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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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Landstraße.
    Vor der Ortseinfahrt wollte Ronald in die Hauptstraße nach Wexford einbiegen, aber Patsy schüttelte den Kopf.
    „Nein, Liebling – fahr geradeaus.“ Sie blickte ihn schief von der Seite an. „Schätze, in Bunslare gibt es auch eine Polizeiwache.“
    „Polizei schon, aber keinen Flugplatz, Patsy.“
    „Ich brauche auch keinen.“
    Er hob überrascht den Kopf. „Ich dachte, du wolltest …“
    „Da hast du leider falsch gedacht, mein Lieber.“
    „Heißt das …?“
    „Ja, alter Junge, genau das – ich bleibe hier.“
    „Und deine Angst, Patsy?“ fragte er mit zärtlichem Unterton.
    „Sie wäre zehnmal größer, wenn ich allein in New York säße und nicht wüsste, was mit dir geschieht.“ Sie zwang sich zu einem gequälten Lächeln. „Falls sie mich wieder packt – nun, dann muss ich sie wohl oder übel mit ein paar Whisky und gutem irischen Bier runter spülen.“
     

     

Der Glutball der untergehenden Sonne tauchte Gloria Barneby in gespenstisches rotes Licht und projizierte scharfkantige Schatten auf den Totenschädel.
    Dr. James Hillary, der in Bunslare zugleich als Arzt und Leichenbeschauer fungierte, warf eine Decke über die Tote. Dann richtete er sich auf und drückte die dicke schwarzgeränderte Hornbrille an seine dünne Nasenwurzel.
    „Letzte Klarheit wird erst die genaue Untersuchung schaffen“, wandte er sich mit näselnder Stimme an Sergeant Priston, den einzigen Polizisten von Bunslare. „Aber es steht fest, dass sie an einer äußerst seltenen, plötzlich aufgetretenen Blutkrankheit starb. Die Erreger sind Viren, die das Blut binnen kürzester Zeit völlig zerstören und auflösen.“
    „Sind Sie davon so fest überzeugt, Doc?“ wandte Ronald Marvin ein, der mit Patsy neben dem Leichenwagen stand.
    Unfreundlich sah der hagere, rothaarige Doktor den dreißigjährigen Reporter mit seinen eisgrauen Augen an, die durch das dicke Brillenglas noch größer und durchdringender erschienen.
    „Sind Sie Arzt, junger Mann?“
    „Nein, er ist Reporter der New York Times, Doktor“, gab Sergeant Priston an Ronalds Stelle Auskunft. „Er kam aus den Staaten, um Miss Barneby zu interviewen. Er und seine Verlobte, Miss Colder, fanden die arme Gloria und verständigten mich.“
    „So, so, Amerikaner – noch dazu Reporter.“ Der ältere Mann strich mit nachsichtigem Lächeln über seinen spärlichen Schnauzbart. „Das entschuldigt natürlich Ihre unqualifizierte Bemerkung, Mister – Mister …“
    „Marvin – Ronald Marvin“, stellte der Reporter sich vor und trat auf den Arzt zu.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie mit meiner Frage gekränkt habe, Doktor. Das wollte ich nicht. Klar, dass Sie von Krankheiten viel mehr verstehen als ich …“
    „Danke, dass Sie mir wenigstens das zubilligen“, redete Dr. Hillary ironisch dazwischen.
    „… aber ich könnte mir vorstellen, dass sie auf andere Weise getötet wurde“, fuhr Ronald unbeirrt fort, ohne auf seinen Spott einzugehen.
    „Auf andere Weise?“ Dr. Hillary runzelte seine Stirn. „Lassen Sie hören, junger Mann – ich bin sehr neugierig.“
    „Nun, den zahllosen Stichen nach zu urteilen, könnte sie von einem riesigen Schwarm Insekten angefallen worden sein.“
    „So was Ähnliches ging mir vorhin auch schon durch den Kopf“, mischte Sergeant Priston sich ein und kratzte nervös an seiner dicken Knollennase. „Bienen vielleicht – oder Hornissen?“
    Der Arzt winkte unmutig ab. „Unmöglich, Sergeant. Von derlei Stichen wäre die Leiche geschwollen. Aber Sie sehen ja selbst – genau das Gegenteil ist der Fall.“
    „Und was halten Sie von bisher unbekannten Insekten, Doktor?“ fragte Ronald Marvin. „Von winzigen, blutgierigen Bestien, die heute zum ersten mal aufgetreten sind?“
    „Denken Sie an eine Invasion aus dem Weltall?“ fragte der Arzt. Der Hohn in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    „Nein, aber an die Entstehung einer neuen Art, die sich durch Mutation herausgebildet hat.“
    „Sie wollen wohl mit aller Gewalt eine Theorie aufstellen, was? Bitte, das ist Ihre Sache – aber dieser Einfall mit den blutgierigen Insekten ist verdammt weit hergeholt, Mister.“ Er lachte belustigt. „Warum behaupten Sie nicht gleich, die bedauernswerte Miss Barneby sei von einer Armee blutrünstiger Vampire überfallen und ausgesaugt worden, he?“
    „Ganz einfach, Doktor – ich glaube nicht an solchen Unsinn.“
    „Sie glauben nicht daran?“ Der Arzt lächelte hintergründig. „Wer weiß – wer

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