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0436 - Testflug nach Atlantis

Titel: 0436 - Testflug nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versprengten Lemurer eines Tages alle wieder beisammen wären, in einem neuen Erdteil, der den versunkenen an Reichtum und Kultur noch überträfe. Du siehst, ich habe ihnen ein wenig Mut gemacht, denn es ist nicht gut, nur an die Götter zu glauben, man benötigt hin und wieder auch einen Beweis, daß sie existieren und recht haben."
    Waringer schien nicht besonders erfreut zu sein. Sein Gesicht war finster, als er sagte: „Ich weiß nicht, ob du einen Fehler gemacht hast, Kleiner. Du hast in die Entwicklung eingegriffen. Die Lemurer werden sich nun intensiver darum kümmern, daß sie Atlantis finden und auswandern können. Weißt du, was es bedeutet, wenn sich deine Kunde ausbreitet und die Lemurer Südamerika verlassen?"
    „Nein, was denn?"
    „Daß ihre Nachkommen mit Atlantis im Meer versinken. Blieben sie hier, würde die Rasse rein überleben."
    Gucky sah nicht gerade geistreich aus.
    „Daran habe ich nicht gedacht, wirklich nicht. Aber schließlich habe ich ja nur mit ein paar Lemurern gesprochen und ihnen neue Hoffnung gebracht. Die anderen werden es wahrscheinlich nie erfahren."
    „Du unterschätzt sie gewaltig, fürchte ich. Seit Jahrtausenden haben sich die Weissagungen der Götter gehalten, und nun fanden sie eine Bestätigung. Die Anstrengungen werden sich verdoppeln, und eines Tages wird der erste Atlanter hier landen und die Bestätigung bringen Nein, du hast etwas eingeleitet, das sich nicht mehr abbremsen läßt Das ist schlimm, sehr schlimm."
    Nun machte der Mausbiber doch einen niedergeschlagenen Eindruck.
    „Meinst du das wirklich? Dann wäre es wohl besser, Rhodan erführe nichts davon. Wirst du es ihm sagen?"
    „Ich nicht, aber die anderen. Du hast ja laut genug mit deinen göttlichen Abenteuern geprahlt und die Leute geärgert. Es wird ihnen ein Vergnügen sein, Rhodan zu erzählen, daß du mal wieder ausgerissen bist und Geschichte machen wolltest. Hoffentlich war das nicht die letzte Zeitreise, die du mitmachen durftest."
    Gucky gab keine Antwort. Deprimiert watschelte er neben Waringer her und überlegte, wie er wieder aus der Klemme herauskommen konnte, in die er sich so leichtfertig hineinmanövriert hatte.
    Als sie zum Deformator zurückkehrten, kam ihnen der Matheloge Dr. Käse entgegen. Er winkte Waringer zu.
    „Atlan hat eben einen Funkspruch durchgegeben. Sie landen in einer halben Stunde. Keine besonderen Vorkommnisse."
    Waringer warf Gucky einen Blick zu.
    „Na, fein", sagte er. Kein Wort mehr. Rhodan gab nur einen kurzen Flugbericht und überließ Dr. Bashra die ausführliche Schilderung ihrer Abenteuer in Europa. Der Anthropologe war in seinem Element. Seine Erzählung fiel so lebhaft und anschaulich aus, daß jeder der Zuhörer glaubte, selbst dabei gewesen zu sein.
    Atlans Luftaufnahmen unterstrichen den Bericht.
    Längst war die Sonne untergegangen, aber die Diskussion setzte sich bis tief in die Nacht hinein fort. Jeder hatte eigene Theorien und trug sie vor. Sie wurden verworfen oder auch anerkannt.
    Allmählich jedoch begannen die kleinen Mosaiksteinchen zusammenzupassen, und das Gesamtbild der menschlichen Vergangenheit formte sich. Gucky hatte mit steigender Beruhigung festgestellt, daß niemand auf den Gedanken kam, ihn zu verraten.
    Waringer hatte ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt. An keiner Expedition in die Vergangenheit mehr teilnehmen zu dürfen, das wäre genauso schlimm gewesen, als hätte man ihm für Lebzeiten frische Mohrrüben oder grüne Spargelspitzen verboten.
    Nicht auszudenken!
    Am anderen Tag war es unvermeidlich, daß die Diskussion fortgesetzt wurde. Die Sonne meinte es heute besonders gut, und draußen vor der Kuppel war es richtig warm. Sie hatten sich alle ins Freie begeben und genossen den letzten Tag vor der Rückkehr in die Gegenwart.
    Es war ein sogenannter Ruhetag. Rhodan und Waringer unterhielten sich angeregt über die Möglichkeiten der nächsten Expedition, mit der man den Bau des Todessatelliten endgültig zu verhindern gedachte. Wieder kam das Gespräch auf ein Zeitparadoxon. Gucky hörte nur mit halbem Ohr zu. Er interessierte sich mehr für das, was Dr. Bashra noch zu sagen hatte. Und der hatte eine ganze Menge zu sagen. Plötzlich horchte Gucky auf. Was hatte Dr. Bashra soeben verkündet?
    Ungefähr so: „... und so kommt es, daß man später keine Spuren der Lemurer mehr hier finden wird, wenigstens keine leiblichen Überreste der Lemurer. Sie wandern aus nach Atlantis, ausnahmslos. Vielleicht blieben einige zurück

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