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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen Kopf auftauchen. Ich konnte ihn noch einholen, und ich hätte nicht aufgegeben, wenn das Licht sich nicht mit mir befaßt hätte.
    Im Boot schrien mindestens zwei Kerle mächtig auf, als der Scheinwerfer mich erwischte. Leider schrien sie nicht nur. Sie feuerten auch!
    Noch reichte das Wasser mir nur bis zur Brust. Ich hob den 38er, den ich eisern in der Hand hielt. Ich zog durch, aber es war zuviel verlangt, mit nassen Patronen trockene Schüsse abzufeuern.
    Die Waffen der anderen hingegen knallten prächtig. Ich nahm den Kopf weg und schob mich über den Sand nach links. Als ich auftauchte, befand ich mich unter dem Steg und damit in einer guten Deckung. Ich sah, wie sie mit dem Handscheinwerfer herumfuchtelten. Irgendwer schrie:
    »Schluß mit der Knallerei!«
    Gleichzeitig erlosch das Licht. Wenig später aber lief der Motor auf höheren Tourenzahlen, dann entfernte sich das Brummen.
    Ich zerknirschte einige Flüche zwischen den Zähnen. Sie hatten also ihren Kumpan aus dem Wasser gefischt und machten sich aus dem Staub.
    Bis ich die Küstenpolizei alarmiert hatte, waren sie längst irgendwo an Land. Außerdem konnte ich ihren Kahn nicht beschreiben. Ich hatte nur erkannt, daß er nicht sehr groß gewesen war. Ich wußte auch nicht, aus wieviel Männern die Bande bestand.
    Ich watete durch das Wasser. Zwanzig Schritte vom Anlegesteg entfernt stieß ich auf den Gegenstand, den der Mann nach mir geschleudert hätte. Erst als ich ihn in den Händen hielt, erkannte ich, daß es sich um eine Aktentasche handelte. Ich hob sie auf.
    Sie war nicht schwer und auch nicht prall gefüllt. Ich schüttelte mich. Die Wassertropfen sprangen nach allen Richtungen wie aus dem Fell eines nassen Hundes; Ich versuchte, die Stelle wiederzufinden, an der ich zuerst das Aufblitzen der Taschenlampe gesehen hatte. Es war schwierig. Die Reihen der Strandkörbe glichen sich wie Zwillinge, ganz besonders in der Dunkelheit. Wahrscheinlich hätte ich den Platz nicht gefunden, wenn sich nicht aus dem tiefen Schatten eines Strandkorbes die Gestalt eines Mannes gelöst hätte.
    »Hallo!« sagte der Mann. »Haben Sie eine Zigarette für mich? Meine Packung muß mir bei dem Ringkampf aus der Tasche gefallen sein. Ich kann sie nicht wiederfinden.«
    ***
    »Sind Sie der Mann, der hier durch die Mangel gedreht wurde?« fragte ich und trat so nahe an ihn heran, daß ich jede seiner Bewegungen nötigenfalls abfangen konnte.
    »Ja, aber es passierte nicht viel mit mir. Sie platzten dazwischen. Sind Sie Polizeibeamter?«
    »FBI.«
    Er pfiff leise durch die Zähne. »Oh, G-man! Haben Sie nun eine Zigarette für mich?«
    »Ja, aber der Tabak ist so naß wie Seetang. Kommen Sie mit zu meinem Wagen. Ich habe eine Reservepackung im Handschuhfach.«
    Er lachte leise. »Sie würden mich auch mit zu Ihrem Wagen nehmen, wenn es sich nicht um Zigaretten handelte.«
    »Bestimmt! Ich nehme an, Sie werden mir erzählen, warum die anderen so böse auf Sie waren. Ich möchte Ihre Story hören. Schließlich bin ich Ihretwegen baden gegangen.«
    »Ich weiß, daß Sie mich erst wieder laufenlassen werden, wenn Ihnen meine Geschichte gefällt«, antwortete er. »Gehen wir.«
    Wir stampften nebeneinander durch den Sand auf den erleuchteten Atlantic Beach Boulevard zu. Der Mann neben mir pfiff leise vor sich hin. »Alle Achtung vor Ihrer guten Laune«, sagte ich. »Die Sache scheint Ihnen Spaß gemacht zu haben.«
    »Ich freue mich, daß ich mit ein paar Schrammen davongekommen bin.«
    »Sie haben allen Grund zur Freude. Nach meinen Informationen stand Ihnen die Begegnung mit einem Berufskiller bevor.«
    Sein Pfeifen brach ab. »So?« sagte er einsilbig.
    Wir erreichten die Treppe, die zur Straße hinaufführte. Sobald wir im Licht der Bogenlampen standen, sah ich ihn mir genauer an. Er war ein Mann von ungefähr fünfunddreißig Jahren. Seine Größe mochte noch ein oder zwei Zoll über der meinen liegen. Sein Gesicht war gut geschnitten. Das Kinn sprang energisch vor, nur seine Nase war zu kurz und zeigte einen Knick, als hätte er einmal das Nasenbein gebrochen.
    Obwohl er sich vor wenigen Minuten noch mit einem Haufen harter Burschen im Sande gewälzt hatte, wirkte er wie ein Gentleman, der gerade aus seinem Club kam. Selbst der eingerissene Ärmel seines blauen Trenchcoats störte diesen Eindruck nicht.
    Selbstverständlich bemerkte er, daß ich ihn beobachtete. Er lächelte ein wenig, sah aber selbst geradeaus. »Wie heißen Sie?« fragte ich.
    »Jack Harper«,

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