgebäude zurück, stellten den Jaguar in den Hof der Fahrbereitschaft und begaben uns unverzüglich zu Mr. High. Das Vorzimmer lag im Dunkeln, aber die Verbindungstür stand offen, so daß wir nicht einmal zu klopfen brauchten.
    »Kommt herein«, sagte Mr. High, als er uns bemerkte.
    Wir setzten uns vor seinen Schreibtisch in die Besuchersessel. Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr. Der Chef bemerkte es und lächelte.
    »Wie spät ist es denn schon, Jerry?«
    »Geich elf, Chef«, antwortete ich und unterdrückte ein Gähnen. »Das war heute wieder ein langer Tag.«
    »Ja, Jerry, das FBI hält nicht viel von der Vierzig-Stunden-Woche. Das ist der Nachteil bei uns. Was ist mit Carl Wellers geschehen?«
    Wir erzählten ihm die Geschichte, daß Blancher den gesuchten Wellers zufällig beim Betreten des Hauses in der Fünften Avenue beobachtet hatte.
    »Dieser Privatdetektiv entwickelt eine Aktivität, die über das Ziel hinausschießt«, sagte der Chef ernst. »Am Sonntagabend Harry Miller und heute abend, drei Tage später, Carl Wellers! Zwei Tote innerhalb von drei Tagen! Mit Notwehr hat das nichts mehr zu tun.«
    »Wir haben da noch eine andere interessante Sache, Mister High«, sagte Phil und berichtete von dem, was sich in dem Studentenklub zugetragen hatte. »Morgen früh«, fuhr er fort, »werden wir in der Universität die Adressen von Walter Kern und Sandra Mitchell ausgraben. Eine Unterhaltung mit den beiden Leutchen ist überfällig. Wir sind jetzt schon überzeugt, daß als Lieferant für das Morphium nur dieser Sniff Gayton in Frage kommt, aber wir wollen trotzdem die Unterhaltung mit Kern und der Mitchell abwarten, bevor wir die Fahndung nach Gay ton ankurbeln.«
    »Haltet mich in dieser Sache auf dem Laufenden«, bat Mr. High. »Und jetzt gebt schnell noch an die Zentrale nach Washington dusch, daß Carl Wellers tot ist, damit die Steckbriefe eingezogen werden. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Cef«, sagten wir.
    Von unserem Office aus telefonierten wir mit der zentralen Fahndungsabteilung des FBI in Washington. Überflüssige Steckbriefe müssen schnellstens aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie nicht nur eine unnötige Belastung des Gedächtnisses eines jeden Polizisten darstellen, sondern weil sie auch eine Menge kostspielige Arbeit machen können durch die Falschmeldungen, die immer wieder aus der Bevölkerung eingehen.
    Als wir den Anruf mit Washington gerade erledigt hatten, klopfte es bei uns an die Officetür. Verwundert rief Phil:
    »Come in!«
    Die Tür öffnete sich langsam, als ob jemand alle Kraft aufbieten müsse, um sie überhaupt zu bewegen. Dann erschien ein Mann auf der Schwelle, dessen Gesicht blutüberströmt war. Er hatte ein paar Platzwunden am Unterkiefer, und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Zusammengekrümmt schleppte er sich herein. An der

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