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0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

Titel: 0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach Worten, um eine Antwort geben zu können. »Das… das glauben Sie doch selbst nicht, was Sie da von sich gegeben haben. Wollen Sie meine Tochter denn verleumden?«
    Der Pater beruhigte sie mit sanft klingender Stimme. »Im Gegenteil, wir wollen ihr helfen.«
    »Das sehe ich. Sie verleumden Karen!« Helen verteidigte ihre Tochter. Sie war schließlich die Mutter, und die Gefühle wallten in ihr hoch. »Schämen sollten Sie sich. Wenn Sie nicht in der Lage sind, den richtigen Mörder zu finden, halten Sie sich an Unschuldige. Dafür sollte man Sie hassen.«
    »Der Haß ist ein schlechter Ratgeber!« erwiderte ich.
    »Das weiß ich. Aber haben Sie ihn nicht provoziert?«
    »Nein, wir möchten helfen.«
    Sie schaute uns noch einmal an, wurde krebsrot im Gesicht und verlangte, daß wir auszogen.
    »Morgen bestimmt, Mrs. Cullogh«, sagte ich. »Und entschuldigen Sie.« Wir gingen wieder. Mit dieser Frau war nicht zu reden. Beide hatten wir Verständnis.
    Erst vor dem Haus redeten wir wieder. »Sie kann es nicht einsehen«, sagte Ignatius. »Es ist auch so verflucht schwer, das will ich gern zugeben. Ich hätte wohl auch nicht anders reagiert.«
    »Gut, diese Unterhaltung war ein Schuß in den Ofen. Helen Mc Cullogh kann uns keine Hilfe sein. Wir brauchen sie auch nicht. Wichtig ist Karen, und ich nehme stark an, daß sie sich auch für uns interessieren wird. Karen weiß jetzt Bescheid, damit auch die Nonne. Bisher hat sie alle Zeugen ausgeschaltet. Weshalb sollte sie bei uns anders reagieren?«
    »Wir sollen also die Lockvögel spielen?«
    »Das sehe ich so.«
    »Dann müßten wir uns dementsprechend präsentieren.«
    »Darauf kannst du dich verlassen, Ignatius. Wir werden dem Friedhof noch einmal einen Besuch abstatten. Ich kann mir vorstellen, daß sie sich dort aufhält.«
    Der Mönch war skeptisch. »Nicht im Moor?«
    »Möglicherweise auch dort. Nur möchte ich nicht in diesem Gebiet sein und sie dort stellen. Der Sumpf ist lebensgefährlich. Keiner von uns kennt den Weg.«
    »Da hast du recht.«
    »Wenn sie uns will, wird sie uns auch finden«, erklärte ich, als ich die Wagentür öffnete.
    Father Ignatius nahm neben mir Platz. Sein Gesicht war sehr ernst. Auch mir war nicht nach Lachen zumute. Es war einfach nicht meine Art, gegen eine Person zu kämpfen, die ihre Jugend kaum hinter sich hatte. Aber darauf nahmen Dämonen leider keine Rücksicht…
    ***
    Karen hatte fliehen können. Wie ein Irrwisch war sie aus dem Haus gelaufen und hielt sich versteckt. Sie kannte die Umgebung sehr gut, das Gelände bot zahlreiche Verstecke, und so duckte sie hinter einer Hecke am Haus. Dort wartete sie.
    Von den beiden Männern sah und hörte sie zunächst nichts.
    Schließlich vernahm sie die Stimme ihrer Mutter und auch die der beiden Fremden. Sie waren im Haus aufgeklungen. Was geredet wurde, verstand Karen nicht, aber die Stimme ihrer Mutter klang lauter als gewöhnlich. Wahrscheinlich verteidigte sie ihre Tochter.
    Karen war beruhigt, zog sich aus der Deckung zurück und lief geduckt bis zu dem Platz, wo sie ihr Fahrrad abgestellt hatte. Es war das wichtigste Transportmittel für sie geworden, und auch jetzt freute sie sich darüber, daß sie mit dem Fahrrad verschwinden konnte. Sie nahm Wege, die kein Auto fahren konnte.
    Die Schwüle drückte, und die Mücken setzten dem Mädchen während der Fahrt schwer zu. Sie kamen aus dem nahen Sumpf, um sich auf ihre Opfer zu stürzen. Auch dicke, bläulich schimmernde Fliegen waren dabei. Besonders bei diesem schwülen Wetter zeigten sich die Insekten angriffslustig.
    Wieder radelte Karen den großen Bogen, um ihr Versteck zu erreichen. Es war für sie eine Stätte der Erholung, und es war der Ort, wo sie und die Nonne immer einen besonderen Kontakt gehabt hatten.
    Karen Cullogh nahm nicht den offiziellen Eingang des Friedhofs.
    Niemand sollte sie sehen, deshalb warf sie das Rad an der Rückseite des Geländes zu Boden und lief auf die schmale Tür zu, von dar der größte Teil überwuchert war.
    Das kleine Tor öffnete sich quietschend, als Karen den Friedhof betrat. Sie blieb für einen Moment stehen und witterte wie ein Tier, das eine bestimmte Gefahr erwartet.
    Nein, es war ruhig.
    Niemand griff sie an, niemand hielt sich in der Nähe auf. Der Friedhof lag unter der drückenden Schwüle, und auch hier tanzten die Mückenschwärme ihren bizarren Reigen.
    In diesem Klima wucherte das Unkraut. Einige der alten Gräber waren nicht mehr zu sehen. Nur wenn Karen auf die harten

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