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0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dafür war das Foto eine Sensation. Gestochen scharf zeigte es die Mischkreatur, wie sie von einer Frau im Bikini und einem Wesen, das nur undeutlich zu erkennen war, getragen wurde. Das Bild mußte mit einer Kamera gemacht worden sein, die über einen Restlichtverstärker verfügte, denn der Ausleuchtung nach war kein Blitzgerät verwendet worden.
    Jetzt, da er das Foto vor sich sah, wurde ihm klar, weshalb Sandy Freeman ihn verdächtigte.
    Nachdem sie alle aus dem Zimmer hinauskomplimentiert hatte, mußte sie zusammen mit der Rroll Damisu, der Menschenkatze, den toten oder betäubten Chachfah, wie sie das Monster genannt hatten, durchs Fenster aus dem Haus geschleppt und irgendwohin verbracht haben. Dabei waren sie anscheinend geknipst worden. Sandy mußte Yushitses Neugier gespürt haben und glaubte nun wohl, er sei mit einer Kamera hinter der Rroll und ihr her geschlichen, um sie zu knipsen…
    Abermals gab die Menschenkatze dem Japaner Rätsel auf. Woher kam sie, wohin war sie wieder verschwunden und welchen Grund hatte sie, einzugreifen und Alices Leben zu retten? Das Leben eines Menschen, der ihr doch absolut fremd sein mußte! Und wieso hatte Sandy plötzlich die Rroll-Sprache beherrscht?
    Der Gedanke an eine UFO-Landung kam Yushitse. War der Chachfah vielleicht ein wildes Tier, das aus einem notgelandeten Raumschiff ausgebrochen war und von der Rroll Damisu gejagt wurde, um es wieder einzufangen? Und brauchten die Rroll, die Menschenkatzen, menschliche Hilfe, um ihr Raumschiff wieder flottzubekommen?
    Yushitse wunderte sich, wie leicht es ihm fiel, diese fantastischen Gedanken zu spinnen, dabei hatte er doch nie an Außerirdische und ihre UFOs geglaubt!
    Er betrachtete wieder das Foto und fragte sich, wer von den Partygästen eine Kamera mit Restlichtverstärker besitzen konnte. Als er auf Rollins kam, wollte er schon zum Telefon greifen und Sandy den Tip geben, aber da bemerkte er auf der anderen Seite der Zeitung einen Artikel, der seine Aufmerksamkeit fesselte.
    Da wollten Marineflieger mit einem Aufklärer eine Insel entdeckt haben, die Stunden vorher noch nicht existiert hatte, und das ohne jedes Seebeben oder sonstige Verschiebungen in der Erdstruktur?
    »Die sind ja betrunken«, murmelte Yushitse.
    Aber seine Fantasie schlug heute Kapriolen. Wenn die Insel nun gar keine Insel war, sondern das notgelandete Raumschiff der Menschenkatzen? Nur wie diese rund 1500 Kilometer Wasserstecke zurückgelegt haben konnten, war ihm nicht ganz klar. Katzen waren doch mindestens so wasserscheu wie ein gewisser Taka Yushitse!
    Jetzt rief er Sandy Freeman doch an. Er berichtete von seinen Überlegungen und brachte es fertig, diese so zu formulieren, daß sie auch noch wie eine formvollendete Entschuldigung für seine ärgerlichen Zornesworte von vorhin klangen. Aber jetzt war es Sandy, die ihn in höflicher Form für einen Spinner hielt. An ein außerirdisches Raumschiff wollte sie nicht glauben. »Aber Rollins knöpfe ich mir vor, und wenn der tatsächlich der Fotograf und Informant ist, kann er sein blaues Wunder erleben…«
    Himmel, ein Raumschiff leugnet sie ab, aber was steckt dann dahinter? fragte er sich und wollte Sandy ausfragen. Wenn jemand etwas über die Menschenkatze wußte, dann sie, weil sie doch mit diesem Wesen längere Zeit zusammengewesen war. Aber Sandy legte einfach auf, und als er sie wieder anwählte, war die Leitung über längere Zeit besetzt.
    Taka Yushitse fühlte sich alles andere als zufrieden.
    ***
    Am Tag darauf geisterte die nächste Sensationsmeldung durch die Regenbogenpresse. Seriöse Zeitungen hatten die Inselbildung mit einer Mini-Notiz als vermutlichen Irrtum zur Kenntnis genommen, auf den Chachfah und die Rroll bei Sandys Party aber ebenso verzichtet wie auf die heutige Meldung, die dafür von den Billig-Gazetten gebührend ausgeschlachtet wurde. In der Nähe von Maitland war am Ufer des Hunter-River ein Toter gefunden worden, der deutliche Spuren von Kannibalismus zeigte. Sein Mörder hatte sich so planmäßig an ihm zu schaffen gemacht, wie es kein Raubtier tat. Und seine sterblichen Überreste wären nicht zu identifizieren gewesen, wenn nicht unweit der Leiche ein Pickup gestanden hätte, der nachweislich dem Toten gehören mußte und der auf den Namen Garry Loone gemeldet war. Besagter Garry Loone wurde aber auch vermißt. Am Abend von Sandys Party war er zum letzten Mal lebend gesehen worden.
    Taka Yushitse konnte zwei und zwei zusammenzählen. Normalerweise konnte er den

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