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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
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fürchtete, geschlagen zu werden.
    Dieser Bursche hatte sich schnell seine Chance für den Fall ausgerechnet, daß es Levin gelang, mich umzublasen. Mit dem Kratzer an der Schulter konnte er bildschön der Polizei gegenüber den Unschuldigen spielen. Wurde Levin gefaßt, so hätte er Huster mit‘reingerissen. Klar, daß Charly sich entschloß, lieber die Polizei nicht zu alarmieren. Als Ausrede ließ er sich eine angebliche Ohnmacht einfallen.
    Ich trieb ihn vor mir her in den Wohnraum und rief nun selbst die Polizei an. Ich gab die Kennzeichen von Husters Cadillac durch, der nicht mehr vor der Tür stand, aber ich versprach mir keinen Erfolg davon. Levin war zu gerissen. Er würde den Fehler nicht machen, den Cadillac zu lange zu benutzen.
    Ich drehte Huster durch die Verhörmühle. Er packte aus, aber er log mir dabei mächtig den Buckel voll. Levin sei in den ersten Morgenstunden bei ihm erschienen, und er habe gesagt, er wollte mit seinem Neffen einige Tage bei ihm bleiben. Er, Huster, hätte ihm geglaubt.
    »Warum hast du mir dann nicht die Wahrheit gesagt?«
    Er hatte sich die Lügen so zurechtgelegt, daß er sie fließend hervorsprudeln konnte. »Jeff hatte mich gebeten, ihn nicht zu verraten. Er fürchtete sich vor Turc Torrey. Er behauptete, Torrey wäre hinter ihm her.«
    »Ich habe dir meinen FBI-Ausweis gezeigt.«
    »Er konnte gefälscht sein.«
    Jetzt heulte die erste Sirene heran. Ich stand auf. »Dem Untersuchungsrichter wird dein Lügengestammel auch nicht gefallen, Charles Huster. Ich verhafte Sie wegen Beihilfe zu mehreren Verbrechen und wegen Unterstützung eines gesuchten Gangsters.«
    Wenig später wimmelte das Werftgelände von Polizisten. Sie fanden den schmutzigen Chevrolet in der Halle.
    Einer der Beamten durchsuchte die Jacke, die ich Huster heruntergerissen hatte. Er kam zu mir.
    »Ich fand das in der Jackentasche, Sir«, sagte er und legte einen schmalen, mit Brillanten besetzten Armreif auf den Tisch.
    Ich wog den Armreif in der Hand. Er war schwer, wie nur echtes Platin sein kann, und ich zweifelte nicht daran, daß auch die Brillanten jeder Prüfung standhielten.
    Der Cop, der das Armband gefunden hatte, grinste mich an. »Kann mir nicht vorstellen, daß ein Mann so ein Ding als Schmuck trägt.«
    Ich warf Huster, um den sich inzwischen der Doc kümmerte, einen unfreundlichen Blick zu.
    »Sicher nicht«, sagte ich, »aber wenn er ein wenig davon versteht, so wird er es gerne anstelle von Dollar in Zahlung nehmen.«
    ***
    Der Gefängniswärter zog die Tür hinter mir ins Schloß. Der graue Mann, der in der gleichen Haltung wie bei meinem ersten Besuch auf der Pritsche hockte, hob den Kopf.
    Ich angelte mir den Schemel heran und hielt ihm das Zigarettenpäckchen hin. Wieder lehnte er ab.
    »Haben Sie nie geraucht, Chris?« fragte ich. Er zuckte zusammen und starrte mich an. Ich lachte. »Sehen Sie, wenigstens Ihren richtigen Vornamen haben wir inzwischen herausgefunden. Wir fanden auch eine junge Dame, die uns bestätigte, daß Jeff Levin Sie kannte und mit ›Chris‹ ansprach. Soweit wären wir jetzt. Ich halte es für richtig, wenn Sie mir nicht nur Ihren richtigen Namen nennen, sondern überhaupt auspacken.«
    Er blieb stumm. Nur sein Atem ging heftiger.
    »Sie sind Jonny Hagetts Vater, nicht wahr?« Ich konnte sehen, daß er reagierte, daß es in seinem Gehirn rumorte. Aber der Mann schwieg weiter.
    »Es hat gar keinen Zweck, daß Sie schweigen, um Hagett zu schützen. Ich stieß in der vergangenen Nacht mit Levin zusammen. Er muß annehmen, daß Sie ihn verraten haben.«
    Er fuhr von der Pritsche hoch. »Ist das wahr?« schrie er.
    Ich nickte stumm.
    »Und was geschah mit Jonny?«
    »Levin benutzte ihn als Geisel. Wir mußten Levin entkommen lassen, um Ihren Sohn nicht zu gefährden.«
    »Er lebt also?«
    »Natürlich, und ich glaube nicht, daß Jeff Levin ihn töten wird, so lange er ihn noch braucht.«
    Der Mann sank auf die Pritsche zurück. Seine Lippen zitterten, aber ich durfte ihn nicht schonen.
    »Wenn er Ihren Sohn allerdings nicht mehr'zum eigenen Schutz braucht, wird er ihn erbarmungslos erschießen, und das wird genau in dem Augenblick sein, in dem Jeff Levin sich vor unseren Verfolgungen sicher weiß; der Augenblick, in dem er uns entkommen ist.« Ich beugte mich vor. »Wollen Sie uns jetzt helfen, ihn zu fassen?«
    »Fragen Sie!« stieß er hervor. »Ich werde antworten.«
    »Ihren wirklichen Namen?«
    »Christian Colban. Unter diesem Namen wurde ich zu sieben Jahren

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