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0431 - Energie aus dem Jenseits

Titel: 0431 - Energie aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine fußballgroße Kugel, daneben eine schwankende Gestalt mit vier Armen und zwei Beinen, die auf die Kugel hinabstarrte.
    Mit einem Ruck, der ihm durch das Rückgrat bis ins Gehirn fuhr, prallte Kadett Ryebread auf einen bläulich schillernden Höcker, der sofort ein Pseudomaul öffnete und mit unverständlichen Worten zu schimpfen begann.
    „Beruhige dich", murmelte Cecil und merkte erst jetzt, dass sein Druckhelm sich selbsttätig geschlossen hatte.
    Augenblicklich kehrte das klare Denkvermögen zurück.
    Er träumte nicht.
    Nein, er war - wie auch immer - aus der INTERSOLAR gefallen, geschwebt oder geflogen und der Druckhelm seines Raumanzuges hatte sich automatisch geschlossen, weil in dieser Zone des Planeten Last Hope eine mörderische Hitze herrschte und die Atmosphäre außerdem viel zu dünn und sauerstoffarm zum Atmen war.
    Es musste mit den Experimenten zusammenhängen, die der verrückte Waringer auf dem Höllenplaneten veranstaltete. Cecil entfernte sich schleunigst von dem brüllenden Maul, stieß gegen eine Felsbarriere, die eben noch nicht da gewesen war und flüchtete vor einem Steinschlag.
    Da erblickte er den Käfer.
    Es war ein daumenlanges, grünlich schillerndes Tier mit zinnoberrotem, aufgereckten Stachelschwanz, zahllosen Beinen und einem rhombischen Körper. Kadett Ryebread zögerte einen Moment, dann hob er das arme Tierchen auf, bevor es von den herabstürzenden Felsbrocken erschlagen wurde. Er schob es in eine Außentasche seines Raumanzuges und rannte weiter. Nach einiger Zeit hielt er erschöpft an. Die Klimaanlage konnte kaum noch gegen die von außen einwirkende Hitze ankämpfen. Aus einem violetten Himmel strahlte eine würfelförmige rote Sonne unbarmherzig herab. Cecil Ryebread sah sich nach einem schattigen Zufluchtsort um. Er entdeckte eine Schlucht, deren Grund von den Sonnenstrahlen nicht erreicht wurde.
    Aber bevor er die Schlucht erreichte, hatte sie sich in einen glatten Bergrücken verwandelt, von dem flüssiges Metall zischend und brodelnd herabschoss. Der Kadett schaltete sein Flugaggregat ein und musste feststellen, dass es nicht mehr funktionierte.
    Erneut rannte er um sein Leben, wich glühenden Bächen aus, rutschte von buckligen Erhebungen, die sich jäh bildeten und stürzte, wenn sich der Boden unter seinen Füßen plötzlich auflöste.
    Die Form der Sonne hatte sich unterdessen erneut verändert. Sie war jetzt nur noch ein flacher Fladen. Aber auch der Planet veränderte sich.
    Anfangs glaubte Cecil Ryebread an einen Sturm, als die dünne Luft an ihm vorüberfauchte. Doch dann sah er, dass die eigentliche Planetenoberfläche immer mehr hinter ihm zurückblieb - und hinter dem pulsierenden 'Finger', den Last Hope seiner Sonne entgegenstreckte.
    Und er, Cecil Ryebread, saß auf der Kuppe dieses Fingers!
    Er klammerte sich fest und schloss die Augen. Der Käfer krabbelte in seiner Tasche herum. Wahrscheinlich spürte er auch den nahenden Tod.
    „Mist, verfluchter!" schimpfte Cecil.
    Im nächsten Augenblick hatte er das Gefühl, in einem Schacht nach unten zu fallen. Zaghaft öffnete er ein Auge und sah, dass der „Finger" wieder zusammenschrumpfte und die Reise in umgekehrter Richtung verlief. Die rote Riesensonne Bolo hatte wieder ihre normale Gestalt angenommen.
    Sekunden später saß Cecil Ryebread in einer Felsmulde und stöhnte erleichtert. Er schloss die Augen und versuchte, sich zu entspannen.
    Ein Geräusch wie von reißendem Stoff ließ ihn aufschrecken. Er stürzte von einer Felszacke, die seine Außentasche aufgerissen hatte, und landete zwischen bunten hornartigen Erhebungen.
    Bevor er sich von diesem Schrecken erholt, hatte, übertrugen die Außenmikrophone einen wahnwitzigen Trommelwirbel stampfender Geräusche. Es hörte sich an, als hielte ein Millionenheer von Riesen eine Parade ab. Der Boden bebte und zitterte, so dass sich Cecil kaum halten konnte. Seltsamerweise galt seine erste Sorge dem Käfer, der in der nun zerrissenen Außentasche seines Raumanzugs gesteckt hatte. Das arme Tierchen war nirgends zu finden. Trotz der starken Bodenvibrationen kroch Kadett Ryebread einige Zeitlang auf Händen und Knien umher. Zufällig fiel dabei sein Blick auf einen gigantischen, von Blitzen umwitterten Stachel, der über der zerklüfteten Landschaft hin und her schwang und in düsterem Rot und grellem Weiß glühte. Das Donnern und Krachen von heftigen Entladungen übertönte zeitweise die Marschiergeräusche.
    Marschiergeräusche ...?
    Kadett Ryebread

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