Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0431 - Energie aus dem Jenseits

Titel: 0431 - Energie aus dem Jenseits
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hindurch: Major Pecho Cuasa, der Erste Feuerleitoffizier. Ein scheinbar leerer Raumanzug folgte ihm; durch die Sichtscheibe hindurch sah der Neandertaler eine Miniaturausgabe von Oberst Korom-Khan im Helm herumhüpfen.
    Das knapp handspannenlange Wesen gestikulierte heftig mit Armen und Beinen.
    „Verrückt!" murmelte Zwiebus und wischte sich mit dem behaarten Handrücken den kalten Schweiß von der Stirn. Alaska Saedelaeres Schrei lenkte seine Aufmerksamkeit wieder zu der Plastikmaske auf dem Kartentisch. Den unablässig rematerialisierenden, halb durch den Kartentisch marschierenden und sich wieder auflösenden Mausbiber ignorierte er, um den Verstand nicht zu verlieren.
    „Hilf mir!" schrie Alaska und streckte einen streichholzdünnen Arm durch einen Augenschlitz der Maske. „Mein Cappin tobt vor Angst." Ein bläulicher Blitz schoss durch den zweiten Augenschlitz.
    „Ich kann dir nicht helfen, Alaska", murmelte Zwiebus resignierend. „Du musst warten, bis sich alles wieder normalisiert."
    „Halte deine Hände über die Maske!" schrie der Transmittergeschädigte.
    „Was ist mit dir los?" wiederholte Gucky und verschwand kurz darauf.
    Der Neandertaler hielt die bebenden Hände über die Maske, hinter der jetzt ein intensives violettes Glühen hervorkam. Er hatte begriffen, dass Saedelaere für den Verstand der Besatzung fürchtete.
    Ein furchtbarer Ruck schleuderte Zwiebus zurück. Er prallte mit dem Hinterkopf gegen etwas Hartes und war einige Sekunden lang zu benommen, um seine Umgebung klar erkennen zu können. Als er wieder sehen konnte, flüchtete er vor zwei Raumfahrerstiefeln, die ihn zu zermalmen drohten. Er stolperte über eine Zigarettenkippe, die jemand achtlos hingeworfen hatte, und verfing sich in den zerfaserten Tabakstreifen. Ein Reinigungsroboter surrte groß wie ein Hochhaus auf ihn zu und saugte beides auf: Zigarettenstummel und Neandertaler. Lord Zwiebus fand sich plötzlich in einem Meer aus Staub wieder. Hustend und spuckend ruderte er zu einer Falzkante und klammerte sich daran fest.
    Alaska Saedelaere hatte unterdessen seine normale Größe wiedergewonnen. Obwohl er noch unter der Schockwirkung stand, die die Furcht seines Cappin-Fragments bei ihm ausgelöst hatte, sah er doch, wie Lord Zwiebus nach seinem Sturz sich plötzlich verkleinerte. Und Perry Rhodan lief genau auf den daumengroßen Neandertaler zu!
    Der Transmittergeschädigte rannte los und hielt den Großadministrator auf. Zwiebus entkam gerade noch den schweren Stiefeln. Alaska wollte ihn aufheben, doch da stolperte der Neandertaler über einen Zigarettenstummel - und dann surrte der Reinigungsroboter heran.
    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen musste Saedelaere mitansehen, wie Lord Zwiebus von dem nur Schachtisch großen Schweberoboter angesaugt und verschluckt wurde.
    Er hastete hinter dem Roboter her und versuchte ihn aufzuhalten. Aufgrund ihrer Programmierung wich ihm die Reinigungsmaschine beflissen und vor allem sehr geschickt aus; schließlich durfte sie keinen Menschen behindern. Alaska Saedelaere wollte dem Großadministrator und den anderen Männern erklären, dass Zwiebus in dem Robot gefangen war und wahrscheinlich im Unrat erstickte, wenn sie die Maschine nicht bald aufhielten. Aber das Heulen der Alarmsirenen übertönte seine Rufe.
    Dennoch hielt der Roboter jählings an. Sein Surren steigerte sich zu einem schrillen Jaulen, dann spie er den gesammelten Inhalt wieder aus Lord Zwiebus stieg aus dem Dreck empor und schwebte an dem Transmittergeschädigten vorbei.
    Als Saedelaere sich umdrehte, sah er den Neandertaler auf Guckys Handfläche knien. Nun war auch ihm klar, wem Zwiebus seine Rettung zu verdanken hatte. Und dem Transmittergeschädigten fiel ein Stein vom Herzen, dass der Ilt dem Zeitkreislauf entronnen war.
    Das Heulen der Sirenen erstarb. Alaska hatte den flüchtigen Eindruck, dass die Umgebung auf den Panoramaschirmen einen Satz vom Schiff weg machte, doch das führte er auf seine überreizten Nerven zurück.
    Gucky blies mit gespitzten Lippen den Staub von Lord Zwiebus.
    „Danke!" schrie der Neandertaler mit dünner Stimme, die kaum zu hören war.
    „Nichts zu danken", erklärte Gucky großzügig. „Gucky hilft immer. Du weiß gar nicht, wie herrlich es ist, dass du einmal deine Größe nicht mir gegenüber ausspielen kannst."
    Lord Zwiebus lachte kläglich.
    „Wo ist meine Keule?" fragte er dann.
    Der Ilt deutete zum Kartentisch, wo die mächtige Keule wieder in ihrer vollen Größe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher