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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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unmittelbar nach der Tat in die Wohnung gefahren sein. Ein Dritter konnte nicht so schnell handeln.«
    »Schon, schon, aber angenommen, ein Dritter hat doch sofort von dem Unfall erfahren und sich entschlossen, sofort zu handeln. Deswegen braucht er kein Mörder zu sein. Denk zum Beispiel an Roy Sand, der hat schnell gehandelt.«
    »Ich weiß, was du denkst. Roy hat vielleicht die Gelegenheit benutzt, um Dirks Safe, zu dem er ja einen Schlüssel besitzt, auszuplündern. Das tat er sofort, nachdem er durch Zufall von Waynes Tod erfahren hatte. Das Material ist für ihn bestimmt genauso wertvoll wie für Dirk. Vielleicht schwebt ihm vor, es privat zu verwerten, in Form von ein paar Erpressungen. Da ihm aber klar war, daß der Verdacht sofort auf ihn fallen würde, brachte er den großen Unbekannten ins Spiel. Er fuhr in Dirks Wohnung, öffnete sie mit einem Nachschlüssel und richtete diese auffällige Unordnung her. So kann er glaubhaft behaupten, Dirk habe das Material in seiner Wohnung aufbewahrt und dort sei es von dem großen Unbekannten gestohlen worden.«
    »Ja, so etwas schwebt mir vor«, nickte Phil.
    »Ich sage, daß es so gewesen sein kann. Ich sage nicht, daß es so war. Ich glaube nämlich nicht daran.«
    »Und warum nicht?«
    »Ich war dabei, als Dirk starb. Es war kein Unglück.«
    »Deine Eindrücke in allen Ehren, du mußt aber zumindest eine plausible Erklärung dafür bringen, wie der Mörder es gemacht hat. Schließlich hat er weder Dirk gestoßen noch auf ihn geschossen…«
    »Deshalb fahren wir zur Pathologie! Es muß ein Trick gewesen sein. Ich will versuchen, ihn herauszufinden.«
    ***
    Im Besucherzimmer des gerichtsmedizinischen Institutes sprachen wir mit dem Assistenzarzt, der die Obduktion durchgeführt hatte.
    »Ich würde Ihnen gern helfen, Gentlemen, aber ich kann nicht. Wir haben die Obduktion mit besonderer Sorgfalt durchgeführt und keinerlei mechanische Einwirkungen festgestellt. Alle die schweren Verletzungen, die wir fanden, rühren zweifelsfrei von dem Sturz her. Ich glaube auch nicht, hier etwas falsch zu beurteilen. Ich weiß, wie jemand aussieht, der aus neunzig Meter Höhe abgestürzt ist. Ich habe dieses Jahr allein zwölf Selbstmörder seziert, die sich aus dem Fenster gestürzt haben.«
    »Wir wollen Ihre Ergebnisse nicht in Frage stellen, Doc. Aber ich war Augenzeuge des Absturzes. Mein Eindruck war, daß Dirk Wayne einen Schlag oder etwas Ähnliches abbekommen hat. Er rief mir gerade etwas zu. Zu diesem Zeitpunkt kauerte er völlig sicher auf dem Eisenträger!«
    »Von diesem Schlag hätten Sie doch etwas sehen müssen!«
    »Haben Sie schon einmal ein Geschoß im Flug gesehen, Doc?« fragte Phil sanft.
    »Nein, aber ich weiß mit hundertprozentiger Sicherheit, daß nicht auf Wayne geschossen wurde. Wir hätten dann Spuren gefunden.«
    »Und wie steht es mit dem Gift?«
    »Ich habe eben den Befund des Labors bekommen. Alle gängigen Reaktionen führten zu einem negativen Ergebnis. Es konnten weder Gift noch Spuren sonstiger Drogen nachgewiesen werden.« Er nahm einen Zettel in die Hand und überflog ihn. »Die einzige Anomalie war eine Verbrennung an der rechten Hand!«
    »Eine Verbrennung?«
    »Ja. Sie befindet sich an Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Es sieht so aus, als habe er kurz vor seinem Tode etwas Heißes angefaßt, vielleicht einen Ofen!«
    »In seiner Wohnung hatte er keinen Ofen.«
    »Nun, dieser Frage nachzugehen, ist nicht meine Aufgabe. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, leider!«
    »Sie haben uns sehr geholfen, Doktor!« Draußen sagte Phil: »Da siehst du es. Mit dem Bericht kannst du niemanden von deiner Theorie überzeugen. Wenn es wirklich Mord sein sollte, dann kommt es dem perfekten Mord sehr nahe, nicht einmal als solcher nachzuweisen, weil als Unglücksfall getarnt. Du verschwendest deine Zeit!«
    Ich hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Die letzten Worte des Arztes gaben mir zu denken. Mit aller Kraft konzentrierte ich mich auf das Bild, das ich bei Waynes Tod vor Augen gehabt hatte. Die Fähigkeit, auch scheinbar Nebensächliches aufzunehmen und sich zu merken, hat jeder Mensch; nur verkümmert sie bei den meisten. Bei uns ist sie durch jahrelanges Training sehr stark entwickelt. Noch heute wäre ich imstande, völlig unwichtige Details von jahrelang zurückliegenden Ereignissen anzugeben. Es ist nicht so, daß ich sie im Gedächtnis hätte, aber ich kann die Schublade aufziehen und habe es dann parat.
    Die Kamera hielt Wayne in der linken Hand. Mit

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