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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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sofort wieder auszugeben. Aber etwas an der Sache ist faul…«
    »Daß dreimal die gleiche Bank drankam?«
    »Ja, immer wieder Filialen der Eastem National Bank. Kann natürlich Zufall sein, kann auch bedeuten, daß die Bank irgendwann einmal einen Angestellten hatte, der mit den Gangstern in Berührung kam — halt!« Ich brach ab und drehte mich zu, Phil herum. Langsam schlürfte ich den heißen Kaffee herunter und murmelte:
    »Möglicherweise ist es der Angestellte, der auch von den verstärkten Überwachungsmaßnahmen an allen Freitagen wußte!«
    »Aber die Leute von der City Police haben die Angestellten der .,Eastern‘ sorgfältig verhört und überprüft, es kam nichts dabei heraus!« widersprach Phil und stampfte wütend durch unser Office.
    »Na schön, dann habe ich eben Unrecht!« sagte ich ohne viel Überzeugung und knallte den Pappbecher in einen Papierkorb. »Aber’ vielleicht hat die City Police nur deshalb nichts herausbekommen, weil der Verbindungsmann — wenn es ihn gibt — sich geschickt verhalten hat. Jetzt ist er in zwei Morde verwickelt!«
    Phil marschierte noch immer durchs Office. »Ich glaube nicht daran. Für mich sieht's nach Zufall aus, aber wenn du willst, können wir uns die Leute ja noch einmal vornehmen. Sind ja höchstens tausend.«
    »Eben«, grinste ich freundlich. »Fangen wir ganz oben an.«
    ***
    Wir sahen noch einmal nach den Adressen der drei Bankdirektoren und machten uns auf den Weg. Als ich gerade den Motor des Jaguar anließ, schrie plötzlich eine heisere Stimme hinter uns her:
    »Hey, Jerry! Phil! Wartet mal!«
    Ich schaltete wieder ab und sah hinaus. Aus unserem Bürofenster lehnte sich unser alter Kollege Neville so weit heraus, daß ich Angst hatte, er würde das Gleichgewicht verlieren. Er fuchtelte mit einem weißen Zettel herum. Ich kletterte aus dem Wagen, ging an die Hauswand und sah hoch.
    »Der Laborbericht von dem Bankmord ist da! Soll ich ihn ‘runterbringen?« rief Neville.
    »Ich komm ‘rauf!« rief ich und sauste zurück in das Gebäude. Aber meine Er- *** regung löste sich wie Tinte im Ozean auf, als ich den Text gelesen hatte. Nichts. Keine Spuren, nicht einmal' an dem Alarmknopf waren Fingerabdrücke.
    Als wir fünf Minuten später auf dem Hudson Highway nach Süden fuhren, kauten wir alles noch einmal durch.
    »Aber das ist doch völlig unmöglich!« stöhnte Phil. »Wenn keine Fingerabdrücke auf dem Signalknopf waren, dann hat ihn wohl auch keiner angefaßt, wie?«
    »Ted Quingley hat ihn gedrückt, das steht fest«, antwortete ich nachdenklich. »Wenn also keine Prints darauf gefunden wurden, dann kann das nur zwei Gründe haben. Entweder der Gangster hat sie abgewischt, aber was für einen Grund sollte er dafür gehabt haben, oder Quingley hat einfach keine hinterlassen, als er den Alarm auslöste!«
    »Aber wie zum Teufel soll er das angestellt haben?« knurrte Phil und fummelte ungeduldig an der Klimaanlage herum.
    »Du bist heute wohl in Hochform, he?« fragte ich mitfühlend. Er grunzte nur als Antwort, aber dann richtete er sich plötzlich in seinem Sitz auf und sagte:
    »Ich hab‘s! Der Mann zwang Quingley mit seiner Kanone, den Panzerschrank aufzuschließen. Da nur er wußte, daß sich im Inneren ein zweiter Signalknopf befand, konnte er sich unauffällig mit der Schulter dagegen lehnen. So löste er den Alarm aus, ohne Prints zu hinterlassen.«
    »Verdammt schlau kombiniert«, gab ich zu. Weitere Komplimente blieben Phil versagt, weil wir unser erstes Ziel erreicht hatten und ich den Schlitten parken mußte. Wir standen vor einem neuen Hochhaus, dessen schneeweiße Fassade leuchtend aus der beginnenden Dämmerung hervorstach.
    »Apartment 27 G«, sagte Phil, und wir gingen über den mit Marmorplatten ausgelegten Vorraum zu der breiten, mit glänzenden Stahlleisten eingefaßten Glastür und suchten die massiven, dunkelblauen Plexiglasschilder nach dem Namen des zweiten Direktors ab.
    »Roger Huxley, 27. Etage!« las Phil laut vor und drückte die Tür auf. Sie schwang geräuschlos nach innen auf und gab uns den Weg frei in eine quadratische, mit Plüschteppichen ausgepflasterte Halle. Hinter einer funkelnden Stahltheke stand ein livrierter Portier, der uns mit dem mißbilligenden Blick, Hon er für Besucher bereit hatte, entgegensah.
    »Wir möchten zu Mister Huxley!« sagte ich. Er runzelte die Stirn, als hätte ich ihn in Zulu angesprochen und flüsterte dann:
    »Es ist schon sehr spät. Sind Sie angemeldet?«
    »Es ist 20 Uhr

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