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0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

Titel: 0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch wenn er schon tiefer stand, war nicht einmal mehr zu ahnen. Innerhalb des Wolkengraus schwebte oder schimmerte kein hellerer Fleck mehr. Es war ein schlimmes Wetter, eine trügerische Ruhe vor dem gewaltigen Gewittersturm und dem großen Regen.
    Die Frontscheibe des Rovers zeigte ein Muster aus dunklen, zerklatschten Insektenkörpern. Selbst die Wischer schafften den Schmier nicht mehr fort.
    Im Ort selbst waren die Straßen leer gewesen. Die Menschen hatten sich in die Häuser zurückgezogen. Dort war es sicherlich kühler, da die dicken Steinmauern die meiste Hitze abhielten.
    Als wir ausstiegen, rochen wir sofort den Sumpf. Er stank einfach widerlich.
    Verfaulende Pflanzen, trübes Wasser und nasses Holz brachten diesen Gestank mit. Er paßte auch zum Friedhof, vor dessen Tor ich den Leihwagen hatte ausrollen lassen.
    Es gab keine Stelle an meinem Körper, die nicht schweißbedeckt war. Wenn ich Luft holte, hatte ich das Gefühl, sie zu trinken. Father Ignatius erging es ähnlich.
    Durch die herrschende Stille wurde der Klang unserer Stimmen weit getragen. Ein Flüstern hörte sich ebenso laut an wie ein normal gesprochenes Wort.
    Auf dem Friedhof war das satte Grün der Bäume zu sehen. Dazwischen bewegten sich, wie dunkle Inseln, die zahlreichen Mückenschwärme, als könnten sie sich nicht entscheiden, wohin sie fliegen sollten.
    Nebeneinander gingen wir auf das Tor zu. Auf dem weichen Boden waren unsere Schritte deutlich zu hören. Nach unserem letzten Besuch hatten wir das Tor nicht geschlossen. Es stand auch jetzt noch offen, so daß wir das Gelände ohne Schwierigkeiten betreten konnten.
    Die einzelnen Grabsteine standen in einer stummen Andacht nebeneinander. Auch über ihnen tanzten die Mückenschwärme ihren Reigen. Ich dachte auch an die Ratten aus dem Sarg, entdeckte aber keines dieser Tiere.
    Father Ignatius winkte mir zu. »Was sagst du, John?«
    »Wozu?«
    Er veränderte seine Handbewegung und führte sie im Kreis. »Zu dieser ganzen Atmosphäre hier.«
    »Sie gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht. Ob die Nonne schon auf uns wartet?«
    »Frag lieber nach Karen.«
    »Wenn sie hier ist, wird sie das Rad genommen haben. Hast du es gesehen?«
    »Nein. Außerdem wird sie sich hüten, ihr Fahrrad so abzustellen, daß es jeder sehen kann. Wenn sie wirklich hier ist, hat sie es versteckt.«
    »Bleiben wir zusammen oder trennen wir uns?«
    Ich hob die Schultern. »Die Gruft liegt rechts neben der Kapelle. Ich finde, wir sollten uns dort einmal umsehen.«
    »Okay.«
    Wir gingen denselben Weg wie bei unserem ersten Besuch. Betäubend war manchmal der Duft der wilden Blüten und Blumen. In dieser stickigen Schwüle wirkte er besonders intensiv.
    Ohne daß etwas passiert wäre, erreichten wir unser Ziel. Ich hatte das Kreuz von seinem Stammplatz entfernt und es in die Tasche gesteckt. Da konnte ich es schneller hervorholen.
    Father Ignatius warf vorsichtig einen Blick in die Gruft hinein, wartete einige Sekunden und drehte sich zu mir um. »Es sieht alles noch so aus, wie wir es verlassen haben.«
    »Laß mich mal.«
    Er schuf bereitwillig Platz, so daß ich die Gruft betreten konnte, vor dem Grab stehenblieb und mein Kreuz aus der Tasche nahm.
    Sollte sich etwas Dämonisches in der Nähe befinden, würde mich das Kreuz davor warnen.
    Es tat sich nichts.
    Ich steckte es wieder weg und verließ die unheimliche Stätte.
    »Sorry«, sagte ich. »Wenn sich die Nonne tatsächlich zusammen mit Karen hier befinden sollte, hat sie es verstanden, sich ausgezeichnet zu verbergen. Das Kreuz hat nicht reagiert.«
    Der Mönch nickte. »Ich habe mich umgeschaut und von dem Mädchen nichts gesehen.«
    »Die Deckung hier ist zu gut. Hinter den hohen Steinen auf den Gräbern kann sie immer lauern.«
    »Willst du jedes Grab nach ihr absuchen?«
    »Nein, ich möchte in die Kapelle, wo ja auch ein Mord geschehen ist.«
    »Gut.«
    Die kleine Nische lag nicht weit entfernt. Mit wenigen Schritten hatten wir sie erreicht.
    In ihrem Innern war es erheblich kühler. Die Luft tat gut. Wir gingen sehr behutsam, schauten uns um, sahen den kleinen Altar, aber eines fiel dem Pater sofort auf.
    »Man hat sie entweiht, John. Die Kreuze fehlen.« Er schluckte.
    »Hier lauert jetzt das Böse.« Father Ignatius preßte die Lippen hart zusammen und umklammerte sein Holzkreuz.
    Auch ich war davon überzeugt. Wie eine letzte Mahnung brannte neben dem Altar das rote, ewige Licht.
    Ich blieb neben dem schmucklosen Altar stehen und schaute in den

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