2323 - Kinder der Erde
Kinder der Erde
Die Galapagos-Inseln als Heimstatt – Terra bekommt neue Bewohner
von Horst Hoffmann
Auf der Erde und den Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1344 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem Jahr 4931 alter Zeitrechnung. 13 Jahre sind vergangen, seit eine Veränderung der kosmischen Konstanten die Galaxis erschütterte.
Mittlerweile hat sich die Lage normalisiert: Der interstellare Handel funktioniert wieder, die Technik macht große Fortschritte. Da erreicht die Terminale Kolonne TRAITOR die Milchstraße. Diese gigantische Raumflotte gehört zu den Chaosmächten, die mit der Galaxis ihre eigenen Pläne verfolgen.
So genannte Kolonnen-Forts entstehen überall, um die zivilisierten Welten unter die Knute TRAITORS zu zwingen. Eines dieses Forts – TRAICOON 0098 – wird im Solsystem zerstört, doch sein Kommandant kann fliehen.
Mit der Entsendung der Dunklen Obelisken auf die wichtigsten Planeten der Milchstraße schreitet die Machtübernahme der Kolonne weiter fort. Terra als einziger Planet schafft es, sich hinter einem Schutzschirm in Sicherheit zu bringen.
Allerdings ist fraglich, wie lange dieser Schutz Bestand haben wird – und wie es dann weitergeht für die KINDER DER ERDE ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Marc London - Der junge Psi-Korresponder hat Probleme mit sich und seinen Gefühlen.
Perry Rhodan - Der Terraner muss sich zu einer extrem heiklen Entscheidung durchringen.
Zarmaur - Der Duale Vizekapitän belagert mit seiner Flotte das Solsystem.
Mondra Diamond - Die Sonderbeauftragte der LFT wundert sich über einen Bewunderer.
PROLOG
29. Oktober 1344 NGZ
Die Isla Bartolomé lag still in der flirrenden Oktobersonne. Es war ruhig geworden um die Galapagos-Inseln, seit sich die Verwandten jener Menschen zurückgezogen hatten, die mittlerweile den „Nukleus" bildeten. Auch die Berichterstattung in den Medien hatte sich von den Galapagos-Inseln wieder auf aufregendere Schauplätze verlagert. Der TERRANOVA-Schirm rund um das Solsystem und die jederzeit durch Traitanks präsente Bedrohung durch TRAITOR boten weitaus spannendere Bilder und berührten das Sicherheitsempfinden der Bürger sehr viel mehr als die Idylle von Galapagos und der schweigend verharrende energetische Nukleus.
Nur Space-Jets von TLD und LFT kreisten noch über dem Ozean, und in zwanzigtausend Metern Höhe bildeten mehrere Großraumer vom Typ ENTDECKER II eine wahre Glocke über dem Terrain, auf das die Terraner im Abwehrkampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR so große Hoffnungen setzten. Der am weitesten vorgeschobene, stationär verankerte Schiffsriese war am Himmel wie ein riesiger, künstlicher Mond zu sehen.
Die Inseln wurden nicht nur aus der Luft lückenlos überwacht. Tausende Sensoren, die energetische Veränderungen protokollierten, und das Umfeld filmende Mikro-Kameras protokollierten jedwede Veränderung, die das seit jüngstem so hochsensible Terrain betrafen. Auf der Isla selbst taten Mannschaften des TLD Dienst; zudem waren mit Trim Marath, Startac Schroeder und Marc London drei der wenigen Mutanten der LFT anwesend, darüber hinaus Perry Rhodans „verlängerter Arm" Mondra Diamond und die Botin des Nukleus, Fawn Suzuke.
Eine kleine Ziegenherde - sechs dieser Tiere, um genau zu sein - graste friedlich, und im Meer zogen Fischschwärme dahin, kreisten Raubfische auf der Suche nach Beute und schwammen vereinzelt Exemplare der legendären großen Galapagos-Schildkröte.
Der Tag war freundlich, der Wind lau und die Strömung mäßig.
Alles war, wie es seit Jahren war.
Daher schenkte niemand der Riesenschildkröte Beachtung, die gemächlich auf die Insel zuschwamm. Der hoch gewölbte Panzer des über 200 Kilo schweren Kolosses schien mit seiner Oberfläche schwer auf dem Wasser zu treiben, zielgerichtet auf die Insel zu, bis er den Strand erreichte.
Die Schildkröte kroch aus den heranspülenden Wellen, wuchtete sich schwerfällig an Land und schob sich auf kräftigen Beinen weiter über den feinkörnigen hellen Sand, eine deutliche Spur hinter sich herziehend. Sie arbeitete sich vor, bis sie offenes Grasland mit Moosen, Flechten und anderem niedrigen Bewuchs vor dem Saum der mächtigen Mangrovenbäume vor sich hatte.
Dort wartete sie. Ihr schwerer, massiger Schädel schwenkte langsam und wuchtig von einer Seite zur anderen wie der sich drehende, suchende Kopf eines Periskoprohrs. Dann lag sie still, ein
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