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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kleiderschrankfigur und brandrotes Haar zusammentrafen. Roc McRane. Ich stieß die Tür auf und sprang aus dem Ford.
    Mit der Geschwindigkeit einer startenden Rakete sauste ich über die Straße. Wenn Roc McRane dieses Haus betrat, dann durfte ich nicht mehr warten.
    Aus Sicherheitsgründen hatte ich den Ford in nahezu hundert Yard Abstand vom Haus und auf der anderen Straßenseite geparkt.
    Ich brauchte verhängnisvolle fünfzehn oder zwanzig Sekunden, um die Eingangshalle zu erreichen. Die Halle war- leer.
    Unmittelbar vor mir befand sich die Treppe und neben ihr der Fahrstuhl. Der Lift war in Betrieb. Der Zeiger glitt über die Skala.
    Ich wußte nicht, in welcher Etage das Mädchen hauste. Wir hatten noch keine Möglichkeit gefunden, es herauszubringen. Gebannt starrte ich auf den Zeiger. Er blieb auf der 5 stehen. Ich hieb die Faust auf den Rufknopf. Der Zeiger rührte sich nicht. Der Fahrstuhl blieb oben.
    Ein Gefühl eisiger Kälte rieselte mir den Rücken hinunter. Der Mann, der den Fahrstuhl benutzt hatte, hatte ihn blockiert. Es war einfach. Es genügte, die Tür festzuklemmen.
    Der Mann war gekommen, einen Mord zu begehen. Ein blockierter Fahrstuhl sichert einen raschen Rückzug, er vermindert die Chance, überrascht zu werden.
    Ich stürzte mich auf die Treppe, als wäre sie ein Gegner, den es niederzuringen galt. In Sprüngen, die ich mir bis zu dieser Sekunde selbst nicht zugetraut hätte, rannte ich hoch. Zwei Treppenläufe für den ersten Stock, zwei für den zweiten, zwei für den dritten… Als ich den ersten zum fünften hochhetzte, stolperte ich, aber ich riß mich am Geländer hoch und jagte weiter.
    ***
    Renée Duval war überrascht, als die Türklingel schrillte, aber das Gift in ihrem Körper erlaubte ihr nicht, die Gefahr zu wittern. Sie machte sich nicht einmal Gedanken darüber, wer vor ihrer Tür stehen könnte, und als sie geöffnet hatte und Roc McRane vor sich sah, erschrak sie nicht.
    Das war der Mann, der ihr das wundervolle Armband gebracht hatte. Er war einer von Richard Blacks Leuten, und in bestimmtem Sinne war er schon einer ihrer Untergebenen. Sie lächelte freundlich. »Hallo«, sagte sie.
    Nur einen großen Schritt benötigte McRane, um vor dem Girl zu stehen. Er warf einen Arm um ihre Taille und riß sie hoch.
    Er schlang den anderen Arm um ihre Schulter und preßte seine Pranke auf ihren Mund. Auskeilend wie ein Pferd schmetterte er die Tür ins Schloß. Renée hatte noch nicht begriffen.
    ***
    Die fünfte Etage! Es gab einen Flur nach links und einen nach rechts. Ich nahm den linken Flur, und es gab in diesem Flur Türen an beiden Seiten. Ich mußte mich zur Ruhe zwingen. Ich konnte nicht rennen, ich mußte gehen. Ich las die Namensschilder rechts und links. Während ich las, quälte mich die Angst, ich könnte auf eine Tür ohne Schild stoßen.
    Dann entdeckte ich den Namen Renée Duval. Ich stemmte die Hände links und rechts in die Winkel der Türöffnung und trat mit dem rechten Fuß gegen die Türfüllung in der Höhe des Schlosses.
    Die Füllung taugte nichts. Sie zerkrachte unter dem ersten Tritt. Ich trat noch einmal zu. Dann konnte ich durch das eingetretene Blatt treten und nach der Innenklinke greifen.
    Ich riß mir ein Dutzend Holzsplitter in die Hand, aber ich erwischte die Klinke. Im Augenblick, als ich sie niederdrückte, schrie in der Wohnung eine Frau gellend auf.
    Ich schoß wie ein Torpedo durch die Diele in den Wohnraum hinein.
    Ich sah, daß McRane im Begriff war, die Frau aus dem Fenster zu werfen. Es war unmöglich, zu schießen. Ich brüllte ihn an: . »McRane!« Der Schrei bewirkte, daß er für eine Sekunde verharrte. In dieser Sekunde durchflog ich den Raum zwischen Tür und Fenster, und im letzten Bruchteil einer Sekunde sprang ich ihn an.
    Wir fielen alle gegen das Fenster, dessen Hauptflügel offenstand, und das von einem zwei Fuß hohen Sockel abgesehen, bis zum Fußboden reichte.
    Glas klirrte. Noch im Fallen versuchte ich, mich zur Seite wegzudrehen. Ich bekam einen Arm und das Kleid des Mädchens zu fassen, und ich hielt eisern fest.
    Blacks Gorilla wechselte blitzschnell den Griff. Im Liegen schlang er den rechten Arm um Renées Knie und versuchte, sie mit einem Ruck vollends aus dem Fenster zu kippen. Renées Kleid zerriß knirschend. Ich behielt nur einen Stoffetzen in der linken Hand.
    Das Mädchen schrie gellend.
    Ich wagte ein riskantes Manöver. Ich ließ Renées Arm los, schnellte mich aber gleichzeitig nach vorn und warf beide

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