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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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von einem Deckenfenster erhellten Gang vor sich sah, zögerte er. Auf unerklärliche Weise beruhigte es ihn, daß die Tür zu der Garderobe des Animiergirls weit offen stand.
    »Renée!« rief er halblaut. Er erhielt keine Antwort. Trotzdem ging er in den Gang hinein. Noch bevor er die Garderobe erreicht hatte, hörte er hinter sich Schritte. Er fuhr herum. Sein Herzschlag setzte aus. Die Luft blieb ihm weg. Roc McRanes riesige Gestalt versperrte den Gang. Ein breites Grinsen verzerrte das Gesicht des rothaarigen Gorillas.
    »Hier warten noch mehr Freunde auf dich, mein Junge!« grunzte er. Er stieß seine riesige Pranke gegen den Fotografen.
    Writer taumelte mit dem Rücken gegen die Wand. Er drehte den Kopf nach links.
    Richard Black stand im Türrahmen der Garderobe. Seine Augen waren so schwarz wie Kohlen. Hinter ihm schimmerte bleich Froskys Teiggesicht.
    »Guten Tag, Writer!« sagte Black und bewegte sich langsam auf den zitternden Mann zu. Writer war unfähig, sich zu bewegen. Black sprach leise und ohne Schärfe. »Ich hoffe, du hast die Bilder und das Negativ bei dir. Es erspart dir und uns einiges.«
    Zwei Schritte vor Writer blieb er stehen. Sehr langsam zog er die Lippen von den zusammengebissenen Zähnen.
    »Du verdammter…« knirschte er. Seine Faust traf Writers Kinn. Die Knie knickten weg. In einer halben Drehung fiel Harry Writer ohnmächtig zu Boden.
    ***
    Black starrte zehn Sekunden lang auf den reglosen Mann zu seinen Füßen. »Filz ihn, Roc!« befahl er. »Spen, hol den Wagen!« Während das Teiggesicht den Gang verließ, durchsuchte der Ire die Taschen Writers. Er fischte die Brieftasche heraus und öffnete sie. Sie war prall vollgestopft mit Dollarnoten. In einem Seitenfach fand McRane die Fotografie, den dritten Abzug.
    Er hielt ihn seinem Chef hin. Black riß ihm die Aufnahme aus der Hand, knüllte sie zusammen und stopfte sie in die Tasche. Der Ire ließ rasch die Dollarnoten in seine Tasche gleiten.
    Draußen hupte Frosky zweimal kurz. Black schnippte mit den Fingern. McRane bückt sich. Mühelos hob er Writers Körper auf, lud sich den Ohnmächtigen auf die Schulter und trug ihn hinaus.
    Vor der Tür stand ein Lieferwagen. Frosky hatte die Ladeklappe schon geöffnet. McRane schob den Fotografen in den Laderaum und schlug die Klappe zu.
    »In Ordnung, Roc!« sagte der Gang-Chef. »Spencer und ich werden den Burschen zum Sprechen bringen. Du erledigst das Girl auf die Weise, wie'wir besprochen haben.«
    McRane nickte. »Geht in Ordnung, Richard! Wo treffen wir uns später?«
    »In Stetington. Die Villa ist vorläufig für euch gesperrt. Ich will abwarten, wie die G-men reagieren.«
    Frosky saß schon hinter dem Steuer. Black öffnete den Schlag zum Beifahrersitz, wandte aber noch einmal den Kopf.
    »Vergiß die Aktentasche mit den Dollars nicht, Roc. Die G-men würden sich sonst mächtig darüber wundern, daß ein Girl mit fünfzigtausend Dollar Selbstmord begeht!«
    ***
    Ich begann es ziemlich blödsinnig zu finden, daß ich hartnäckig vor Renée Duvals Haus Wache hielt. Schließlich existierte beim FBI eine Überwachungsabteilung, die solche Aufgaben übernahm. Ich hatte in der vergangenen Nacht nicht geschlafen, und ich hatte in Renées Gesellschaft eine Menge Drinks in mich hineingeschüttet.
    Es war jetzt elf Uhr morgens. Das Girl war nicht mehr aufgetaucht. Ich wurde den Verdacht nicht los, daß die Lady sich aufs Ohr gelegt hatte, während ich unentwegt das Haus anstarrte.
    Ich rief Phil über das Funksprechgerät. »Hör zu«, sagte ich. »Vermutlich wird in den nächsten Stunden hier nichts passieren. Wir sollten ein paar Boys vom Überwachungsverein herbeirufen und ihnen Renée anvertrauen, während wir selbst uns durch ein paar Stunden Schlaf wieder in Form bringen.«
    »Geht in Ordnung!« Phil teilte meine Meinung bereitwillig. »Ich informiere den Einsatzleiter.«
    Ich legte das Walkie-Talkie auf den Beifahrersitz zurück. Vor dem Haus stoppte in diesem Augenblick ein Taxi. Der Passagier stieg nach der Bürgersteigseite aus. Der Fahrer des Taxis verstaute das Geld des Fahrgastes.
    Auf diese Weise brachte er seinen Schlitten erst wieder in Gang, als sein Fahrgast den Hauseingang schon erreicht hatte. Während dieser Zeit war der Mann durch den Wagen für mich verdeckt worden. Als das Taxi endlich abfuhr, sah ich nur noch den Umriß seiner riesigen Gestalt und einen kleinen Schimmer seiner roten Haare.
    Ich zuckte hoch. Ich kannte nur eine Person, bei der eine

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