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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie stärker zu motivieren. Denn die Opfer, die ihm dargebracht wurden, waren noch zu wenig. Er erreichte die Welt, die man ihm zu Füßen legen wollte, aber er konnte noch nicht dauerhaft in ihr verbleiben. Aber wenn er diesem Artähnlichen etwas von sich gab…
    Noch konnte er selbst nicht körperlich in der Menschenwelt verbleiben. Noch existierte er hauptsächlich zwischen den Schalten. Er versuchte der Statue immer wieder das Leben zu geben, das sie brauchte, sich zu bewegen, damit er hineinschlüpfen und sich körperlich manifestieren konnte, und sie bewegte sich auch, aber der endgültige Funke fehlte noch; der Allessehende Drache war noch nicht stark genug geworden.
    Doch mit jener blauen und silbernen Kraft würde es leicht sein, in die Welt seiner Verehrer zu gelangen, nachdem er jetzt schon einen Bruchteil von sich vorausschickte. Und dann würde er sie gnadenlos unterjochen, wie es seiner Art entsprach. Er mußte deshalb den Erzeuger jener Kraft zu sich holen und unter seinen Willen zwingen.
    Vielleicht konnte der Ähnliche ihm auch dabei helfen, denn er mußte jenen anderen doch kennen!
    FINDET IHN UND BRINGT IHN ZU MIR! Das war der Befehl, den er bei der nächsten Opferung seinen Verehrern erteilen würde.
    Seine Ungeduld wuchs, und zugleich auch die Spannung, wie jener Ähnliche reagieren würde. War er nicht für die Verehrer des Allessehenden Drachen eine göttliche Leitfigur? Ein Idol, wie es bislang das Steinbildnis war?
    Doch in den Körper des Ähnlichen zu schlüpfen vermochte der Allessehende Drache nicht. Er konnte ihm nur einen Teil von sich im Austausch aufprägen. Das hatte er getan und wartete nun ungeduldig ab.
    ***
    Die lichtlose Finsternis nahm Reek Norr in sich auf.
    Er spürte, daß etwas anders war, aber er konnte nicht auf Anhieb sagen, worum es sich handelte. Als Orrag Gatnor ihn in den Dimensionskorridor stieß und ihm selbst folgte, um eine andere Welt zu erreichen und Reek Norr dort ungestraft töten zu können, hatte der Sauroide zu wenig Zeit gehabt, auf Einzelheiten achten zu können.
    Aber hier - stimmte etwas nicht.
    Er wußte, daß er sich nicht in demselben Korridor befand wie auf seinem Weg zur Erde der Menschen. Aber was war schiefgegangen?
    Er fand keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern.
    Etwas Riesiges, Artverwandtes war da. Reek Norr konnte nur die Ähnlichkeit feststellen, mehr nicht. Er versuchte, sich aufzubäumen und den unsichtbaren Fängen des anderen zu entgehen, von welchem er weder wußte, wer er war, noch woher er stammte. Aber es gelang ihm nicht. Der Fremde, der Gigantische, hatte ihn schnell im Griff.
    Reek Norr versuchte, seine Para-Kräfte einzusetzen.
    Aber sein Gegner war schneller und griff nach seinem Geist, überlappte ihn einfach. Reek Norr wehrte sich, baute Sperren auf, doch obgleich seine innere Kraft der des anderen eigentlich hätte überlegen sein müssen, schaffte er es nicht.
    Reek Norr fühlte noch, wie ihm etwas entrissen wurde. Aber im gleichen Moment kam etwas anderes hinzu.
    Etwas, das dämonischer Art war und sofort die Kontrolle an sich riß.
    Da wußte der Sauroide, daß er verloren war. Er war nicht mehr er selbst. Aus irgendwelchen ihm unbegreiflichen Gründen war ein Teil seiner Persönlichkeit stark verändert worden. Er brauchte nicht unter fremden hypnotischen Einfluß genommen werden: er war selbst ein Teil des Fremden.
    Und der zwang ihn, in seinem Sinne zu handeln und jeden Gedanken an diese Übernahme zu verdrängen.
    Er glaubte, er selbst zu sein, aber er war es nicht mehr. Er war ein Werkzeug geworden, als er den Brüdern des Allessehenden Drachen vor der Füße fiel…
    ***
    Sie schrien auf; sie glaubten ihren Augen nicht trauen zu dürfen. Der Allessehende Drache, den sie beschworen hatten, verschlang den Körper des Opfers, spie die Knochen aus wie immer und verschwand dann wieder in seiner Schattensphäre einer anderen, den Menschen unerklärbaren Welt. Ein Teil der Statue veränderte sich wiederum, wurde lebhafter. Zuckten da nicht Finger des steinernen Tänzers? Hatte er nicht den Kopf leicht gedreht, um seinen längst beweglichen - Drachenaugen - eine neue Blickrichtung zu geben?
    Aber das alles war normal.
    Das Ungewöhnliche war der Fremde.
    Ein Wesen, gekleidet in eine helle Toga, stürzte aus dem Nichts heraus und blieb zu Füßen der Statue liegen.
    Ein Wesen, das nur auf den ersten Blick ein Mensch war. Doch auf den zweiten erkannte man die Unterschiede. Die feine Schuppenhaut, die fremdartigen

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