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0434 - Das Erbe des Ertrusers

Titel: 0434 - Das Erbe des Ertrusers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm kopfschüttelnd nach. Draußen blickte Patulli Lokoshan sich nach allen Seiten um, dann stellte er seinen Lullog auf den Boden, kauerte sich vor ihn und sagte streng: „Ich habe dir doch verboten, an Bord der INTERSOLAR zu zaubern, Lullog. Warum gehorchst du mir nicht?"
    „Och", machte Lullog, ohne dass zu erkennen gewesen wäre, wie er die Laute erzeugte und wie er sie ausstieß. „So ein paar kleine Späße! Außerdem hat man mich gereizt!"
    „Späße!" sagte Lokoshan erzürnt. „Ich finde es durchaus nicht spaßig, wenn du Sonderoffizier Tschubai lächerlich machst und die Mohrrübe des Mausbibers hartgefrieren lässt."
    „Habe ich ja nicht", wehrte sich Lullog. „Ich habe sie nur in Holz verwandelt, Gebieter."
    Lokoshan stöhnte.
    „Fast noch schlimmer! Und was wolltest du mit Tschubais Haar anfangen?"
    „Es in Gras verwandeln. Seine Schuld, warum beleidigt er dich!
    Sollen wir uns alles gefallen lassen?"
    „Das waren alles nur Späße", sagte der Major eindringlich. „Du musst dich an solche Dinge gewöhnen, ohne dich gleich zu rächen. Ich wünsche, dass du mir das versprichst - was ...?"
    Lullog war unvermittelt verschwunden.
    Jemand räusperte sich hinter Lokoshan.
    „Mit wem sprechen Sie da, Major?"
    Patulli stand auf und drehte sich um. Er kannte den Mann in der Uniform eines Wissenschaftlichen Offiziers nicht, der so leise aufgetaucht war, aber seine Mentalität war ganz charakteristisch gefärbt. Nur eine bestimmte Berufsgruppe wies diese starke Einfärbung auf: die Psychologen.
    „Oh, ich habe nur laut überlegt", meinte Patulli verlegen. „Sie sind Psychologe, nicht wahr?"
    Der elegant aussehende, schlanke Mann mit den weißen Haaren lächelte undefinierbar.
    „Professor Dr. Thunar Eysbert, Chef-Kosmopsychologe an Bord.
    Aber bleiben wir beim Thema, Major Lokoshan. Ich habe deutlich gehört, wie Sie sagten: ,Ich wünsche, dass du mir das versprichst.' Also!"
    „Habe ich das gesagt?"
    „Allerdings!"
    „Hm! Dann werde ich wohl im Selbstgespräch den Vorsatz gefasst haben, nicht mehr zu rauchen, Professor."
    „Und dazu mussten Sie sich hinkauern, Major. Seltsam. Sobald Corello von Bord ist, werde ich Ihnen einen Termin nennen."
    „Termin ?" fragte Patulli.
    „Für ein langes Gespräch, Major. Ich glaube Ihnen nicht ganz, aber in Hypnose werden Sie schon die Wahrheit sagen."
    Er schritt elastisch auf die Tür zur Sektion Paramechanik zu.
    Bevor er sie öffnete, drehte er sich aber noch einmal, um und blickte den Major kopfschüttelnd an. Patulli Lokoshan seufzte resignierend. Ausgerechnet einem Psychologen musste er über den Weg laufen.
    „Keine Angst", flüsterte Lullog, der wieder neben Lokoshan aufgetaucht war. „Ich werde ihn den Vorfall schon vergessen lassen."
    Als Patulli ihn nicht rügte, kicherte er vor sich hin, während er unter dem Arm seines Gebieters verstaut wurde.
     
    3.
     
    12. Januar 3434 - Erdzeit.
    Nachdem die INTERSOLAR den solaren Jupiter verlassen hatte, verzögerte sie ihre Fahrt- und glitt nach einigen Stunden mit nur noch zehntausend Kilometer pro Stunde durch die Bahnebenen der neun Saturnmonde.
    Vor ihr leuchteten die Eis-, Staub und Trümmerringe des zweitgrößten Solplaneten in silbrigem Schimmer. Die Radioteleskope an Bord fingen die eigenartige „Sphärenmusik" des hochaktiven Plasmas ein, und diese versetzte die Menschen an Bord in eine wehmütige Stimmung. Jeder Planet, jede Sonne und jede Materiewolke hatte ihre ganz eigentümliche „Musik", und die Musik des Saturn kam den Terranern wie ein Gruß der Heimat vor.
    Nur denen nicht, deren Gedanken um die drohende Gefahr für die Sonne und um Corellos Zustand kreisten.
    Noch beim Anflug auf den ersten Saturnmond war Ribald Corello wieder in seinem Schrein untergebracht worden, einem Gehäuse mit der quadratischen Grundfläche von vier mal vier Meter und einer Höhe von vier Meter. Die Grundplatte mit dem Versorgungsund Antriebssystem war ein Quader von zwei Meter Höhe; der Raum darüber besaß abgeschrägte Panzertroplon-Wände.
    Terranische Techniker hatten selbstverständlich die Triebwerksaggregate des Schreins unbrauchbar gemacht, außerdem die Schutzschirmprojektoren und die Waffen. Corello war schon so eine lebende Bombe; mit seinem Schrein wäre er noch weitaus gefährlicher gewesen, vor allem durch die ehemals darin gestapelten Telemo-Bomben, die er wie ein organischer Fiktivtransmitter in jedes optisch erkennbare oder vorgestellte Ziel bringen konnte - je nach Plan mit einem

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