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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon.
    »Du magst Julian nicht«, stellte Zamorra fest. »Wieso?«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Meine Sache«, erwiderte er.
    »Also, ich finde, er ist ein netter Bursche«, mischte Carlotta sich ein. »Er sieht gut aus, weiß sich zu benehmen… ich mag ihn.«
    »Hoffentlich magst du ihn nicht zu sehr«, sagte Ted etwas schärfer als beabsichtigt. Carlotta lächelte spitzbübisch. »Bist du etwa eifersüchtig, Ted?«
    »Und wenn es so wäre?«
    »Ich liebe eifersüchtige Männer«, sagte Carlotta. »Aber andererseits versuchst du mich dazu zu bringen, daß ich andere Männer provoziere, sich um mich zu bemühen.« Sie wandte sich an Zamorra und Nicole. »Er kauft mir die durchsichtigsten Blusen und die kürzesten Röcke, die er finden kann, und als ich überlegte, was ich zu dieser Party anziehen sollte, schlug er mir doch sogar vor, ich sollte überhaupt nichts anziehen. Gut, daß ich’s nicht getan habe.«
    Ted grinste Carlotta an. »Es ist noch nicht zu spät«, flüsterte er ihr laut zu und blinzelte verschwörerisch.
    Julian sah gerade herüber, und Nicole winkte ihm zu. Der Junge näherte sich. Ted Ewigks Gesicht verhärtete sich. Unwillkürlich trat der Reporter einen Schritt zurück. Seine Abneigung gegen Julian war ihm deutlich anzusehen. Zamorra konnte sich einfach nicht vorstellen, weshalb der Reporter so abweisend war. Aber so wie es Sympathie auf den ersten Blick gab, gab es auch das Gegenteil, und das traf wohl aus unerfindlichen Gründen hier zu. Dabei war Ted normalerweise ein Mensch ohne Vorurteile.
    »Ted meinte, du solltest diesen Artikel lesen und uns sagen, was du davon hältst«, bat Zamorra.
    Julian berührte die Zeitung mit der Hand, warf aber keinen Blick darauf.
    »Es ist etwas Böses«, sagte er, ohne jemanden anzublicken. »Und es ist alt. Sehr, sehr alt.«
    ***
    Verblüfft sahen die anderen Julian nach, der sich abgewandt hatte und ohne ein weiteres Wort der anderen Seite des Raumes entgegen strebte. Mit ein paar schnellen Schritten war Ted Ewigk hinter ihm, bekam ihn am Arm zu fassen und hielt ihn fest.
    »He, was willst du damit sagen, Junge?«
    Ihre Blicke trafen sich, und Ted ließ Julian los. Unwillkürlich trat er ein paar Schritte zurück.
    Zamorra beobachtete die Konfrontation aufmerksam. Es paßte nicht zu Ted, daß er einfach so zurücksteckte. Er war nicht der Mann, der sich durch einen Blick allein einschüchtern ließ -auch nicht, wenn er es mit einem magischen Wesen zu tun hatte wie in diesem Fall.
    »Julian, was hast du bemerkt?« drängte Nicole jetzt.
    Julian hob die Schultern. »Es ist böse und alt«, wiederholte er. »Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Wer oder was ist es? In welchem Zusammenhang steht es mit diesem Fall?«
    »Auch das weiß ich nicht.« Julian lachte in mildem Spott auf. »Warum klingt das für euch so unwahrscheinlich? Ich bin kein Hellseher, und ich bin nicht allwissend.«
    »Aber du hast etwas gefühlt, nicht wahr?« fragte Nicole.
    »Nur einen Hauch, und ich kann diesem Hauch nicht mehr entnehmen als das, was ich gesagt habe. Ist es wichtig?«
    »Vielleicht«, sagte Zamorra.
    Julian sah Ted an. »Du magst mich nicht, Reporter. Du glaubst mein Feind sein zu müssen. Weshalb? Ich habe dir nichts getan.«
    Ted preßte die Lippen zusammen.
    »Und ich habe auch nicht vor, dir etwas zu tun«, fuhr Julian fort. Er zögerte, als müsse er sich seine nächsten Worte genau überlegen, dann sagte er: »Du hast etwas an dir, was nichts mit dir gemein hat.«
    »He, was willst du damit sagen?« entfuhr es Ted. Aber Julian wandte sich ab und ging davon, diesmal endgültig.
    »He, verdammt!« rief Ted hinter ihm her. »Ich habe dich etwas gefragt!«
    Carlotta faßte seinen Arm.
    »Bleib ruhig, Ted«, raunte sie ihm zu. »Mach nicht den ganzen Abend kaputt, indem du einen Streit vom Zaun brichst. Du hast ihm klar gemacht, daß du ihn nicht magst - das reicht. Wir sollten vielleicht gehen.«
    »Nein.« Ted schüttelte den Kopf.
    »Wir sind hierher gekommen, um die Rückkehr der Totgeglaubten zu feiern, und die sich für mich in erster Linie Rob Tendyke und die Peters-Zwillinge. Und das hat mit diesem Julian absolut nichts zu tun.«
    Carlotta funkelte ihn an.
    »Die Peters-Zwillinge, soso«, fauchte sie. »Blondinen bevorzugt, wie?«
    Er grinste sie an. »Bist du etwa eifersüchtig, Carlotta?«
    »Und wenn es so wäre?«
    »Ich liebe eifersüchtige Frauen«, stellte er fest. »Komm, der nächste Tanz gehört wieder uns, und danach werde ich Zusehen, daß

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