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0435 - Das Drei-Planeten-Spiel

Titel: 0435 - Das Drei-Planeten-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grenzbereich des Antitemporalen Gezeitenfeldes, und die Energiemengen, die stoßartig frei wurden, fanden ihren Ausgang nicht in die relative Gegenwart, in der die über fünfzehnhundert Schiffe warteten und suchten, sondern in die Zukunft, genau dreihundert Sekunden in der Zukunft, dort, wo sich das Sonnensystem befand. Atemlos verfolgten einige Kontrollbeamte die Fortbewegung des Containers, denn sie wussten, welch wichtige Fracht er enthielt. Dann flammte der Empfangstransmitter auf, wurde umgepolt und strahlte den Container ab. Fast in Nullzeit materialisierte der Transportbehälter wieder. Er tauchte aus dem rotleuchtenden Torbogentransmitter auf dem Planeten Olymp auf.
    Der lange, schimmernde Kasten schob sich wie ein walzenförmiges Raumschiff, noch mehr einem langgestreckten, leuchtenden Sarg vergleichbar, aus der riesigen Öffnung hervor.
    Sechshundert Meter hoch und vierhundert Meter breit spannten sich die rotglühenden Säulen des Transmitters auf Olymp. Jetzt tauchte die erste Schwierigkeit auf. Würde es Argyris gelingen, den besonderen Inhalt dieses Transmitters schnell und unbemerkt verschwinden zu lassen? Einige bange Minuten folgten, und niemand der verborgenen Männer wusste, was draußen geschah.
    Sie wussten nur eines: Sie waren auf Olymp.
     
    3.
     
    Joaquin Manuel Cascal stand nach einer Weile, in der er leicht unruhig zu werden begann, auf. Er drückte die Zigarette aus und trat an den Sichtschirm heran, der vor ihm in der Wand befestigt war. Ein Tastendruck, die Bildscheibe erhellte sich und zeigte nur ein zweidimensionales Bild.
    „Der Schrein ... unversehrt und unangreifbar", murmelte Cascal.
    Durch seine Froschaugenlinse wurde der Schrein aufgenommen, das Bild zeigte sich hier in verzerrten Perspektiven. Cascals Aufenthaltsort war durch eine stählerne Wand vom Schrein Corellos getrennt. Zwischen Corello und Cascal betrug der Abstand rund acht Meter, auf keinen Fall mehr.
    Das Gehäuse, würfelförmig mit einer Kantenlänge von vier Metern, stand da, als sei nichts geschehen. Die Aggregate der Grundplatte schienen zu arbeiten. Cascal betrachtete schweigend das Bild und zuckte dann die Schultern.
    „Warten wir also noch etwas", sagte er sich. Er setzte sich wieder. Sie waren auf Olymp, dem Planeten, der stellvertretend für die verborgene Erde alle wirtschaftlichen Aktionen ablaufen ließ.
    Der zweite Planet von Boscyks Stern, einer kleinen roten Sonne, war von der Erde mehr als sechstausenddreihundert Lichtjahre entfernt, und nur Vario-500, der Roboter in der Maske des Kaisers Argyris, wachte über das Schicksal der ungleichen Gruppe von Menschen, die sich innerhalb des riesigen Containers befanden.
    Fragen von drängender Ungewissheit suchten Cascal heim.
    Wo war jetzt dieser Container? Wo stand er?
    Was geschah 'draußen'?
    Cascal schaute auf die Uhr. Es wurde langsam Zeit, dass etwas geschah. Der Entladevorgang war wichtig; er musste in wahnsinniger Eile und absolut unbemerkt - oder zumindest unauffällig - vor sich gehen. Cascal drehte den Kopf und fasste den Hebel ins Auge, der die beiden verschiedengroßen Teile des Spezialbehälters voneinander trennte. Das Warten wurde zu einer psychologischen Folter, wenn es noch lange dauerte. Dann - Cascal spürte eine leichte Erschütterung. Er setzte sich auf und betrachtete die wenigen Anzeigen vor ihm, schalte dann den Kontrollschirm auf „Außen" und wartete weiter.
    „Entladen sie endlich?" fragte er sich flüsternd. Eine weitere Erschütterung, dann leuchtete in stechendem Rot eine Lampe auf.
    Das bedeutete, dass eine optisch-positronische Kommunikationseinheit angeschlossen worden war. Cascal legte, um sich selbst zu beruhigen, die Hand auf den Griff der schweren Waffe unter seiner linken Achsel. Der Stahl war warm, und unter dem dünnen, lederartigen Gewebe des Handschuhs fühlte Cascal, dass seine Handflächen feucht wurden. Die Lampe flackerte zweimal auf, dann blieb das Licht. Cascal drehte einen Schalter herum. Plötzlich stand das bekannte Gesicht des Kaisers Argyris auf dem Schirm. Cascal fragte kurz: „Kodewort?"
    Argyris' Stimme war ungewohnt leise, als er blitzschnell erwiderte: „Operation Letzte Hoffnung."
    „Danke." Joak Cascal drehte den schweren Hebel herunter, schaltete sofort den Schirm um und sah, wie sich der Schrein des Supermutanten, der dort drinnen in einer konstanten Temperatur von siebenunddreißig Grad Celsius schlief, entfernte. Ein automatischer Gabelstapler oder ein anderes Gerät hob die Hälfte des

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