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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Major scharf. Dann zuckte er resignierend die Schultern. Da Galbraith Deighton den Kamashiten als besten Mann der Sektion Fremdintelligenzen bezeichnet hatte, mußte man seine Schrullen wohl oder übel in Kauf nehmen.
    „Wir alle hoffen, daß Ribald Corello bald wieder gesund wird, Major", sagte er. „Würden Sie nun bitte die Tür freigeben!"
    „Ribald schläft, Sir", erwiderte Lokoshan. „Ich sagte es bereits."
    „Führen Sie uns zu ihm, Patulli", sagte Professor Thwaites sanft. „Wir werden ganz leise sein, damit Ihr Freund nicht aufwacht. Bitte!"
    Rhodan runzelte die Stirn. Insgeheim fragte er sich, wer wohl der Chef der Paraklinik sei, Kiner Thwaites oder Patulli Lokoshan. Seiner Meinung nach behandelte der Professor den Kamashiten übertrieben zuvorkommend.
    Major Lokoshan nickte, legte einen Finger auf seine Lippen und öffnete geräuschlos die Tür zu Corellos Zimmer.
    Der Supermutant lag in einem festen Bett, nicht mehr in einem Konturfeld. An den Kontrollen konnte Perry ablesen, daß der Patient unter künstlicher Erdschwere stand, ein Zeichen dafür, daß seine Genesung gute Fortschritte machte.
    Rhodan musterte das kleine, kindlich geformte Gesicht Corellos Es wirkte entspannt. Ein schwaches Lächeln lag darauf. Der mächtige Schädel mit den hervortretenden blauroten Adern wurde wie üblich von einer Stütze gehalten.
    Der Großadministrator mußte daran denken, welches Leid Ribald Corello über sie alle und die Galaxis gebracht hatte, als er sich noch unter dem Bann der Gehirnblockade befunden hatte.
    Der heutige Corello war völlig unschuldig an den Verbrechen und Grausamkeiten. Schon mehrfach hatte er bewiesen, daß er auf der Seite der solaren Menschheit stand.
    Unverhofft öffnete der Mutant die Augen. Er erkannte den Großadministrator sofort, lächelte schwach und sagte: „Hallo, Sir! Gut, daß Sie mich besuchen."
    Seine Hand fuhr über die Bettdecke, als suchte sie etwas.
    Perry ergriff sie und drückte sie leicht.
    „Guten Tag, Corello. Ich freue mich, daß es Ihnen besser geht. Leider habe ich nur sehr wenig Zeit."
    „Der Todessatellit...?" flüsterte Corello. Seine Stimme klang schon wieder schwächer.
    „Ja, Corello. Er bedroht uns noch immer. Doch ich glaube, diesmal gelingt es uns, ihn mattzusetzen."
    Er fing Professor Thwaites mahnenden Blick auf und sagte: „Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung, Corello.
    Sobald ich kann, besuche ich Sie wieder."
    Ribald Corello bewegte die Lider bejahend. Mit dem viel zu großen Kopf konnte er nicht nicken.
    „Auf Wiedersehen, Sir", hauchte er. Dann versank er wieder in festen Schlaf.
    Patulli Lokoshan drängte die Besucher zur Tür hinaus und erwies sich dabei als außerordentlich kräftig. Bei seinem Erscheinungsbild vergaß man allzu leicht, daß er Titelhalter des Daghor-Meisters vom gesamten Orionis-Sektor war.
    „Sie hätten nicht hineingehen dürfen!" erklärte er vorwurfsvoll.
    „Ribald hat sich zwar über Ihren Besuch gefreut, aber auch Freude kann physisch schwächen."
    „Wer gibt hier eigentlich die Befehle?" fragte Perry ungehalten und mit sarkastischem Blick zu Kiner Thwaites.
    Aber der Parapsi-Mechaniker zeigte keine Verlegenheit. Er lachte leise und sagte: „Ein Krankenhaus ist kein Raumschiff, Sir. Im Sinne der Hausordnung ist auch der Großadministrator nur ein gewöhnlicher Besucher. Ich habe Corellos Bitte erfüllt, Major Lokoshan zu seinem persönlichen Betreuer zu ernennen, folglich muß ich auch die Konsequenzen in Kauf nehmen."
    Rhodan lachte unvermittelt, ergriff die Hand Lokoshan und schüttelte sie heftig.
    „In diesem Fall habe ich Ihnen zu danken, daß Sie sich so energisch für Corellos Genesung einsetzen. Bis bald, Major!"
    Patulli Lokoshan blinzelte, als wäre er kurzsichtig.
    „Bis bald, Sir!"
     
    *
     
    Die Korvette wurde von dem Kraftfeldgerüst in den Raum gestoßen, richtete ihren Kurs auf Titan ein und beschleunigte mit Minimalwerten.
    Anderthalb Stunden später berührten die Landestützen die Oberfläche des nahezu merkurgroßen Saturnmondes. Die künstlich erzeugte Atmosphäre entsprach im großen und ganzen der irdischen. Da sie von der Titanschwerkraft nicht gehalten werden konnte, diffundierte sie allmählich in den Weltraum, wenn auch sehr langsam. Hätte man diesen Vorgang sich selbst überlassen, wäre die Atmosphäre in ungefähr fünftausend Jahren zu dünn für den Menschen gewesen. Umwandlungsaggregate auf atomarer Basis führten ihr jedoch kontinuierlich neue Luft zu. Mit

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