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0435 - Das Drei-Planeten-Spiel

Titel: 0435 - Das Drei-Planeten-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auftragen lassen?"
    Cascal musterte den Mann und lächelte derart, dass nur Kapitän Gordholm es sehen konnte.
    „Ich bitte darum. Das übliche Abschiedsdinner? „ „Ich hoffe, es wird Ihnen schmecken." Cascal sagte kalt: „Für den Preis der Passage von M-13 müsste das Menü eigentlich hervorragend sein. Warten wir also, was die Bordküche hergibt. Danke, keine Suppe ... Suppe macht dick."
    Der Steward verschwand, und der Kapitän wandte sich an die anderen Gäste dieses Tisches. Der schlanke Mann mit den hängenden Schultern und dem auffallenden Anzug betrachtete Cascal einige Sekunden lang, ehe er sagte: „Ohne unseren Gast zu verärgern, kann ich sagen, dass Prospektor Cascal ein etwas eigentümlicher Mann ist." Cascal knurrte: „Nicht ohne Grund."
    „Wahrscheinlich. Cascal hat eine Passage gebucht und sich bis heute in seiner Kabine aufgehalten. Er bat mich, seine Anwesenheit an Bord möglichst zu verschweigen. Kann ich Sie fragen, warum Sie ... nun, etwas menschenscheu sind, Prospektor Cascal?"
    Cascal zerteilte das Steak mit der Perfektion eines Chirurgierobots und hob den Kopf. Er sagte in vollendeter Ruhe: „Die Menschen haben mich enttäuscht. Ich hasse größere Menschenansammlungen. Für mich sind schon zwei Menschen eine Belastung; einer ist mir lieber."
    Eine etwa dreißigjährige Frau in einem bordeauxroten Hosenanzug bemerkte kühl: „Sie scheinen genau der richtige Prototyp für einen ausgezeichneten Ehemann zu sein, Patriarch."
    Cascal musterte sie leicht erstaunt und sagte dann mit unmerklichem Spott: „Nietzsche hat gesagt: Selten denkt ein Frauenzimmer - denkt es aber, taugt es nichts. Unter diesen Voraussetzungen bin ich etwas skeptisch, gnädige Frau."
    Der Kapitän lachte, und die junge Frau erwiderte, indem sie das Glas hob: „Eine kluge Frau hat Milliarden geborene Feinde, nämlich alle dummen Männer. Eber-Eschenbach, Kollegin von Nietzsche!"
    Cascal wartete, bis der Steward sein Glas gefüllt hatte, hob es hoch und sagte zu der Frau: „Eins zu eins, Gnädigste. Sind Sie verheiratet?"
    „Nein", erwiderte sie und sah ihn über den Rand des Glases an. „Journalistin."
    Cascal brauchte sich nicht zu zwingen, in das Gelächter einzustimmen. Er liebte solche Auseinandersetzungen. Außerdem trug er durch seine scharfen und verwegenen Äußerungen dazu bei, dass seine Ankunft auf Olymp einwandfrei festgestellt werden konnte - es war für den Fortgang der weiteren Aktionen sehr wichtig.
    „Woher kommen Sie, Prospektor?" fragte ein anderer Gast am Tisch, seinem Aussehen nach mindestens ein Exportkaufmann von Trade City.
    „Von einem kleinen, unbedeutenden Planeten", sagte Cascal und träufelte etwas Soße auf den Rest seines Steaks. „Ich bin Geologe, und die Planetare Verwaltung bat mich, einen schnellen Rundblick auf den Planeten zu werfen. Ich entdeckte bereits ohne tief ergehende Untersuchungen, welche Möglichkeiten der Planet bot. Große Erzlager, sehr viel Uranblende und Bauxit. Sehr vielversprechend."
    Der Kaufmann beharrte: „Welcher Planet, bitte?"
    Cascal bedachte ihn mit einem überlegenen Lächeln.
    „Ich bin durch ein Versprechen gebunden - Sie werden es sicher verstehen. Keine Namen, keine Daten, keine Koordinaten. Das hieße der Spekulation Tür und Tor, Schott und Schleusen zu öffnen. Sie verstehen, mein Herr?"
    Der andere grinste wissend.
    „Ich verstehe."
    Zusammen mit den Äußerungen des Kapitäns verstand es Cascal, den Charakter des geheimnisvollen Auftauchens zu wahren. Die Gerüchte und die Bemerkungen würden ein übriges tun; Cascal war Gast dieses Schiffes gewesen und landete zusammen mit allen anderen in wenigen Stunden auf Olymp.
    Cascal fragte, nachdem er sorgfältig seinen Kaffee mit Cognac umgerührt hatte, den grauhaarigen Kapitän: „Wann werden wir landen, Kapitän Gordholm?"
    „In genau vier Stunden", sagte Gordholm. „Sie haben es eilig?"
    Cascal nickte.
    „Ich werde auf Olymp in mein eigenes Schiff umsteigen und die Forschungen auf dem bewussten Planeten vorantreiben."
    „Jetzt gleich, nach dem Start?"
    „So ist es", erwiderte Cascal. „Wo findet der Abschlussball statt?"
    Gordholm lächelte auf eigentümliche Weise.
    „Wir haben lediglich drei der kleinen Bars geöffnet, Cascal. Die Abschlussbälle haben in den letzten Jahrhunderten stark an Beliebtheit verloren. Inzwischen sind Reisen durch das All etwas Alltägliches geworden."
    Cascal seufzte.
    „Leider. Die schweigende Majestät der Sterne, die Unendlichkeit des Alls, die

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