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0448 - Der alte Admiral

Titel: 0448 - Der alte Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stücke suchen", sagte er hoheitsvoll und grinste Ovaron an. „Wir werden uns vortrefflich unterhalten, zu unserem Nutz und Frommen. Gehe Er schon!" Er wedelte mit seiner Hand und suchte dann wieder nach seinem unerträglich parfümierten Spitzentüchlein.
    Ovaron winkte Rhodan und Atlan. Der Roboter führte sie, obwohl Ovaron jetzt genau wußte, wo sich die Gruppe aufhielt.
    Die acht Gestalten passierten die offenen Tore und verloren sich irgendwo in den Tiefen der Station.
    Merceile und Roi blieben zurück. Der Terraner setzte sich respektlos auf einen niedrigen Konverter, schlug die Beine übereinander und summte eines der neuesten Lieder des Barden.
    Nach einer Weile fragte Merceile: „Was singen Sie da?"
    „Höflich, aber lakonisch erwiderte Michael Rhodan: „Ein Lied. Ein Lied von Zodiak Goradon, dem zwölffingerigen Barden mit der sechzigsaitigen Gitarre und dem roten Bart."
    Merceile lehnte sich an eine von Uhren und Skalen übersäten Säule, lächelte Roi Danton an und fragte: „Was soll das Lied ausdrücken?" Danton meinte leichthin: „Dieses neue Lied ist das alte Lied ... es werden die unerhörten Reize zwischenmenschlicher Beziehungen geschildert. Hat etwas für sich, Teuerste."
    Das Lächeln des Cappin-Mädchens hörte auf, als die Maschinen die Projektoren abschalteten und das dumpfe Summen den Vorgang der Reaktivierung ankündigte. Der Admiral bewegte sich nicht, aber es schien, als würde er jede Sekunde die Augen öffnen und zu sprechen beginnen.
    Roi musterte langsam und schweigend den ausgestreckten Körper, dann hob er den Kopf. Er sah Merceile unsicher an. Roi sagte: „Ich beginne mich vor diesem weißbärtigen Admiral zu fürchten." Merceile erwiderte nach einigen Sekunden: „Nicht der Admiral erregt meine Furcht, sondern das, was er sagen wird."
    Danton meinte dazu: „Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl, Mädchen. Wenn das, was er sagen wollte, wichtig gewesen wäre, hätte Moshaken es auf Band sprechen können. Der Umstand, daß er selbst hier liegt und auf Ovaron ,wartet`, bedeutet, daß es mehr als wichtig sein muß. Wissen Sie jetzt, warum ich unruhig bin?"
    Das Mädchen nickte schweigend. Roi und Merceile warteten darauf, daß die Gruppe um Ovaron zurückkam und mit anhörte, was der Admiral zu sagen hatte.
    Sie warteten zweihundertachtzig Minuten lang.
    Ein Kreis schweigender, wartender Gestalten umgab die sarkophagartige Platte, auf der Moshaken lag.
    Jetzt war der Körper nicht mehr starr, wirkte nicht mehr wie eingefroren, sondern lebendig. Aber es war ein trügerisches Leben, das jede Sekunde aufhören konnte.
    Moshaken wirkte wie ein uralter Mann, einen Hauch vom Tode entfernt.
    Er sah Ovaron an.
    Ovaron verkrampfte seine Finger in Lordadmiral Atlans Schulter und fragte leise, als ob er die Stille in dem Raum nicht unterbrechen wollte: „Ich bin mehr als überrascht, Admiral ... können Sie sprechen?"
    Moshaken nickte schwach und flüsterte zurück „Ja. Ich habe lange gewartet, um mit Ihnen sprechen zu können, Ganjo.
    Rhodan bemerkte: „Zweihundert Jahrtausende!"
    In den nächsten Stunden erfuhr Ovaron und mit ihm das gesamte Team eine erschütternde Geschichte.
    „Es ist mir gelungen, Ganjo", sagte der Admiral leise mit zitternder Stimme, „den Verräter zu töten. Sie wissen ... dieser Offizier Gavasor aus der Familie des Nandor-Klans. Trotzdem ist es dem Nandor-Klan gelungen, die Regierungsgewalt über das Ganjasische Reich an sich zu reißen."
    Ovaron nickte.
    Dies war etwa achtzehn Jahre nach dem Beginn von Ovarons Einsatz auf dem dritten Planeten dieses Systems geschehen.
    Langsam berichtete Moshaken weiter.
    Die treuen Offiziere des Ganjasischen Reiches hatten verzweifelt auf die Rückkehr Ovarons gewartet. Dieses Warten zermürbte die Männer und gab ihren Feinden mehr Möglichkeiten in die Hände, als sie sonst jemals bekommen hätten.
    Atlan flüsterte: „Das muß damals gewesen sein, nachdem Ovaron und Merceile zu uns stießen und zusammen mit dem Nullzeitdeformator in die Realzeit kamen."
    Ovaron nickte schweigend.
    Der Mann, der aussah, als ob er bereits im Schattenreich weilte, berichtete mit leiser Stimme weiter. Die Aufnahmegeräte im Inneren Paladins zeichneten jedes Wort auf. Die Tonköpfe waren auf höchste Empfindsamkeit ausgepegelt worden.
    Moshaken hatte erfahren, daß Ovaron mit jener merkwürdigen Maschine verschwunden war.
    „Nachdem Ovaron spurlos verschwunden war", setzte Admiral Moshaken mit brüchiger Stimme seinen Bericht fort, der

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