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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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Füßen konnte ich zwar schlagen, aber keine Schwimm- oder Kletterbewegungen ausführen.
    Wie sollte ich Olford hochschleppen?
    Ich hatte keine Zeit nachzusehen, ob er überhaupt noch lebte. Ich legte ihn mir über die Schulter und packte die Kette. Mit beiden Händen hielt ich mich fest und zog uns beide hoch. Das doppelte Gewicht verzögerte den Aufstieg um Jahre, wie mir schien. Aber ich merkte, daß wir höher kamen.
    Doch dann geschah etwas, was meine Versuche zunichte machte. In das Wasser kam Bewegung, von irgendwo her kamen Wellen, die Kette war plötzlich nicht mehr senkrecht, sondern schräg, und es schien mir, als würde jemand sie aus meinen Händen reißen.
    Ich verstand, daß das Schiff fuhr und ich mich nur noch wenige Sekunden festhalten konnte, bis es an Fahrt gewann.
    In dem Moment war das Wasser plötzlich von strahlendem Licht übergossen, ein Donnern drang an meine Ohren, irgendwo platzte etwas mit lautem Knall, ich registrierte noch, daß es ein Schuß gewesen sein mußte, dann merkte ich, wie meine Kräfte nachließen. Ich machte eine letzte Anstrengung, kam hoch, schnappte Luft, dann glitt die Kette aus meinen Händ, und ich fühlte, wie Olford von meiner Schulter rutschte.
    ***
    Als Phil mich packte, war ich schon wieder abgesunken. Er hatte eine Leine dabei und wurde hochgezogen. Die Kollegen von der Water Police nahmen Phil, mich und kurze Zeit später auch einen Cop und Olford in Empfang, der uns, als er wieder reden konnte, berichtete, daß Huxley von dem Herannahen eines Hubschraubers und der Water-Police-Flotte überrascht worden war.
    Er konnte also Olford und mich nicht mehr töten, sondern warf uns nur über Bord.
    Die Männer der Wasserpolizei waren inzwischen schon an Bord der Jacht und brachten das Schiff mit der Besatzung an Land zurück. Speedy war von einem Schuß am Bein getroffen worden, Huxley hatte versucht, sich selbst zu töten, hatte aber keinen Mut gehabt.
    Er würde das Verfahren und die Strafe erleben. Das geraubte Geld und drei Kilo Rohopium fanden sich in der am Schiff hängenden Metallkugel.
    Als ich wieder trockene Klamotten an mir und eine halbe Flasche Scotch in mir hatte, fragte ich Phil nach den ganzen Einzelheiten. Er hatte ganz einfach gemerkt, daß ich zu lange auf dem Schiff blieb, hatte einen Mann der Water Police bei dem Bootschuppen postiert und dann die Jacht eingekreist. Er hatte auch die Leute abgefangen, die von den Motorbooten an Land gesetzt wurden.
    Wir hatten den Fall in der Tasche.
    »Ich bin Ihnen so dankbar!« sagte Olford, als wir an Land sprangen. Ich grinste ihn an:
    »Nichts zu danken. Es war mir ein Vergnügen, einen 800-Dollar-Smoking zu ruinieren!«
    ENDE

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