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0434 - Das Erbe des Ertrusers

Titel: 0434 - Das Erbe des Ertrusers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausnützen. Wenn unsere Flotte sie auch letzten Endes besiegen wird, so müssten doch Millionen Menschen sterben - auf der Gegenseite vielleicht Milliarden. Der Groll der Besiegten aber würde die Zukunft auf Jahrhunderte hinaus vergiften. Nein, ohne zwingende Not lade ich diese Last nicht auf das Haupt der gesamten Menschheit!"
    „Mein Freund Rhodanos hat recht, Lordadmiral", sagte Tolot.
    „Unsere größte Hoffnung ist augenblicklich Ribald Corello. Wenn es ihm gelingt, psionisch stabilisiertes Sextagonium herzustellen, können wir mit dem neuen Nullzeit-Deformator um zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit vorstoßen und das Übel an der Wurzel ausrotten."
    „Zu viele wenn's", bemerkte der Arkonide. „Dennoch möchte ich ein weiteres Wenn hinzufügen: Wenn Corello aus dem Koma erwacht und seine Psi-Kräfte gegen uns einsetzt, werden die Mutanten ihn erschießen. Dann ist die einzige Hoffnung dahin. Und was dann?"
    Niemand konnte ihm darauf eine Antwort geben. Es gab nur eine von entsetzlicher Endgültigkeit.
    „Ich werde in die Funkzentrale gehen", erklärte Perry Rhodan nach einigen Minuten. „Der Solare Gerichtshof muss einberufen werden, damit die juristische, Seite des Falles Corello geklärt werden kann."
    „Die juristische Seite ...?" fragte Atlan fassungslos. „Willst du damit sagen, dass es für uns von Bedeutung ist, ob irgendein Gerichtshof den Supermutanten für schuldig oder unschuldig erklärt?"
    Rhodan warf dem Arkoniden einen undefinierbaren Blick zu.
    „Selbstverständlich. Das Urteil des Solaren Gerichtshofes wird maßgebend für die Basis unserer künftigen Beziehungen zu Ribald Corello sein."
    Icho Tolot lachte schallend. Er amüsierte sich wieder einmal köstlich über die beinahe pedantische Gründlichkeit der Terraner.
    Dennoch wusste er, dass Rhodans Plan durchgeführt werden musste. Die menschliche Mentalität erforderte es mit der Unabänderlichkeit eines Naturgesetzes.
    „Das also ist Ribald Corello, der gefürchtete Supermutant", sagte Major Lokoshan und musterte die verkrümmte Gestalt in dem Inkubator.
    Patulli Lokoshan war aus eigenem Antrieb in die Sektion Paramechanik der Bordklinik gekommen. Er wollte das Lebewesen einmal sehen, wegen dem man ihn auf Rhodans Flaggschiff geschickt hatte. Selbstverständlich hatte er seinen Erbgott mitgenommen. Nun stellte er ihn behutsam auf den Tisch neben Tschubais Füße.
    Guckys Schnurrbarthaare sträubten sich beim Anblick der Statuette.
    „Was ist denn das für eine Figur?" fragte er neugierig. „Die Statuette eines Extraterrestriers?"
    Lokoshan lächelte und entblößte damit wieder einmal seine silbrig schimmernden Zähne. Er ignorierte die neugierigen Blicke der drei Mutanten.
    „Das ist der Große Erbgott Lullog", verkündete er mit tiefer Stimme. „Passen Sie auf, Tschubai! Stoßen Sie ihn nicht vom Tisch!" Erschrocken nahm der Teleporter seine Füße vom Tisch.
    Dann beugte er sich vor und betrachtete die Statuette. „Ein Familienheiligtum, was?" Der Major nickte stolz und fuhr sich mit den Fingern durch das zu unzähligen kleinen Zöpfen geflochtene grasgrüne Haar.
    „Lullog wird in meiner Familie stets, vom Vater auf den ältesten Sohn weitervererbt. Vor mehr als tausend Jahren hat ihn ein Urahn von mir im Raum treibend gefunden und mit nach Hause genommen."
    „Aha!" machte Fellmer Lloyd. Behutsam strich er über die türkisfarbene Oberfläche des 'Gottes'. „Davon stammen wohl die feinen Risse, wie? Eigenartig, wie verschwommen die Details gearbeitet sind. Was mag das für ein Material sein?"
    Major Lokoshan meinte darauf nur: „Niemand weiß es. Es ist auch unwichtig, denke ich. Ist er nicht ein wundervolles Exemplar?"
    „Zumindest ist er sonderbar", stellte Gucky nachdenklich fest.
    „Ich möchte wissen, welche Rasse das ist, bei der die Arme aus den Kopfseiten wachsen." Er hob die Statuette einige Zentimeter an und setzte sie dann vorsichtig wieder ab. „Ziemlich leicht, dein Erbsengott, Patulli."
    Lokoshans goldbraune Gesichtshaut bekam einen Stich ins Violette.
    „Erbgott, Gucky! Beleidige ihn nicht, wenn du nicht die Rache der Götter heraufbeschwören willst!"
    Der Ilt zeigte seinen Nagezahn. Er war erheitert.
    „In der INTERSOLAR gehen zwar einige komische Gerüchte über dich um, Pasha Basalok, aber dass du an Götter glaubst, das war nicht dabei. Von welchem Planeten stammst du?"
    Er versuchte, die Antwort in Patullis Bewusstseinsinhalt zu lesen, stieß aber auf eine unüberwindliche Barriere.

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