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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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einen Artikel verzichten. Aber nur unter einer Bedingung.“
    „Die wäre?“ fragte der Arzt misstrauisch.
    „dass ich von Ihnen als erster das endgültige Untersuchungsergebnis erfahre.“
    „Was soll das – Sie können doch nicht …“, begehrte der Beamte auf.
    „Nach der Polizei selbstverständlich“, verbesserte Ronald sich schnell und deutete eine höfliche Verbeugung vor dem Sergeanten an.
    „Von mir aus“, brummte der Arzt.
    „Schauen Sie morgen gegen Mittag bei mir vorbei. Bis dahin dürfte die Untersuchung beendet sein.“
    „Vielen Dank für Ihre Großzügigkeit“, entgegnete Ronald mit unverkennbarem Spott in der Stimme. „Vorerst möchte ich mich auch nur privat informieren. Ich werde jedenfalls kein Wort verlauten lassen, solange die Polizei es für nötig erachtet.“
    „Das will ich hoffen.“
    „Geben Sie mir bitte’ den Film, Miss Calder“, sagte der Beamte.
    „Soll ich ihn nicht gleich selbst entwickeln?“ fragte Patsy. „Ich habe alles Nötige dabei.“
    „In jedem Hotel, wo wir absteigen, sieht unser Bad dauernd wie eine Dunkelkammer aus“, erklärte Ronald lachend.
    „Eigentlich hätte ich nichts dagegen“, murmelte der Sergeant, „wenn es Ihnen nicht zu viel Arbeit macht?“
    „Ich muss entschieden widersprechen“, erklärte der Arzt aufgebracht. „Wer garantiert uns, dass Sie nicht doch Abzüge für unerlaubte Zwecke anfertigen?“
    „Ich selbst“, sagte Sergeant Priston sofort, „denn ich werde dabei sein und Miss Colder bei der Arbeit keine Sekunde aus den Augen lassen. Das beruhigt Sie hoffentlich, Doktor.“
    „Ja, sehr sogar.“ Der Arzt starrte erneut auf seine Uhr. Dann schaute er ungeduldig zu, wie die beiden Männer die Tote ungerührt in den Sarg legten und den Deckel darüber stülpten. Sie trugen ihn zum Wagen, schoben ihn ins Innere und knallten die Tür zu.
    „Wohin sollen wir sie bringen, Doktor?“
    „In den Keller des Krankenhauses – Raum drei, bitte.“
    „In Ordnung Doktor.“ Der Fahrer tippte an seine schwarze Randmütze.
    Die zwei Männer stiegen ein. Kurz darauf rollte der Leichenwagen davon.
    Ronald sah ihm nach, bis er hinter einer Hügelkette verschwand.
    „Ich möchte bloß wissen, was es mit dem Kerl in dem Rolls Royce auf sich hatte“, sagte er leise zu sich selbst.
    Sergeant Priston horchte auf.
    Dr. Hillary zuckte unmerklich zusammen. „Welcher Kerl – was für ein Rolls Royce, Mr. Marvin?“
    Ronald starrte einen Augenblick lang überrascht von einem zum anderen. Dann schlug er sich ärgerlich gegen die Stirn.
    „Mein Gott – über die ganze Aufregung mit Gloria vergaß ich doch glatt, Ihnen davon zu erzählen.“
    „Lassen Sie schon hören, Mann“, herrschte Sergeant Priston ihn an. „Oder wollen Sie der Polizei wichtiges Material vorenthalten, he?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Ronald und berichtete in knappen Worten von der merkwürdigen Begegnung mit der Gestalt im weiten Umhang und ihrer überstürzten Flucht.
    Der Beamte hörte aufmerksam zu. Hin und wieder pfiff er dabei erstaunt durch die Zähne.
    „Eigenartig – wirklich eigenartig“, sagte er, als Ronald zu Ende erzählt hatte, und strich nervös seine schüttere Haarpracht glatt. „Glauben Sie, dass dieser Unbekannte die Tote sah?“
    „Ich bin ziemlich sicher.“
    „Aber was wollte er hier?“
    „Keine Ahnung – vielleicht wollte er Gloria mitnehmen“, mutmaßte Ronald.
    „Quatsch, Mr. Marvin.“ brummte der Sergeant. „Was will er denn mit einer Toten anstellen, he?“
    „Da muss ich leider passen – das weiß ich auch nicht.“ Ronald zuckte mit den Schultern. „Kennen Sie jemand in dieser Gegend, der einen schwarzen Rolls Royce, Vorkriegsmodell, fährt?“
    Der Beamte schüttelte den Kopf. „Niemanden.“ Er blickte Dr. Hillary an, der schweigend zugehört hatte. „Sie etwa?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, entgegnete der Arzt abweisend. „Sind Sie hier endlich fertig, Sergeant? Ich muss dringend zu einer Patientin.“
    „Gleich, Doktor – ich inspiziere nur rasch Miss Barnebys Badesachen am Strand unten. Es dauert nur einen Moment. Übrigens, Mr. Marvin, konnten Sie die Autonummer feststellen?“
    „Leider nicht – zu weit weg.“
    Der Sergeant murmelte ein paar unverständliche Worte und ging langsam zum Strand hinunter.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen. Im Dämmerlicht schimmerte die Wasserfläche tiefblau.
    Dr. Hillary blickte verträumt auf die See hinaus. „Ich mochte Miss Barneby sehr gern“, sagte er

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