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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er.
    „Ja?"
    „Ja. Mich schüttelt es noch heute, wenn ich an die Vorgänge auf dem Herstellungsplaneten und an die näheren Umstände der Produktion dieses Zeugs denke."
    Sie trank einen winzigen Schluck von dem eisgekühlten Alkohol.
    „Waren die Herstellungsvorgänge so interessant?" fragte sie zerstreut. Ihre Gedanken kreisten offensichtlich um ein anderes Thema. Dieses Thema, Cascal erriet es, trug einen Zellaktivator und hatte sie sehr beeindruckt.
    „Die Vorgänge waren etwa so interessant wie der Herr, an den Sie gerade denken", sagte er lächelnd.
    Sie sah ihn voll an.
    „Woher wissen Sie ...", begann sie zu fragen.
    Cascal erwiderte: „Es gibt Dinge, die kann selbst ein Blinder auf einem Radarschirm sehen."
    „Ich bin nicht sehr glücklich darüber, daß Sie es gemerkt haben", sagte sie, „Perry Rhodan ist... ein interessanter Mann."
    Cascal studierte das Muster eines breiten Bandes, mit dem Merceile ihr Haar zusammenhielt.
    „Und gerade in den Wirren des Kampfes und der immerwährenden Auseinandersetzungen kann ein kurzer, aufleuchtender Moment der hoffnungsvollen zwischenmenschlichen Beziehungen so unendlich wertvoll sein", sagte er sarkastisch.
    „Sie scheinen sich köstlich über meine Unsicherheit zu amüsieren?" meinte Merceile unsicher.
    Cascal lächelte mitleidig.
    „Liebes Kind", sagte er und dachte daran, daß sie nach den Begriffen der Cappins noch in der Pubertät steckte, „ich bin ein Mann von mehr als vierzig Jahren. Viele Stürme sind über mich hinweggegangen und haben mich reif werden lassen." Sie fragte entgeistert: „Was hat das mit Rhodan zu tun?" Er schüttelte den Kopf und sagte: „Nichts. Absolut nichts, junge Freundin. Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, daß ich das ganze Programm zwischenmenschlicher Kontakte kenne. Glauben Sie, Sie wären das erste Mädchen auf vierzigtausend Planeten, das sich in Rhodans ausdrucksvolle Züge vernarrt?"
    Sie sah ihn mehr als überrascht an, bemerkte den plötzlichen Ernst in seinem Gesicht.
    „Was wollen Sie damit sagen?" fragte sie.
    Er zog die Brauen nach oben und antwortete: „Unser von allen sehr verehrter Herr Großadministrator, und das meine ich ausnahmsweise einmal nicht ironisch, ist, wie Sie schon festgestellt haben, ein Mann von vielerlei Interessen, großer Allüre und feiner Lebensart." Sie nickte zustimmend. „Er steht im Brennpunkt des Interesses. Wie sehr, haben Sie ebenfalls gemerkt. Er kann sich also keine bloßen Flirts erlauben. Jede der Damen, mit der er mehr als zweimal privat gesehen wird, pflegt er heiraten zu müssen. Das wird auf die Dauer lästig, glauben Sie mir. Es ist wie in einer Kleinstadt... alle Menschen beginnen sofort darüber zu sprechen."
    Sie sah ausgesprochen unglücklich drein.
    „Alle reden von Rhodan", sagte sie. Cascal nickte.
    „Wir auch!" sagte er. „Außerdem ist er mit Ihnen mangels Gelegenheit noch nicht einmal privat gesehen worden. Sie haben also noch Hoffnungen."
    Er beugte sich über den Tisch und hob die Hand an den Mund.
    „Darf ich Ihnen privat und im Vertrauen einen Rat geben?"
    „Ja, bitte!" flüsterte sie. „Halten Sie sich an Ovaron. Der paßt besser auch im Alter zu Ihnen."
    Sie schwieg, und als sie endlich antwortete, tat sie es mit einem uralten terranischen Sprichwort, das so alt war, daß es schon wieder modern wurde."
    „Wer die Wahl hat, hat die Qual." Cascal erwiderte hart: „Wir alle haben keine Wahl. Wir reagieren auf Reize und Herausforderungen, und in der Gesetzmäßigkeit unserer Reaktionen liegt diese Weisheit. Keiner von uns hat sich zum Beispiel den Sonnensatelliten gewünscht - aber fünfundzwanzig Milliarden Menschen leiden darunter. Sie alle haben keine Wahl.
    Nie gehabt, junge Frau."
    Er streckte die Hand aus und sagte leise: „Dasselbe noch einmal. Und ... Zahlen!"
    Der Bedienungsrobot näherte sich geräuschlos.
    Als die frischen Getränke vor ihnen standen, wurde Cascal wieder zugänglich und gesprächig und schlug vor: „Wir trinken aus, dann machen wir einen kleinen Schaufensterbummel und verlassen diesen Stadtteil. Morgen erwarten uns lange Reden und ernste Entscheidungen."
    „Einverstanden", sagte das Cappinmädchen. Sie schien nicht besonders glücklich zu sein.
    Als Cascal zwei Stunden später auf dem Rand seines Hotelbettes saß, begann er leise zu fluchen.
    Er ahnte schon, wie es weitergehen sollte.
     
    7.
     
    Rhodans Büro in der Administration, siebenter Juni, morgens neun Uhr vierzig: „Und ich sage Ihnen allen,

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