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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hut trug.
    »Das war Hollogan!« behauptete Phil.
    Wir blickten hinter dem Wagen her. Der Lincoln verlangsamte seine Fahrt und bog nach links ein. »Ich wette, hinter der Häuserzeile verläuft eine Allee«, sagte ich. »Hollogan fährt von hinten vor!«
    Wir ließen den Jaguar stehen und gingen zu Fuß um den Block herum. Meine Vermutung bestätigte sich; parallel zur Socony Road verlief eine schmale Allee. Der Lincoln parkte an der Rückseite des Hauses 114.
    Phil und ich pirschten uns näher. Die Allee war miserabel beleuchtet, wir hatten alsp keine Mühe, ungesehen voranzukommen. Die Mülleimer an verschiedenen Hinterausgängen zeigten, daß noch viele Häuser bewohnt waren.
    Hollogan hatte den Wagen verlassen. Er wartete im Schatten des Eingangs.
    Wir warteten auch.
    Es war ein lauer Spätsommerabend. Man hörte das Plärren von Radio und TV-Lautsprechern, das Tuten einer Schiffssirene vom nahen Hudson River, und das jähe, hysterische Kreischen von Autobremsen, die in der Socony Road zum Halten kamen.
    Eine halbe Minute verstrich. Hollogan trat zurück. Er schaute an der Hausfassade in die Höhe. Gleichzeitig klopfte er die Taschen seines Anzugs ab. Er zog eine Schachtel Zigaretten aus der Hose. Wir beobachteten, wie er sich eine Zigarette ansteckte und das Streichholz wegwarf. Sein Gesicht lag im Schatten der Hutkrempe; wir konnten nicht sehen, wie er darauf reagierte, nicht eingelassen zu werden.
    Er wartete noch immer, offenbar unschlüssig, wie es weitergehen sollte. Dann wandte er plötzlich den Kopf.
    Wir standen im Schatten eines Mauervorsprungs, genau zwischen zwei Laternen, aber er sah uns trotzdem.
    Phil trat nach vorn. »Hallo, Hollogan«, sagte er.
    In diesem Moment zeigte sich, daß Hollogan nicht nur ein guter Fighter mit den Fäusten war. Er verstand es auch, blitzschnell eine Pistole zu ziehen. Es war sein Pech, daß ich darin auch nicht ohne war. ,
    Ich traf seinen Arm. Er schrie auf und ließ die Waffe fallen.
    »Man kann nicht behaupten, daß Sie sehr geschickt Vorgehen«, meinte Phil. Er grinste mir kurz zu. »Danke, Jerry.«
    Hollogan umspannte das getroffene Handgelenk mit den Fingern. Phil bückte sich nach Hollogans Pistole und hob sie auf. Er steckte sie ein und meinte; »Diesen Ärger hätten Sie sich ersparen können. Warum haben Sie uns nicht gleich gesagt, daß Joe hier wohnt?«
    »He, was ist hier los?« rief eine männliche Stimme uns zu. Fenster wurden geöffnet. Neugierige Köpfe erschienen in den Fensterrahmen. Erregte Fragen wurden laut.
    Hollogan schaute sich nervös um. »Ich brauche einen Arzt, verdammt noch mal«, sagte er.
    »Das Revier ist ganz in der Nähe«, meinte Phil. »Dort wird man Sie behandeln.«
    »Ärztlich und polizeilich«, fügte ich hinzu.
    »Sie hatten vorhin Glück!« preßte Hollogan durch die Zähne. »Meine Pistole war im Wagen. Wenn ich sie bei mir gehabt hätte, als Sie in der Wohnung frech wurden…« Er führte den Satz nicht zu Ende. Es war auch so klar, was er meinte.
    »Das halten wir im Protokoll fest«, versprach Phil. Er schaute mich an. »Hast du etwas dagegen, wenn ich ihn zum Revier bringe?«
    »Fahr schon voraus, ich komme nach.«
    Die beiden stiegen in den Lincoln. Phil setzte sich ans Lenkrad. Er winkte kurz, als er zurücksetzte und wendete.
    Zwei Männer kamen auf mich zu. Sie waren .hemdsärmelig und nicht mehr ganz jung. »Was ist hier passiert?« fragte der größere von beiden. »Haben Sie geschossen?«
    Ich zeigte ihnen meinen Ausweis. Das änderte ihre Haltung. »Wohnen Sie hier?« fragte ich.
    »Vier Häuser weiter. Mein Name ist Miller. Das ist Jack Holiday, mein Schwager.«
    »Kennen Sie Jack Sheppard?«
    »Wer soll das sein?« fragte Miller. »Soviel ich weiß, hat er hier gewohnt.«
    »In der 114?«
    »Ja.«
    »Das Haus gehörte Abe Ranold, dem Trödler. Abe hat die Bude allerdings verkauft. Wie sieht dieser Sheppard aus?«
    Ich gab eine kurze Beschreibung von Sheppard. »Ja, ’den habe ich oft hier gesehen«, sagte Miller. »Ich hatte keine Ahnung, daß er Sheppard heißt. Er hat das Haus vor zwei, drei Monaten von Abe übernommen. Bis zum ersten Dezember muß es endgültig geräumt worden sein. Das gilt für alle Häuser in der Straße.«
    »Wohnt Sheppard noch hier?«
    »Das bezweifle ich. Allerdings geht er regelmäßig in dem Haus aus und ein. Wir haben uns darüber unsere Gedanken gemacht. Er unterhält in dem Haus entweder ein Fabriklager, oder er benutzt die Bude, um da mit seinen Freunden ungestört pokern zu

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