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0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

Titel: 0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jack hatte nur Augen für die furchtbare Hand, die plötzlich seinen Hals umfaßte. Seine Augen quollen aus den Höhlen, er bekam keine Luft mehr, wollte die Klaue von seinem Hals reißen, nahm die Hände vom Lenkrad und überließ den schleudernden Wagen sich selbst.
    Das Steuer schlug nach links.
    Im nächsten Augenblick geriet das Fahrzeug von der Straße, holperte über den Seitenstreifen und knallte gegen einen Baum.
    Die Kühlerschnauze schob sich zusammen. Der Mann hinter dem Lenkrad wurde zu einem Spielball physikalischer Kräfte. Zudem war die Welt bereits für ihn im Halbdunkel einer sich allmählich abzeichnenden Ohnmacht versunken. Schmerzen durchrasten ihn.
    In seinem Kopf gab es Explosionen, der Hals brannte, er hörte noch schwach ein hohes, widerliches Lachen und sah die Flammen nicht, die sich über das ausfließende Benzin hermachten.
    Der alte Granada verging in einem tödlichen Feuersturm, der nicht zu stoppen war.
    Feuer und Rauch standen plötzlich über der Unglücksstelle, aber davon bemerkte McFarlaine nichts mehr. Er war bereits tot…
    ***
    Der Mönch Rudy machte sich Sorgen!
    Nicht wegen der anbrechenden Dunkelheit oder des abendlichen dünnen Sommernebels, der stets über den schottischen Hochmooren als feine Schicht lag, nein, ihm ging es um den Mann, mit dem er sich verabredet hatte und der war noch nicht gekommen.
    Er hieß Jack McFarlaine, war von Beruf Förster, Jäger, Wildschützer und Tierpfleger in einem und betreute ein gewaltiges Gebiet, zu dem auch zwei Seen – sogenannte Lochs – gehörten.
    Der größte Teil des Areals jedoch bestand aus Moor und Wald.
    Dazwischen lagen die hügeligen Berge, die im Norden zu schroffen Gebirgsgraten wurden und eine Barriere bildeten. Das Land davor jedoch war flach, nur wenig bewohnt, und doch steckte es voller Legenden und Mythen.
    Ein Stück Schottland, wie es schottischer nicht sein konnte. Man sah dem Mönch seinen Beruf nicht an. Er trug keine Kutte, sondern der Gegend angemessene Kleidung. Stiefel, eine Hose aus derbem Stoff und eine ebensolche Jacke.
    Er hatte lange gezögert, sich mit dem Förster zu treffen. Erst nach einem dritten intensiven Gespräch hatte er schließlich zugestimmt, weil der Pater einfach nicht an die Vorfälle glauben wollte, von denen der andere berichtet hatte.
    Es ging um eine mordende Nonne.
    Sie überfiel Reisende, Wanderer, Dorfbewohner, und wer mit dem Leben davonkam, hatte einfach Glück gehabt. Normalerweise starb er nach einem Kontakt mit diesem Wesen.
    Eine Nonne mit Teufelshand!
    So etwas war unglaublich. Es gehörte ins Reich der Fabeln und Legenden, das war ein Märchen, aber McFarlaine hatte diese Geschichte so überzeugend dargelegt, daß der Pater schließlich nachgab und einem Treffen zugestimmt hatte.
    Jetzt wartete er in der Jagdhütte.
    Es gab mehrere davon innerhalb des großen Reviers. Die meisten konnte man als bessere Unterstände bezeichnen, als Schutz vor Regen und plötzlichen Unwettern, wie es sie in den weiten Tälern zwischen den Bergen im Sommer immer wieder gab.
    Die Hütte dagegen, in der Pater Rudy wartete, hatte mehrere Fenster, eine dicke Bohlentür, und sie stand am Rand des großen Moors, dem die Nonne mit der Mörderhand angeblich immer wieder entsteigen sollte.
    Bisher hatte der Mönch sie noch nicht gesehen. Wenn er vor die Hütte trat, und das tat er des öfteren, schickte er seine Blicke stets über die weite Fläche, die bis zum Beginn der Grampian Mountains reichte.
    Jack McFarlaine kam nicht, was Rudy wiederum wunderte, denn er hatte den Förster als einen pünktlichen Menschen kennengelernt.
    Möglicherweise war ihm etwas dazwischengekommen, und eine Verspätung von bisher zehn Minuten brauchte noch nichts Beunruhigendes zu sein.
    Trotzdem blieb Rudy vor der Tür und schaute über die weite Fläche des Moors.
    Die Luft gefiel ihm nicht. Hinter ihm lag ein heißer Sommertag. Es kühlte sich auch am Abend kaum ab. Von den Bergen fielen keine Winde in das weite Tal, dafür nahm die Feuchtigkeit zu. Sie verdichtete sich zu dünnen Nebelschleiern, die wie hauchzarte Wattestreifen über der grünbraunen Moorfläche lagen.
    Still war es nicht. Immer wieder meldete sich die Natur, wie der Mönch dies nannte.
    Das Moor arbeitete. Gase stiegen auf und perlten durch den Spiegel aus Wasser. Sie schufen dicke Blasen, die zerplatzten, wenn der Druck zu groß wurde. Dicke Kröten, die sich vor der Hitze des vergangenen Tages versteckt hatten, krochen ebenfalls hervor und warfen

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