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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er wimmerte und stöhnte und ließ sich hängen, was ihn so schwer machte wie einen Mehlsack. »Reißen Sie sich zusammen!« schnauzte ich ihn an. »Sie sind nur angekratzt! Rennen Sie zum nächsten Telefon und alarmieren Sie die Polizei! Los, Mann!«
    Er verdrehte die Augen. »Ich kann nicht! Ich bin schwer verwundet. Bringen Sie mich zum Arzt!«
    Ich ließ ihn probeweise los, und er schickte sich prompt an, wieder umzusinken. Mir blieb keine andere Wahl. Ich verpaßte ihm eine weit hergeholte Ohrfeige, die ihn auf den Füßen hielt. Vor Schreck vergaß er sein Gejammer.
    »Suchen Sie ein Telefon, Sie Hampelmann!« brüllte ich. »Kapieren Sie nicht, daß Sie auf diese Weise am schnellsten an einen Arzt kommen?«
    Er drehte sich um und wankte in Richtung auf den Bungalow davon. Ich hoffte, daß er vernünftig handeln würde und wandte mich der Eisentür zu. Ich stellte mich mit dem Rücken zur Mauer, drückte die Klinke nieder und riß die Tür auf.
    Der Mann in der Halle feuerte sofort. Ich stand in sicherer Deckung. Er begriff das sofort und feuerte nur einmal. Langsam rutschte ich an der Mauer entlang und schob dann vorsichtig die Nase vor. Die Halle war groß und unübersichtlich. Auß.erdem gab es drinnen noch weniger Licht als draußen. Für den Pistolenschützen gab es drei Dutzend Deckungsmöglichkeiten. Für mich entdeckte ich eine massive und selbstverständlich verrostete Drehbank links vom Eingang.
    Ich zog den Hut ein wenig tiefer in die Stirn, pumpte die Lungen voller Luft und startete.
    Klar, daß er versuchte, mich abzufangen, aber seine Kugel lag zu hoch. Ich warf mich mit einem langen Hechtsprung hinter die Drehbank, rollte um meine eigene Achse und knallte hart mit der Schulter gegen irgendein Stück Stahl, während seine zweite Kugel Funken aus der Drehbank schlug.
    Ich richtete mich auf und versuchte, meine Augen an das Halbdunkel in der Halle zu gewöhnen. Noch wußte ich nicht, wo der andere sich verbarg, aber ich würde es rasch herausfinden. Ich wählte eine Presse in zehn Yard Abstand als nächstes Etappenziel und startete — dieses Mal, ohne den Kopf wegzunehmen.
    Ich sah das Zucken der Mündungsflamme ungefähr in der Mitte der Halle hinter einem Gerüst. Er schoß zweimal, und er zielte so gut, daß ich die Kugeln pfeifen hörte.
    Die Presse bot eine perfekte Deckung. Ich hätte den Mann in ein Feuergefecht verwickeln können, aber ich wollte nicht feuern, bevor ich nicht genau wußte, was mit dem Jungen geschehen war.
    Ich rief den Gangster an. »Hallo, Jeff Levin! — Wie wäre es, wenn du die Kanone fallen ließest und zu ‘ner kleinen Unterhaltung herauskämst?«
    Er antwortete nicht. Ich ließ eine Minute verstreichen. Dann rief ich: »Na, schön, Levin! Wie du willst! Dann überbringe ich dir die Einladung persönlich.«
    Ich zischte hinter der Presse hervor schräg nach vorn zu einer Werkbank. Ich erreichte sie, bevor Levin schießen konnte, duckte mich kurz und schlug einen Haken nach links in Richtung auf eine schwere Blechschere. Bei dieser Etappe wurde Levin eine Kugel los, aber sie lag schlecht. Der Gangster schien nervös geworden zu sein.
    »In wenigen Sekunden werden wir uns die Hände schütteln, Jeff!« sagte ich. Ich wußte, daß er immer nervöser werden würde, je ruhiger ich mich gab. Ich irrte mich nicht. Zum erstenmal hörte ich seine Stimme. »Fahr zur Hölle, G-man!« schrie er. Seine Stimme überschlug sich wie die eines hysterischen Frauenzimmers.
    Ich kroch um die Blechschere herum, faßte eine Werkbank, die nur noch zehn Schritte von dem Gerüst stand, hinter dem ich Levin wußte, ins Auge und legte einen Raketenstart hin, der den Gangster so überraschte, daß er den Finger erst krümmte, als ich die Deckung längst erreicht hatte. Die Kugeln fetzten Splitter aus der massiven Holzplatte der Bank.
    »Wir wären so weit, Jeff«, sprach ich in die Stille nach dem Peitschen der Schüsse. »Der Film läuft ab. Ich gebe dir noch zwanzig Sekunden.«
    »Wenn du noch näher kommst, G-man, lege ich den Jungen um«, stieß er hervor. »Ich schwöre es.«
    »Hast du Sehnsucht nach dem elektrischen Stuhl?«
    »Ich lasse mich nicht schmoren, G-man. Genau aus dem Grunde werde ich den Jungen vor deinen Augen erschießen, wenn du mich aufzuhalten versuchst.« Er brüllte: »Steh auf! Zeig dem Bullen, daß ich es ernst meine!« Ich hörte das stumpfe Geräusch eines Schlages, dem das unterdrückte Stöhnen einer jungen Stimme folgte. Meine Augen weiteten sich. Der Griff der

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