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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Nähe des Cress-Stadions hatte.«
    Der Maskierte schien erleichtert aufzuatmen. »So hängt das zusammen. Hast du später mit Harper gesprochen?«
    »Allerdings! Ich bot ihm Zigaretten an, aber sie schmeckten ihm nicht.«
    »Besaß er die Aktentasche noch?«
    »Eine dunkelbraune neue Aktentasche?«
    »Richtig. Hatte er sie noch?«
    »Ich brachte sie ihm zurück.«
    »Du? Wie geriet sie in deine Hände?« Ich ahnte, daß ihm meine nächste Antwort wenig gefallen würde. Gerade deswegen gab ich sie gern.
    »Der Mann, dem ich nachrannte, warf sie mir an den Kopf. Ich weiß nicht, was er sich davon versprach. Als Wurfgeschoß war sie nicht geeignet.«
    Die starre Maske behielt ihr stumpfsinniges Lächeln, aber selbst die verstellte Stimme des Mannes verriet seine Wut.
    »Du Idiot!« fauchte er Roy an. »Du verdammter Lügner. Du hast mir erzählt, du hättest die Tasche nie richtig in der Hand gehabt.«
    Allmählich begriff ich, was sich am Strand abgespielt hatte. Die Gangster hatten sich auf Harper gestürzt. Der Gorilla mit der Himmelfahrtsnase hatte ihm die Aktentasche entrissen. Als ich wenige Sekunden danach auftauchte und die Gangster nach kurzem Kugelwechsel geflohen waren, hatten die anderen das Boot erreicht, während ich Roy abdrängte und mich mit ihm im Wasser herumgeschlagen hatte.
    Zwar hatten seine Kumpane ihn aufgefischt, aber selbstverständlich hatte er es seinem Chef verschwiegen, daß er die Aktentasche schon in den Händen gehalten hatte.
    Ich vermutete, daß Chuck Donovan einen anderen Fluchtweg eingeschlagen hatte, weil er sich nicht im Boot befunden hatte. Trotzdem hatte der Mann, für den er arbeiten sollte, ihn zu finden gewußt und ihn und Denny Hart als Mitwisser beseitigen lassen.
    So ungefähr mußte der Film abgelaufen sein. Es drehte sich um den Inhalt der Tasche. Ich nahm an, daß es sich um eine hübsche fette Beute aus irgendeinem Raubzug handelte, die Mr. Harper teuer verkaufen wollte, während der Maskierte möglichst bargeldlos einkaufen wollte.
    Seine nächste Frage galt der Tasche.
    »Wo ist die Tasche jetzt, G-man? Was geschah mit Harper?«
    »Er bedankte sich bei mir mit einem Fausthieb und verschwand.«
    »Und die Tasche?« stieß er hervor.
    »Er vergaß nicht, sie mitzunehmen. Anscheinend sind die ursprünglichen Besitzverhältnisse wieder eingetreten. Der ganze Aufwand war vergeblich.«
    Der Maskierte schwieg. Diese Gummivisage verriet nichts von den Gedanken und Gefühlen des Trägers. Schließlich beugte er sich vor und tippte dem Fahrer auf die Schulter. Der Gangster mit der breitgeschlagenen Boxernase und den kleinen dunklen Augen wandte den Kopf.
    »Lincoln!« befahl der Chef. Der Fahrer nickte. Bevor er den Kopf wandte, glitt sein Blick über mich hinweg. Sein brutaler Mund verzog sich zu einem winzigen Lächeln.
    »Tut mir leid, G-man, daß wir uns getroffen haben. Ich wünsche mir keinen Streit mit dem FBI. Wir werden dich irgendwo absetzen und uns dann aus dem Staube machen. Du kannst rauchen, wenn es dir Spaß macht.«
    »Die Henkerszigarette?« fragte ich.
    Er hob abwehrend die Hand. »Aber nein. Ich sagte doch, daß ich keinen Ärger mit deinem Verein wünsche.«
    Roy mit der Stupsnase nieste.
    ***
    Lincoln ist ein Bezirk von Manhattan. Als der Cadillac die Westend Avenue kreuzte und in das unbebaute Gelände längs des Hudson-Ufers einbog, wußte ich, wo ich abgesetzt werden sollte. Selbstverständlich hatte ich nicht damit gerechnet, daß die Gangster mich wirklich laufenlassen würden.
    Der Mann unter der Maske wußte zu gut, daß er so oder so Ärger mit dem FBI bekommen würde, gleichgültig, ob er mich lebend oder tot aus dem Cadillac warf. Ich war überzeugt, daß er sich eine bessere Chance ausrechnete, wenn er mir den Mund für immer verschloß. Ich hatte von Anfang an damit gerechnet, daß ich mich höllisch anstrengen mußte, wenn ich meine Haut retten wollte. Trotzdem lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, als ich erkannte, welches Grab mir der Maskierte zugedacht hatte.
    Die Zusammenballung von Millionen Menschen in einer Riesenstadt bringt ungeahnte Probleme mit sich. Wohl eines der schwierigsten Probleme in einer Großstadt ist, die riesigen Berge Abfall zu beseitigen, den die Millionen Einwohner der Stadt täglich produzieren. Einen Berg, geformt aus leeren Konservendosen, Zigarettenasche, Gemüseabfällen, unbrauchbaren Sofas, Lebensmittelresten, Zitronenschalen, zerbrochenem Geschirr.
    Eine Armee von Spezialwagen ist jeden Tag

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