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0434 - Das Erbe des Ertrusers

Titel: 0434 - Das Erbe des Ertrusers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solsystem befinden müsste - wenn es noch existierte.
    Auf den Bildwandelschirmen zeigte sich natürlich nichts - keine Spur von einem Solsystem oder auch nur einem winzigen Planetoiden. Kein bekanntes Ortungsgerät konnte von der Gegenwart aus fünf Minuten in die 'Zukunft' sehen. Dafür entdeckte der Ertruser wenige Minuten später auf einem Spezialschirm einen grünen Punkt. Der Punkt bewegte sich im freien Fall von links nach rechts - dann verschwand er spurlos.
    Der Ertruser lächelte undefinierbar - und löschte die Speicherung des Ortungsergebnisses ...
    In Merkurhöhe zündete der Kernprozess der Triebwerke. Mit höchsten Beschleunigungswerten raste die INTERSOLAR in Richtung Saturn, der, leicht nach Backbord versetzt, auf der anderen Seite der Sonne stand. Bei vierzig Prozent LG schaltete Kommandant Korom-Khan auf Erhaltungsschub um. Eine höhere Geschwindigkeit hätte das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden sollte, nämlich eine Zeitdilatation. Die Besatzung des Schiffes hätte - an ihrem Zeitablauf gemessen - das Ziel in etwa acht Stunden erreicht, aber auf Merkur wären inzwischen ungefähr vierzehn Tage vergangen.
    Da war es vorteilhafter, statt acht Stunden Bordzeit zwanzig Stunden zu opfern. Nicht etwa, weil das im Interesse des wichtigsten Patienten der Menschheit gelegen hätte - Ribald Corellos Zustand forderte eigentlich die Höchstgeschwindigkeit -, sondern weil bei der Ankunft über dem ersten Saturnmond die Sonne unter Umständen bereits in den irreparablen Nova-Prozess eingetreten wäre. Und das hätte auch Corello nichts genützt.
    Die Sonne ...!
    Um sie drehten sich die Gedanken Perry Rhodans bei Tag und bei Nacht. Er schlief ohnehin nicht viel, denn sein Zellaktivator regenerierte alle Körperzellen, also auch die Nervenzellen, unablässig und unabhängig davon, ob Rhodan wachte oder schlief.
    Aber wenn er einmal eine Stunde oder auch zwei schlief, dann plagten ihn furchtbare Alpträume. Dann sah er eine sich explosionsartig ausdehnende Sonne, ein tödliches Bombardement an harter Strahlung und sonnenheißer Glut, die die Meere verdampfen ließ und alles Leben auf den solaren Planeten auslöschte. Zurückbleiben würden neun aus ihren Bahnen gerissene Schlackenkugeln. Es überlief ihn kalt, als er daran dachte. Mit Atlan und Icho Tolot zusammen befand er sich seit Überkreuzung der Merkurbahn im Observatorium der INTERSOLAR. Die Sonnenphysiker und Astronomen hatten die Projektionsschirme aktiviert, auf denen die Sonne, nach Spektralbereichen getrennt, in immer anderer Struktur erschien.
    Sehr deutlich aber waren die Ausbrüche auf der Oberfläche zu erkennen und die mächtigen Plasmawolken, die von diesem Atomofen gleich glühenden Auspuffgasen abgestoßen wurden und durch den stellaren Raum eilten.
    „Meine Kinder brauchen nichts zu fürchten", dröhnte die „gedämpfte" Stimme des halutischen Giganten. Die drei Augen in dem halbkugeligen schwarzen Kopf glühten in intensivem Rot.
    „Das sind ganz natürliche Höhepunkte der Sonnenaktivität."
    „Ich weiß", bestätigte Perry Rhodan.
    Die Wissenschaftler im großen Merkur-Observatorium hatten das inzwischen herausgefunden und sofort an die INTERSOLAR gemeldet. Dennoch vermochte der Großadministrator nicht wie sonst über die Ausdrucksweise Tolots zu lächeln. Der Haluter war ein Zwitterwesen wie alle seine Artgenossen auch. Und die körperlich viel kleineren und schwächeren Terraner regten sehr oft seine Mutterinstinkte an. Er liebte sie, diese großartigen vitalen Menschen, liebte sie, wie eine Mutter ihre Kinder liebte.
    Lordadmiral Atlan blickte seinen terranischen Freund ernst an.
    „Du spielst Va banque, Perry. Ich an deiner Stelle hätte das Solsystem längst evakuieren lassen."
    „Du bist auch nicht auf der Erde geboren worden!" machte Rhodan geltend.
    „Nein, entschuldige bitte", sagte er, als er das Schimmern in Atlans Augen bemerkte. „Ich weiß, dass du die Menschheit nicht weniger liebst als ich. Aber ich spiele keinesfalls Va Banque.
    Überall stehen Großtransmitter bereit. Sobald die Situation kritisch wird, müssen wir das Solsystem in die Gegenwart zurückfallen lassen. Dann können fünfundzwanzig Milliarden Menschen innerhalb einer Woche zum „Planeten Olymp und einigen anderen Ausweichplaneten befördert werden. Ich zögere nur deshalb, weil die solare Menschheit nach der Evakuierung für einige Zeit ausschließlich mit dem Problem des Überlebens beschäftigt sein wird. Das würden unsere Gegner

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