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0435 - Das Drei-Planeten-Spiel

Titel: 0435 - Das Drei-Planeten-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antwort kam blitzschnell: „Richtig. Ende."
    Cascal schaltete den Schirm zum letzten Mal um und sah durch die perspektivisch überhöhende Linse die Umgebung. Er konnte seinen Weg mitverfolgen, wenigstens an den Stellen der gewaltigen Verteiler-Bandstraße, die erleuchtet waren. Zuerst raste er mit beachtlicher Geschwindigkeit ein Band entlang, wurde über verschiedene Weichen geführt und immer wieder abgebremst und beschleunigt. Er merkte, wie sein Behälter eine Steigung hinaufgeführt wurde, wie er nach rechts auswich und über eine weitere Weiche holperte. Fünf Minuten waren vergangen, als die, Kiste mit etwa zwei Metern Kantenlänge, in einen gelben Kunststoff gehüllt und mit schwarzen Aufschriften, vor einem ausgeschalteten Transmitter anhielt. Das Band lief hier in eine Reihe von schmalen Rollen aus, die ihrerseits über ein einfaches Getriebe zu drehen waren.
    „Ein Mann?"
    Cascal beobachtete schweigend und aufmerksam, voll mühsam unterdrückter Spannung, wie der Mann den Transmitter programmierte, einschaltete und zurücktrat. Als sich die beiden Säulen des Torbogens stabilisiert hatten, ruckten die Rollen an.
    Der Kasten fuhr auf den drei Metern der kurzen Strecke mitten in den Transmitter hinein, und Cascal spürte den leichten, kurzen Transmitterschock. Als er daran dachte, dass auf einer solchen Strecke Alaska Saedelaere mit einem Cappin zusammengestoßen war, wurde ihm leicht übel, aber da war schon alles vorbei. Er befand sich dort, wo er landen sollte. In einem Raumschiff, das Passagiere nach Olymp beförderte. Er lächelte erleichtert auf. Drei Minuten nach zwanzig Uhr Schiffszeit betrat ein ausgesprochen modisch gekleideter schlanker Mann den großen Speiseraum des Passagierschiffes ANHETES.
    Der Kapitän warf einen Blick zur Tür, stand auf und nickte den anderen Gästen des Kapitänstisches entschuldigend zu. Cascal, der lässig am Türrahmen lehnte, sah sich aufmerksam um. Über die halbe Breite des Saales sah er auf einer meterhohen podestartigen Platte, die entlang einer Wand lief, wie sich der Kapitän des Schiffes erhob. Die Blicke der beiden Männer trafen sich; der Kommandant des Schiffes verriet mit keiner Miene, keinem Blinzeln, dass er Cascal erkannt hatte oder über das Ungewöhnliche der Situation Bescheid wusste. Das war ein gutes Zeichen.
    Cascal und der Kapitän gingen gleichzeitig aufeinander zu; mit einem knappen Lächeln entschuldigte sich Cascal, als er zwischen den Tischen durchglitt. Die beiden Männer trafen sich am Fuß der breiten Treppe, die in den Saal hinunterführte. Der Kapitän flüsterte: „Stichwort Letzte Hoffnung." Cascal nickte unmerklich und wisperte zurück: „Jammerschade."
    Die Männer schüttelten sich die Hand, und so laut, dass es wenige der Gäste um sie herum hören konnten, sagte der grauhaarige, etwa sechzigjährige Mann mit den hängenden Schultern: „Ich freue mich, Patriarch Cascal, dass Sie uns wenigstens zum Abschiedsessen an Bord die Ehre und das Vergnügen erweisen."
    Cascal, seine Rolle gut im Kopf, gab kalt zurück: „Von Vergnügen kann keine Rede sein. Kapitän. Aber ich weiß mich den Konventionen zu beugen."
    Der Kapitän ergriff ihn leicht am Arm und dirigierte ihn die Treppe hinauf. Cascal erkannte schnell, dass neben dem Kapitän ein Platz frei und ein Gedeck nicht aufgetragen waren.
    „Sie werden sicher gefragt werden", sagte der Kapitän im normalen Unterhaltungston, „warum Sie bisher an den gemeinsamen Mahlzeiten nicht teilgenommen und auch sonst nicht in Erscheinung getreten sind." Cascal erwiderte: „Das sind alles Rechte, die ein Misanthrop für sich in Anspruch nehmen kann. Mir schmeckt der Kaviar in meiner Kabine wesentlich besser als hier im Gewirr von Stimmen und im Gewimmel von Abendanzügen."
    Der Kapitän lachte kurz und blieb hinter seinem Stuhl stehen, während Cascal hinter ihm vorbeiging und seinerseits an der Tafel stehenblieb. Er musterte schweigend die fünfzehn Personen, die an dem langen, am Boden festgeschraubten Tisch saßen und ihn mit unverhohlener Neugierde ansahen. „Guten Abend", sagte er und setzte sich. Er ordnete das Besteck pedantisch genau um und erklärte mit einer wegwerfenden Handbewegung: „Entschuldigen Sie, dass ich ein wenig abwesend bin, aber ich bin zum ersten Mal in meinem Leben gezwungen, ein Passagierschiff zu benutzen. Für einen Freien Prospektor, dazu noch einen Sippenchef, ist das natürlich eine Zumutung."
    „Verständlich", meldete sich der Kapitän. „Darf ich

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