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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mörder gibt es keine Spuren. Ich übertrage Ihnen den Fall, Jerry, wenn Sie eine Chance sehen.«
    »Wir müssen den Mörder finden!«
    »Und wie?«
    Ich hob meine Mappe.
    »Ich habe hier eine Liste mit den Namen und Fotos sämtlicher Leute, die zur Tatzeit auf dem Dach waren. Zum Glück habe ich sie von der Polizei anfertigen lassen. Es sind fünfundachtzig Personen!«
    »Alle schon überprüft?«
    »Nicht nötig«, sagte ich langsam. »Der Mörder ist icht darunter. Ich brauchte mir nur die Bilder anzusehen, um diese Gewißheit zu haben!«
    »Wieso das?«
    »Ich habe den Mörder gesehen. Als ich im Fahrstuhl nach oben fuhr, war ein Elektriker mit im Lift. Der Mann fiel mir auf, weil er gepflegte Hände hatte. Ich erinnere mich genau an sein Gesicht. Ich überprüfte die Bilder nur daraufhin, ob er dabei war. Und das war er nicht.«
    »Verdammt«, rief Phil erregt, »daß er als Elektriker auftrat, liegt nahe bei der Methode, die er wählte. So konnte er den Stromkasten öffnen, ohne aufzufallen.«
    »Die Elektrofirma, die an der Baustelle arbeitet, hat auch angegeben, den Mann nicht zu kennen«, fuhr ich fort. »Meiner Ansicht nach ist er der Mörder.«
    »Das ist allerdings ein Anhaltspunkt«, sagte Mr. High. »Haben Sie schon versucht, ihn im Archiv zu finden?«
    Ich nickte.
    »Ich habe in Black Sprangles Akte nachgesehen. Aber er ist keiner von Black Sprangles Killern, jedenfalls keiner, den wir kennen. Das besagt aber nicht viel. Wir wissen nicht, wie viele Mitglieder die Bande hat. Ich lasse jetzt im allgemeinen Archiv nach ihm suchen. Wir haben eine Zeichnung von ihm, und danach werden wir alle in Frage kommenden Bilder aussieben. Ich sehe sie heute abend durch. Wenn wir ihn so nicht finden, schalten wir unser Zentralarchiv in Washingtn ein. Wenn er irgendwo registriert ist, entgeht er uns nicht.«
    »Schön, wenn wir Glück haben, finden wir ihn. Wenn wir noch mehr Glück haben, weisen wir nach, daß er mit Black Sprangle in Verbindung steht. Aber ich glaube nicht, daß es uns gelingt nachzuweisen, daß Black Sprangle diesen Mord inszeniert hat.«
    Ich hob die Schultern.
    »Versuchen müssen wir es. Und es ist nicht das einzige Eisen, das wir im Feuer haben. Ich möchte herausfinden, was Dirk Wayne in den letzten Wochen getan hat. Irgendwo muß es da einen Hinweis geben.«
    »Na schön, Jerry, versuchen Sie es. Phil kann Sie unterstützen. Und halten Sie mich auf dem laufenden.«
    ***
    Aus dem Archiv holte ich mir sämtliche Unterlagen, die wir über Black Sprangle hatten. Die Lektüre würde lange dauern. Ich ging in mein Büro, zog die Jacke aus und schaltete die indirekte Beleuchtung ein.
    Obenauf lag ein Bild von Black Sprangle. Ich nahm die Fotografie heraus und betrachtete sie nachdenklich. Der Gangster war zwischen vierzig und fünfzig Jahren alt, hatte dichtes schwarzes Haar, ein energisch geschnittenes Gesicht, wachsame Augen. Wenn man genauer hinsah, bemerkte man einen Zug von Brutalität um seinen Mund, und das Lächeln, das auf seinen Lippen lag, spiegelte sich in seinen Augen nicht wider.
    Das war also mein Gegner. Auf diesen Mann mußte ich mich einstellen. Im Krieg hängten manche Generale das Bild des gegnerischen Feldherrn an die Wand; so konnten sie leichter seine Schachzüge erraten.
    Dann begann ich zu lesen.
    Nach zwei Stunden rasselte das Telefon.
    »Jerry, eine junge Dame möchte Sie sprechen.«
    »Wer ist es?«
    »Ihren Namen hat sie nicht genannt.«
    »Schön, stellen Sie durch!« Es knackte in der Leitung, dann meldete sich eine weibliche Stimme:
    »Mr. Cotton?«
    Die Sprecherin mochte Anfang Zwanzig sein. Die Stimme klang vielversprechend. Ich lehnte mich in meinem federnden Ledersessel zurück.
    »Ja, am Apparat!«
    »Gut, daß ich Sie antreffe. Mein Name ist May Fair!«
    »May Fair«, überlegte ich. »Den Namen kenne ich doch. Mit dem Hotel haben Sie nichts zu tun?«
    »Es ist mein Künstlername!«
    »Richtig, jetzt weiß ich Bescheid. Sie sind Sängerin im Greenwood Club in Greenwich Village. Ich habe Sie ein paarmal dort gehört. Sie haben eine wunderbare Stimme, Miß Fair!«
    »Danke, aber deshalb rufe ich nicht an!«
    »Sondern?«
    »Ich muß Sie sprechen. Dringend! Es handelt sich um Dirk Wayne!«
    Ich richtete mich auf.
    »Wayne? Was haben Sie mit der Sache zu tun?«
    »Eine ganze Menge. Dirk war fast jeden Abend hier im Klub. Ich weiß, in welchen Schwierigkeiten er war, und ich weiß, daß er sich an Sie wenden wollte. Ich habe eben in den Abendzeitungen von seinem Tod

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