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0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konzentrierten sich auf einen Teleportersprung.
    Gucky spürte, wie etwas an seinem Körper zerrte. Er entmaterialisierte jedoch nicht. Die Wüste, der Tempel, die gesamte Umgebung veränderte sich nicht.
    Atlan machte sich los und stieß die beiden Teleporter zurück.
    „Da seht ihr es! Ihr seid viel zu schwach, um von hier in die Höhle zu teleportieren."
    Er setzte sich in Bewegung und näherte sich dem Tempel.
    Tschubai und Gucky rannten ihm nach. Der Mausbiber war bereits nach wenigen Metern völlig außer Atem.
    „Halt!" rief er Atlan zu. „Wohin willst du?"
    Der Arkonide hob einen Arm und deutete auf die Öffnung in der Mauer, durch die Tolot und Saedelaere in das Gebäude eingedrungen waren.
    „Das ist Wahnsinn!" ereiferte sich Tschubai. „Corello ist stärker als wir. Er kann uns nach Belieben vernichten. Bleiben Sie stehen, Lordadmiral."
    Atlan fuhr herum und starrte Tschubai an. Seine Augen glänzten wie im Fieber. Seine Kopfwunde war verkrustet; das Blut bildete dunkle Spuren im blonden Haar des Arkoniden.
    „Folgen Sie mir, Ras Tschubai!"
    „Nein, Sir! Ich überlege gerade, ob ich Sie nicht gewaltsam aufhalten soll."
    „Das wagen Sie nicht, Ras!" Atlan ging weiter. „So groß Ihr Hass auf Corello auch ist, aber Sie werden mich nicht aufhalten. Das bringen Sie nicht fertig."
    Was ist aus uns geworden? dachte Gucky bestürzt. Was hat diese menschliche Bestie aus uns allen gemacht?
    „Seid still!" rief er seinen Freunden zu. Er schluchzte fast.
    „Gehen wir doch alle zu Corello hinein. Vorwärts, Ras! Begleiten wir diesen Narren."
    Sand wirbelte unter den Füßen der beiden Männer. Gucky konnte ihnen nicht schnell genug folgen und fiel zurück Aber auch er ging weiter. Je näher sie dem Tempel kamen, desto deutlicher waren Corellos Ausstrahlungen zu spüren. Die Gedanken des Supermutanten ließen keine Zweifel an seinen Absichten aufkommen. Er hatte Icho Tolot ausgeschaltet und war gerade dabei, seinen gefährlichsten Gegner zu töten: Alaska Saedelaere.
    Saedelaere hatte plötzlich das Gefühl, als sei sein Gesicht zusammengeschrumpft. Die Haut spannte über den Wangenknochen. Er hob eine Hand und berührte sein Gesicht mit den Fingern. Da war nicht die schwammige Masse des Cappin-Fragments, sondern feste Haut und harte Knochen. Hastig tastete Saedelaere über sein Gesicht, als wollte er alle Einzelheiten in sich aufnehmen, solange er noch lebte. Er hatte fast vergessen, wie sein Gesicht sich anfühlte. Corello beachtete er nicht mehr. Er ließ sich auf den Boden sinken und betrachtete sein Gesicht im polierten Boden. Er sah das Spiegelbild eines hageren Männergesichts mit einer scharfrückigen Nase und breiten Lippen.
    Die Stirn war hoch, die Augen lagen tief in den Höhlen. Sein Kinn war breit und wurde von einer tiefen Kerbe durchschnitten.
    Ich bin frei! schoss es dem Transmittergeschädigten durch den Kopf. Das Cappin-Fragment ist verschwunden. Erst jetzt fragte er sich, wohin es sich gewandt haben mochte. Er blickte zu Corello hinüber, aber der Mutant saß unverändert im Sessel, nicht weniger überrascht als Saedelaere. Auch Tolot, der sich noch immer am Boden wälzte, trug den Cappinteil nicht.
    Nun gut! dachte Saedelaere trotzig. Ich werde mit meinem eigenen Gesicht sterben. Corello hob ein Ärmchen und lachte triumphierend. Es klang schrecklich.
    „Wo ist Ihre Waffe, Saedelaere?"
    „Sie haben gewonnen, Corello", antwortete Alaska ruhig. „Aber es ist ein halber Sieg. Solange ich das Cappin-Fragment im Gesicht hatte, konnten Sie mich nicht besiegen."
    „Ich werde Sie explodieren lassen." Corello klatschte in die Hände. „Aber nicht auf einmal. Ich will sehen, wie Sie langsam zugrunde gehen. Ich kann über Sie lachen, Alaska Saedelaere."
    Saedelaere griff nach seiner am Boden liegenden Maske und wog sie nachdenklich in den Händen. Wie lange hatte er sie eigentlich schon getragen? Es schien Ewigkeiten her zu sein, dass er durch den Transmitter gegangen war und sich mit dem Körperteil eines Cappins verbunden hatte.
    „Haben Sie Angst, Saedelaere?" fragte Corello lauernd.
    Saedelaere sah zu ihm hinüber. Er spürte weder Hass noch Wut.
    „Ich empfinde nur Mitleid für Sie, Ribald Corello", sagte er ruhig.
    Ich muss es noch länger aufschieben, dachte Corello, während ein nie gekanntes Triumphgefühl durch seinen Körper strömte. Er darf nicht schnell sterben. Er sah das Gesicht Saedelaeres. Ein normales Männergesicht. Das, was es gefährlich machte, war verschwunden.

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