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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihren Angeln. Aber diesmal war alles anders. Eine titanische Faust stoppte den Stahl, ehe Ted ihn auflösen konnte, und stieß ihn mit vehementer Wucht zurück. Der Reporter, der schon durch die Öffnung hatte schauen wollen, konnte dem Metall gerade noch ausweichen, das auch für ihn tödlich gewesen wäre, als es mit derselben Wucht zurückkam, wie er es mit Dhyarra-Magie vorwärts gestoßen hatte. Im nächsten Moment löste es sich auf, weil Ted es nicht länger aufrecht erhielt, aber er bekam keine Gelegenheit sich zu wundern, wieso eine andere Kraft sein magisches Erzeugnis manipulieren konnte, weil die Faust eines Riesen durch die Öffnung schoß und sich um seinen Körper schloß.
    Der Riese riß Ted Ewigk auf seine Seite der Tür.
    Ted fühlte sich hochgewirbelt. Über ihm war Sternenhimmel. Nachtkälte sprang ihn an und biß in die Haut seines Gesichtes, der Arme und Oberschenkel. Tief unter sich sah er Felsen - sah er einen steilen Abgrund. Hunderte von Metern ging er da hinab. Weit entfernt blinkten Lichter einer Ortschaft.
    Die Faust des stummen Riesen hielt Ted hoch in der Luft über diesem Felsenabgrund. Wenn der Riese losließ, war der Reporter unrettbar verloren.
    Die Finger der Faust lösten sich.
    Ted stürzte.
    ***
    Ohne ein weiteres Wort war Laurin hinausgegangen. Teri war zu überrascht gewesen, um ihm zu folgen oder einen Versuch zu machen, ihn zurückzuhalten, und nachdem er den großen Saal verlassen hatte, war es auch sinnlos, ihm per zeitlosem Sprung zu folgen. Er würde es möglicherweise mißverstehen.
    Dann kann ich nichts mehr tun, hatte er gesagt.
    Teri verstand nicht, was sie von diesen Worten zu halten hatte. Wie waren sie gemeint? Sie hatte schon immer darauf verzichtet, seine Gedanken lesen zu wollen. Zum einen besaß er eine Abschirmung, und zum anderen wollte Teri ihn nicht telepathisch ausforschen, auch wenn sie’s vielleicht geschafft hätte, die Abschirmung zu durchbrechen. Aber sie respektierte Laurin zu sehr, als daß sie auf diese Weise in seine Gedankenwelt hätte eindringen wollen.
    Die verhaltene Musik aus dem Hintergrund ertönte noch immer, die Zwergin tanzte, aber Teri konnte weder der künstlerischen Darbietung noch den erlesenen Speisen und Getränken noch etwas abgewinnen. Sie fragte sich, wohin Laurin gegangen war und was er jetzt plante.
    Seine Schildmaid war nicht mit ihm gegangen. Teri näherte sich der gerüsteten und bewaffneten Zwergenfrau und wurde den Eindruck nicht los, daß die Amazone Teri bewachen sollte. Warum? Traute Laurin ihr nicht mehr?
    Er hatte sich überhaupt verändert.
    Damals war er umgänglicher gewesen, wenngleich ihn auch da der Jähzorn beherrscht hatte. Damals wie heute hatte er die Arroganz des geborenen Herrschers gezeigt, aber bei ihrer ersten Begegnung hatte Teri es leichter tolerieren können. War es Laurin zu Kopfe gestiegen, daß er wieder unangefochtener Herrscher im Zwergenreich war?
    Damals hatte Teri sich ebenso wie Zamorra relativ locker mit ihm unterhalten können. Man hatte sich einigermaßen respektvoll angeredet. Jetzt aber redete Laurin im pluralis majestatis, im ›königlichen Wir‹. Genauso hatte Sintram geredet, der Intrigant und Gewaltherrscher. Allein diese sprachliche Angleichung gefiel Teri überhaupt nicht.
    »Was hat der König jetzt vor?« fragte Teri die Schildmaid. Die Zwergin sah an der Druidin vorbei und antwortete nicht.
    »Was ist?« drängte Teri. »Wollt Ihr nicht mit mir reden, Kriegerin, oder dürft Ihr es nicht?«
    Immer noch schwieg die kleine Frau, aber dann sah sie plötzlich zu Teri auf.
    »Ihr habt ihn beleidigt und verletzt«, entfuhr es ihr zornig. »Schamlos habt Ihr ausgenutzt, daß er Euch einen Dienst schuldet. Und nun muß er sich selbst verraten. Ich sollte Euch dafür töten.«
    Teri wich einen Schritt zurück. »Glaubt Ihr, ich tat es gern? Ich bin selbst diesem Ted Ewigk verpflichtet und muß alles tun, ihn zu retten.«
    »Ihr hättet besser daran getan, ihn zuvor an seine Frevel zu hindern, statt nun Eure Ehre aufs Spiel zu setzen. Ich verachte Euch.« Sie wandte sich um und starrte die Wand an. Teri spürte die Aura der eisigen Abneigung, die von der Schildmaid ausging.
    Aber ehe sie noch etwas erwidern konnte, erschien Laurin wieder. Der kleine, etwas unproportionierte Mann mit dem engelhaften Gesicht stapfte auf seinen kurzen Beinen auf Teri zu. Sie kauerte sich nieder, damit er nicht zu ihr aufsehen mußte.
    »Es mag sein, daß sich unser beider Problem von selbst erledigt«,

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