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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollen Sie?«
    »Zu Mr. Horton«, -sagte ich und durchquerte die Halle.
    Die Terrasse war leer.
    Als ich mich umwandte, stand der Butler hinter mir.
    »Wo ist Mr. Horton?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht, Sir. Vor wenigen Minuten saß er noch hier am Tisch.«
    »Das ist mir bekannt. Suchen Sie ihn!«
    Der Butler verschwand. Ich wartete.
    Nach zehn Minuten kam der Butler zurück. »Ich habe in jedem Zimmer nachgeschaut, auch im Bad, aber Mr. Horton ist nirgendwo zu finden. Er muss weggegangen sein.«
    »In Slacks und Sporthemd?«, fragte ich.
    »Mr. Horton bevorzugt einen etwas unkonventionellen Stil der Kleidung«, sagte der Butler. »Möglicherweise stattet er einem der Nachbarn einen Besuch ab.«
    Ich ließ den Butler stehen, verließ das Haus und ging zur Garage.
    Der Wagen war verschwunden. Von Porter war gleichfalls nichts zu sehen.
    Ich fuhr zurück in die Stadt.
    ***
    Eine halbe Stunde später brachte mich ein Lift in die siebte Etage des' Cornelli-Buildings. Dort hatte der Syndikatsboss sein Privatbüro. Die Firma, die er zu Tarnungszwecken benutzte, beschäftigte sich sinnigerweise mit der Herstellung von Medikamenten, die Süchtigen - vor allem Trinkern - rasche Hilfe versprachen. Es war selbstverständlich nicht die einzige Firma, die unter Cornellis Management stand. Sein eigentliches Vermögen machte er jedoch mit den üblichen Unterwelt-Rackets, vor allem mit Rauschgift. Bis jetzt war es uns noch nicht gelungen, ihm eine entscheidende Niederlage beizubringen.
    Louis Cornelli war 48 Jahre alt.
    Seine,Karriere’ hatte ziemlich spät begonnen. Bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr hatte er ein relativ unbescholtenes Leben geführt. Die Umstände, die einen Gangster aus ihm gemacht hatten, waren nicht, völlig geklärt. Fest stand, dass er in weniger als zwei Jahrzehnten zu einer Spitzenposition innerhalb der großen Syndikate aufgerückt war.
    Cornelli empfing mich in seinem überdimensionalen Privatbüro, das ganz darauf abgestimmt war, den Besuchern einen Eindruck von der Macht zu geben, die er verkörperte.
    Wie immer war Cornelli nicht allein. Tony Barret, sein Leibwächter, lehnte neben dem Fenster, stumm, aufmerksam, unaufdringlich und doch gefährlich, eine schweigende Mahnung an alle, die auf den Gedanken kommen mochten, es Louis Cornelli gegenüber an dem notwendigen Respekt fehlen zu lassen.
    »Hallo, Cotton«, sagte Cornelli aufgeräumt. Er kam mir entgegen, unternahm aber keinen Versuch, meine Hand zu schütteln. Er schob mir eigenhändig den gepolsterten Armlehnstuhl an seinem Schreibtisch zurecht.
    »Nett, Sie mal wieder zu sehen«, meinte Cornelli und lachte. »Wissen Sie, dass ich Ihre Besuche schätze? Ganz im Ernst. Ich liebe die Spannung. Und Sie bringen sie stets mit, und zwar Spannung der Extraklasse, knisternd, aufregend und kurzweilig, ganz nach meinem Geschmack!«
    Er setzte sich in seinen Drehstuhl, eine raffinierte Konstruktion, deren Wert sich auf gut tausend Dollar belaufen mochte und die sich harmonisch in die übrige Einrichtung einfügte. Eine Umgebung, die den Luxuscharakter verkörperte, wie er in manchen Hollywoodfilmen gepflegt wird.
    Ich lehnte mich entspannt zurück und betrachtete Cornelli. Es gibt Leute, die bei diesem Verfahren nervös werden, aber Cornelli war nicht der Mann, den man aus der Fassung bringen könnte. Er erwiderte meinen Blick mit beinahe väterlichem Wohlwollen.
    Cornelli sah blendend aus. Er hatte elegante, katzenhafte Bewegungen. Er ha:tte einen brillanten Verstand, aber in wesentlichen Fragen ließ er sich von seinem untrüglichen Instinkt leiten. Sein schmales, gut geschnittenes Gesicht hatte die leichte Bronzetönung eines Mannes, der im Süden groß geworden ist. Cornelli war 22, als er mit seinen Eltern aus Sizilien einwanderte. Die Eltern lebten noch. Sie betrieben in Brooklyn zwei Gemüsegeschäfte und galten äls ehrliche, arbeitsame Leute.
    Cornellis Augen schimmerten wie polierter Schellack. Seine Zähne trugen wesentlich dazu bei, den Eindruck des Raubtierhaften zu verstärken - sie waren sehr spitz, weiß und fest.
    »Was ist mit Ray?«, fragte ich.
    »Ray Gibbons, von dem ist doch die Rede? Ich warte seit einer halben Stunde auf ihn.«
    »Er wird nicht kommen.«
    »Aber ich muss ihn unbedingt sehen!«
    »Das lässt sich einrichten«, sagte ich. »Lassen Sie sich im Leichenschauhaus einen Termin geben.«
    Er beugte sich nach vorn. Ich sah, wie sich seine Gesichtshaut spannte. Er sah verblüfft aus, sogar erschreckt, aber darauf gab

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