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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehr klar und konkret auf dieses spezielle Tor konzentriert.«
    »Deine Nerven möchte ich haben«, murmelte Ted Ewigk. »Soll das jetzt eine nachträgliche Beruhigungspille sein oder was?«
    »Egal, ob es geklappt hat oder nicht - es ließe sich jetzt ohnehin erst einmal nichts ändern«, warf Nicole ein. »Oder fühlt sich etwa einer von euch beiden kräftig genug, das Experiment zu wiederholen?«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. Er fühlte sich geistig ausgelaugt. Die erzwungene Dauerkonzentration hatte ihm alles' abgefordert. Und Zamorra ging es nicht viel anders.
    Sie verließen die Kajüte und gingen an Deck. Eine leichte Brise trieb Salzgeruch heran. Commander Siccine trat zu ihnen. »Wann wollt ihr anfangen?« fragte er.
    Zamorra lachte leise. »Wir sind fertig, William. Reek Norr ist fort.«
    Siccine hob die Brauen. »Einfach so? Ich hatte eine spektakuläre Aktion erwartet, so mit Zisch und Bumm und Wusch und Peng. Lichteffekte, Sturmbrausen und dergleichen mehr…«
    »Du schaust dir wohl zu viele schlechte Filme an«, sagte Zamorra. »Magie kann, wenn man sie richtig anwendet, sehr ruhig wirken. So wie in diesem Fall.«
    »Ich wäre eigentlich gern dabei gewesen«, gestand der Commander. »Na ja - Pech gehabt. Können wir unsere Position jetzt endlich aufgeben, oder muß die Maschine immer noch gegen die Meeresströmung arbeiten, damit wir genau am errechneten Punkt bleiben?«
    »Es ist vorbei«, sagte Zamorra, obgleich Siccine kaum eine Antwort erwartet hatte - wenn Reek Norr nicht mehr an Bord war, erübrigte sich alles Manövrieren und Halten der Position.
    »Was habt ihr jetzt vor?« wollte der Commander wissen.
    Ted Ewigk seufzte.
    »Ich für meinen Teil werde wieder an Bord des Flugbootes gehen, mich nach Sidney zurückbringen lassen und von da mit der nächsten Linienmaschine nach Hongkong fliegen.«
    »Brauchst du uns dabei?« wollte Zamorra wissen.
    »Wahrscheinlich nicht.« Ted klopfte auf seine Tasche, in der sich der Dhyarra-Kristall wieder befand. »Es dürfte mir ja nicht sonderlich schwer fallen, festzustellen, was mit dem Kollegen geschehen ist… ihr würdet euch wahrscheinlich nur langweilen.«
    »Du kommst also ohne uns klar?« vergewisserte sich Nicole.
    »Sicher.« Ted Ewigk lachte leise. »Wenn ihr mich nicht hierher zitiert hättet, wäre ich ja auch direkt hingeflogen und würde allein dort nach dem Rechten sehen. Wenn ich Hilfe brauche, melde ich mich schon, verlaßt euch drauf.«
    ***
    Der Übergang von einer Welt in die andere war nicht unbemerkt geblieben.
    Einer, der zwischen den Schatten existierte, wurde aufmerksam. Er fühlte die Kraft, welche ein Tor aufriß. Es war weit entfernt, und es war keines seiner Tore, doch er konnte es deutlich spüren.
    Vielleicht deshalb, weil gerade zu diesem Zeitpunkt in der Ebene vor dem Berg eine neuerliche Beschwörung stattfand. Abermals hatten die Mitglieder der Bruderschaft sich getroffen, um ein weiteres Menschenopfer darzubringen. Abermals riefen sie mit ihrem Gesang den Allessehenden Drachen an, um ihm Lebensenergie eines geopferten Menschen zu schenken und ihn somit zum Leben zu erwecken, damit er in der Welt der Menschen materialisieren und die Statue auf dem Sockel beleben konnte, die für ihn stand.
    In ihr sollte er wiederkehren.
    Der Allessehende Drache, der durch das Tor der Schattenwelt kam, um die Lebensenergie aufzunehmen und den Körper des Opfers zu verschlingen, um lediglich die Knochenreste wieder auszuspeien, sah bei diesem Vorgang die Wellen blauer und silberner Kraft, und er fühlte sich getroffen. Instinktiv schnappte er nach jenem Durchbruch und hielt es fest. Etwas oder jemand glitt hindurch und vorbei, und er wurde gelenkt.
    Der Allessehende Drache war unruhig.
    Er spürte die Ähnlichkeit. Da war einer, der in seiner Wesensstruktur reptilartig war. Der Allessehende Drache begann das Geschehen zu analysieren. Er versuchte, aus der Art der Kraft herauszufinden, wer das Tor geöffnet hatte, doch das Muster war ihm fremd. Dennoch prägte er es sich sehr genau ein, um es später jederzeit wiederzuerkennen.
    Und er sah den Reptilartigen vor sich, der in seinem Muster dem Allessehenden Drachen glich, und er hielt ihn fest, weil ihm eine Idee kam. Er wußte jetzt, wie er die Bruderschaft noch fester binden konnte. Dem Fremden nahm er etwas, und er gab ihm etwas anderes dafür, und entließ ihn dann aus seinem Griff.
    Jener Fremde erreichte sein Ziel nicht.
    Er wurde zu den Mitgliedern der Bruderschaft entsandt, um

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