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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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lief mit ausgebreiteten Armen und einem strahlenden Lächeln im bildhübschen Gesicht an den Strand. Ihre rotblonde Haarmähne flatterte dabei wie eine Fahne in der frischen Brise, die von der Irischen See herüber wehte.
    An ihrem Stammplatz hielt sie an, hob das flauschige Badetuch auf, schüttelte die Sandkörner fort und trocknete sich ab. Danach breitete sie das Tuch wieder aus und sank mit einem glücklichen Seufzer darauf.
    Die fünfundzwanzig jährige Gloria mit den tiefblauen Augen und den vollen sinnlichen Lippen hatte allen Grund, fröhlich zu sein. Noch vor einem halben Jahr saß sie als bescheidene Buchhalterin in einer Bank in Wexford, einer Stadt an der irischen Ostküste – und jetzt stand ihr eine steile Filmkarriere bevor.
    Früher nahmen die Einwohner von Bunslare, ihrem Heimatort südlich Wexford, kaum Notiz von ihr – nun rissen sie sich darum, sich zu ihrem Freundeskreis zählen zu dürfen.
    Wie eine Bombe hatte ihr erster Film eingeschlagen. Nicht nur in Irland – auch auf dem Kontinent. Sogar das in Sachen Filmstars verwöhnte Amerika begann sich schon für sie zu interessieren. Die „New York Times“ hatte ihretwegen Ronald Marvin, ihren Starreporter, herüber geschickt. In einer Großreportage sollte er über den aufgehenden Stern am Filmhimmel berichten.
    Sie wischte sich die Hände an dem schwarzen Lastex-Badeanzug ab, der ihren kurvenreichen, aufreizenden Körper wie eine zweite Haut umspannte, und holte ein Fläschchen mit Sonnenöl aus der Basttasche.
    Während sie ihre festen braungebrannten Schenkel einrieb, wanderten ihre Gedanken zum vergangenen Abend zurück.
    Ronald Marvin – ein toller Bursche. Ziemlich groß, sportliche Figur, ein eckiges, scharf geschnittenes Gesicht, schwarze gewellte Haare, dunkle lebhafte Augen. Wenn er lachte, bildeten sich winzige Grübchen auf seinen bronzefarbenen Wangen.
    Ein Mann zum Träumen – jedenfalls für sie. Ein Männertyp, bei dem sie gern und schnell schwach wurde. Aber leider – bereits vergeben. Er hatte seine Verlobte sogar mitgebracht.
    Sie beneidete Patricia Colder um Ronalds Liebe. Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass auch sie seine Verlobte sehr sympathisch fand. Eine ausgezeichnete Fotografin war sie obendrein. Sie arbeitete für ein amerikanisches Modejournal. Doch als Ronald den Auftrag zu diesem Irland-Trip erhielt, hatte sie sich der „New York Times“ als Fotografin angeboten und den Job erhalten.
    Am Vorabend hatte Gloria sich mit den beiden zu einem gemütlichen Plausch in ihrem Zimmer im Gasthof ‚White Star’ getroffen – am heutigen Abend sollte nun die ernsthafte Arbeit beginnen.
    Sie freute sich riesig darauf. Sie freute sich auf die Arbeit und – auf Ronald.
    Nachdem sie sich eingerieben hatte, setzte sie ihre große Sonnenbrille auf, legte sich auf den Rücken und schloss zufrieden die Augen.
    Sie liebte diese kleine verschwiegene Bucht. Bunslare lag nur zwei Meilen nördlich – dennoch kam nur höchst selten jemand hier vorbei. Schon als Kind hatte sie diese Bucht zu ihrem Lieblingsplätzchen erkoren und lief bei schönem Wetter an jedem Sommertag hierher zum Baden.
    Laufen brauchte sie jetzt allerdings nicht mehr. Auf dem schmalen Wiesenweg, gut zweihundert Meter entfernt, stand ein schnittiger silbergrauer Sportwagen. Ihre erste große Anschaffung nach dem tollen Filmerfolg.
    Sie war stolz darauf – mächtig stolz. In ein, zwei Jahren wäre sie bestimmt eine gefeierte Diva – mit Riesengage und Luxusbungalow in Florida oder auf den Bahamas.
    Ach – einfach herrlich, dieses Leben.
    Leises Summen drang an ihr Ohr – ein Summen, das anders klang als die üblichen Geräusche an einem Sommernachmittag am Strand, die sie seit vielen Jahren kannte.
    Fast gleichzeitig schob sich ein Schatten zwischen sie und die Sonne.
    Gloria öffnete die Augen und blickte sich verwundert nach allen Seiten um, doch sie konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Kein Mensch war zu sehen.
    Erst jetzt bemerkte sie es: Komisch, sie selbst lag zwar im Schatten, aber ringsherum überflutete das Sonnenlicht den Strand mit ungebrochener Kraft.
    Verdutzt schaute sie auf ihre Hände, ihre Beine; rot – über und über rot. Der merkwürdige Schatten hatte sie in fahles rotes Licht getaucht. Sie sah aus, als hätte jemand einen Eimer rote Farbe über sie geschüttet.
    Sie blickte zum Himmel. Eine feuerrote Wolke lag vor der Sonne, die schräg über der See stand.
    „Na, so was – das habe ich auch noch nicht erlebt“, murmelte

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