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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Rücken frei.«
    Er nahm eine kleine Flasche mit Schraubverschluß und blieb direkt vor der Haustür stehen, die er weit aufgeschoben hatte, nachdem er sie angelehnt vorgefunden hatte. In der Flasche befand sich ein magisch aufgeladenes Pulver, das Zamorra in mühevoller Kleinarbeit zusammengemischt hatte. Er hatte uralte Rezepte verwendet, die im Laufe von Generationen unverfälscht von einem Zauberer zum anderen überliefert worden waren, bis sie schließlich in seine Hände gerieten. Jetzt schüttete er etwas von dem Pulver auf seine Handfläche, warf es hoch und in den Korridor und blies aus Leibeskräften.
    Das Pulver wurde in den Korridor getrieben.
    Es sank nicht wieder zu Boden. Es verteilte sich, verlor an Konzentration, aber es schwebte mit erstaunlicher Geschwindigkeit immer weiter und weiter, und je mehr und je besser es sich verteilte, desto mehr begann es zu leuchten. Erst nur ganz schwach, dann eher wie Leuchtkäfer, und schließlich wie kleine grelle Leuchtdioden, die hier und da vereinzelt in der Luft schwebten.
    Zamorra begann einen Zauberspruch aufzusagen.
    Als er ihn das dritte Mal wiederholt hatte, schrie der Adler.
    Und im Haus war der Teufel los!
    ***
    Stygia war noch vor Deputy Wright am Ziel. Sie schirmte sich ab und hielt sich zurück. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, daß Zamorra und seine gefährliche Begleiterin den kleinen Friedhof in Augenschein nehmen würden. Aber offenbar war ihnen das Haus zunächst wichtiger.
    Die Dämonin verstand das nicht. Dieser Zamorra dachte so gänzlich anders, als sie- es von den Menschen gewohnt war.
    Sie mußte zugeben, daß sie nicht sonderlich viel über ihn wußte. Sie hatte sich nie besonders um Zamorra gekümmert. Sie war ihrer Wege gegangen, hatte dafür gesorgt, daß sie in ihren Kreisen abgesichert war und niemand ihr schaden konnte, um selbst Nutzen daraus zu ziehen. Astaroth hatte es ganz richtig bemerkt; ihr höllisches Refugium war abgesichert und nur dann zu belauschen, wenn man stärkste Geschütze auffuhr. Das aber würde sie zweifellos sofort bemerken.
    Sie hatte noch eine Menge vor. Aber sie wollte nichts überstürzen. Zunächst einmal brauchte sie dieses Haus. Alles andere würde sich daraus allmählich entwickeln. Astaroths Bemerkungen, sein Angebot, waren verlockend. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß der uralte Erzdämon wirklich so uneigennützig war, wie er sich gab. Er mußte doch selbst irgend eine Art von Ehrgeiz entwickeln. Es konnte nicht sein, daß er anderen Dämonen nur einfach so half.
    Sicher, es war im Interesse eines jeden traditionsbewußten Höllenwesens, daß der derzeitige Fürst der Finsternis von seinem Thron gefegt wurde. Aber daran war bei Leonardo deMontagne bislang jeder gescheitert, ebenso wie Asmodis seinerzeit alle Intrigen durchschaute und die Intriganten bestrafte oder auslöschte. Stygia hatte daher die Befürchtung, daß Astaroth zwar ein Intrigennetz gegen Leonardo spannte, dabei aber sie, Stygia, als Kanonenfutter an die Front schicken und verheizen wollte.
    Deshalb ging sie lieber ihren eigenen Weg, ohne sich auf zweifelhafte Hilfsangebote zu verlassen. Und deshalb brauchte sie dieses Haus.
    Deshalb war sie jetzt auch hier.
    Sie wartete auf dem kleinen Friedhof auf Zamorra. Der konnte doch nicht so dumm sein, das mysteriöse Grab einfach zu ignorieren.
    Aber er tat es wohl doch.
    Er kümmerte sich um das Haus selbst.
    Und als Stygia begriff, daß er dort etwas tat, war es bereits zu spät .
    ***
    Deputy Wright bewegte sich wie eine Marionette. Während er die paar Meilen nach Dacula hinüber fuhr, fragte er sich, was er eigentlich tat. Aber er war nicht in der Lage, sich diese Frage zu beantworten.
    Immerhin — er konnte fragen. Er hatte jetzt, da er allein war, Zeit zum Nachdenken. Den ganzen Tag über waren immer andere Menschen in seiner Nähe gewesen und hatten ihn vom Denken abgelenkt. Jetzt aber hinderte ihn niemand daran.
    Doch was nützte es ihm, wenn seine Fragen keine Antwort erhielten und wenn er nicht in der Lage war, sich aus dem Bann der Anweisungen jener seltsamen Frau zu lösen?
    Sie hatte sich mit ungeheurer Treffsicherheit den richtigen Helfer ausgesucht. Sheriff Sam Spices war psychisch wesentlich gefestigter gewesen als Wright. Aber das ahnte Wright nicht einmal. Spices hatte verschwinden müssen, weil Stygia jemanden brauchte, den sie leichter beeinflussen konnte…
    Spices hätte ihr nicht so widerspruchslos geholfen.
    Aber Wright war nicht in der Lage, sich

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