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0446 - Höllenfrost

0446 - Höllenfrost

Titel: 0446 - Höllenfrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verbindung zwischen der magischen Scheibe und dem Bewußtsein eines Menschen entstand, der über bestimmte parapsychische Fähigkeiten verfügt hatte, als er noch lebte. Eine Verbindung aus diesen beiden Komponenten konnte weit mächtiger werden als Leonardo selbst, wenngleich Eysenbeiß früher immer schwächer gewesen war bei dem direkten Vergleich der Kräfte.
    Als sich Eysenbeiß jetzt bei ihm meldete, konnte er im ersten Moment kaum glauben, was der Amulettgeist ihm zu sagen hatte.
    War es nur ein Trick, um ihn hereinzulegen?
    Oder steckte diesmal wirklich ein Angebot dahinter, das auch ihm wieder eine festere Position sichern würde?
    »Rede«, fauchte er. »Sage mir, was du zu sagen hast!«
    Es war ungeheuerlich…
    ***
    Blaue Augen öffneten sich erschreckt. »Was - was ist los?« Uschi Peters setzte sich im Bett auf. Im flackernden Kerzenlicht sah sie Robert Tendyke an, der vor ihr neben dem Bett kauerte.
    »Wir müssen fort«, sagte der Abenteurer. Er war vollständig bekleidet. Wie üblich trug er seine Lederkleidung. Nur der Stetson fehlte hier im Haus. Er berührte die Schulter des Mädchens. »Packt zusammen, was ihr tragen könnt. Wir müssen fort.«
    Neben Uschi bewegte sich auch ihre Zwillingsschwester Monica auf dem breiten Bett. Die beiden aus Deutschland stammenden Telepathinnen, die äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden waren und die auch innerlich eng miteinander verbunden waren, hatten nur unruhig geschlafen. Aber richtig hellwach wurden sie auch jetzt nicht. Die Müdigkeit forderte ihren Tribut.
    »Fort? Was ist passiert?« fragte Monica.
    »Julian ist wieder da. Er sagte, er hätte einen Fehler begangen. Wir sind hier nicht mehr sicher.«
    »Wo war er? Was hat er angestellt?« stieß Uschi hervor.
    Robert Tendyke zuckte mit den Schultern. »Das wird er euch schon selbst sagen müssen. Ich weiß es nicht. Aber wir dürfen nicht viel Zeit verlieren.«
    »Wie damals, in Miami?«
    »Wahrscheinlich ist es nicht ganz so brandeilig, aber ich halte es für besser, wenn wir so schnell wie möglich verschwinden. Tut mir leid, daß ich euch aus dem Schlaf reißen mußte. Aber beeilt euch. Nur das, was wir tragen können, nehmen wir mit. Alles andere muß hierbleiben.«
    Sie hatten ja nicht viel.
    Die Zwillinge erhoben sich, kleideten sich hastig an und rafften die Dinge zusammen, die wichtig waren. Sie fragten nicht lange. Wenn Robert der Meinung war, daß sie verschwinden mußten, dann war Gefahr im Verzug. Nur aus einer Laune heraus würde er eine so schwerwiegende Maßnahme niemals, anordnen. Zu oft hatte er behauptet, sie wären hier absolut sicher.
    Sie waren damals aus Miami geflohen, gerade noch rechtzeitig. Offiziell galten sie als tot, und nicht einmal ihre besten Freunde durften wissen, daß es sie noch gab. Tendyke hielt es für sicherer. Nur so war der Junge optimal geschützt. Sie hatten einen Ort erreicht, von dem sie nicht einmal wußten, wo auf der Erde er sich befand. Fest stand nur, daß es eine kleine Blockhütte inmitten einer Dschungellichtung war. Es gab keinen Kontakt zur Außenwelt. Nur -Tendyke verließ die Lichtung zuweilen und suchte die Zivilisation auf, um Lebensmittel, Kleidung, Bücher und Computerprogramme für Julian heranzuholen. Wie er das machte, war sein Geheimnis. Er hatte nie davon gesprochen, und die Mädchen hatten ihn nie gefragt. Manchmal fiel es den beiden schwer, Vertrauen zu haben, bei seiner Geheimniskrämerei. Aber sie waren bisher gut damit gefahren, und es hatte damals zumindest ihnen allen das Leben gerettet.
    Hinter Julian waren die Höllendämonen her. Sie fürchteten seine Existenz. Nachdem sie ihn für tot hielten, hatte Julian sich in aller Ruhe entwickeln können. In sich trug er das parapsychische Erbe seiner Eltern, und niemand wagte abzuschätzen, was er wirklich zu bewirken vermochte. Aber es mußte viel sein, mehr als seine Mutter und Tante ahnten. Der Vater erging sich zuweilen in Andeutungen, aber bis in die letzte Konsequenz konnte auch er nicht Voraussagen, zu was für einem Wesen sich Julian Peters entwickelte. Zu einem Geschöpf voller Macht - und nicht mit menschlichen Maßstäben zu messen. Das zeigte sich allein schon in der Geschwindigkeit seines Wachstums. Schon jetzt, nach nur ein paar Monaten, in denen andere Babies nicht einmal zu plappern lernten, sah er aus wie ein fünfzehn- oder sechzehnjähriger Bursche. Seine geistige Entwicklung eilte der körperlichen sogar noch voraus. Er lernte nicht nur, er verschlang Wissen

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