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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Inspektor das Kommando auf dem Boot!
    ***
    Der Geruch von feuchtem Lehm, von Sand und auch von Moder füllte die Gänge der Katakomben. Es waren stockdunkle Stollen, die sich in den Hügel hineinzogen und sich zu einem verwirrenden Labyrinth verzweigten, das hatte ich mittlerweile feststellen können.
    Bis zum Lichtschein war ich gegangen und blieb dort stehen. Es war keine Fackel, die brannte, sondern eine dunkle Flüssigkeit, die man in eine flache Schale gefüllt hatte. Die bläulichen Flammen huschten geisterhaft über die Oberfläche.
    Ich war davon ausgegangen, dass dieses Licht einen markanten Punkt innerhalb des Labyrinths anzeigte. In der Tat zweigten von dieser Stelle aus mehrere Gänge ab.
    Für welchen sollte ich mich entscheiden? In der Breite waren sie ungefähr gleich. Da gab es keinen Haupt- oder Nebelstollen, aber ich bekam eine Orientierungshilfe, denn bei genauem und konzentrierten Lauschen hörte ich das ungewöhnliche Summen.
    Wasser rauschte dort bestimmt nicht, das hörte sich auch anders an. So musste ich nur mehr herausfinden, woher das Summen aufklang. Es war der rechts von mir liegende Gang.
    Leider leuchtete keine Fackel. Wieder einmal musste ich in die Finsternis hineinschreiten, die mir so drückend vorkam. Hinzu rechnete ich die Angst vor einer Falle. Ich würde irgendwelche Löcher im Boden rechtzeitig genug erkennen können.
    Manchmal streiften dünne Fäden mein Gesicht, als wären die spitzen Fingernägel von Toten an der Haut entlanggefahren. Jedes Mal rann über meinen Rücken ein kalter Schauer.
    Je tiefer ich in den Gang hineinschritt, um so verstärkter vernahm ich die Geräusche. Mittlerweile hatte ich es auch geschafft, sie zu identifizieren.
    Das war der Gesang oder Singsang irgendwelcher Menschen, die sich versammelt hatten.
    Götzengesang der Baal-Diener!
    Und ich näherte mich der Quelle mit vorsichtigen Schritten, obwohl ich kein Licht sah. Möglicherweise standen die Diener im Dunkeln, um dort ihrem finsteren Treiben nachzugeben.
    Sehr uneben war der Boden. Manchmal stolperte ich über Steine. Bisher hatte ich mich immer auf den Beinen halten können. Der Druck im Magen stieg. Der Singsang war natürlich lauter geworden. Ich suchte nach einem Vergleich.
    Nein, er hörte sich nicht an wie ein gregorianischer Gesang oder ein überlieferter alttestamentarischer Choral. Das hier klang anders. Böse und grausam. Wie bösartiges Raunen, das im Tunnel zu einem unheimlichen Echo wird.
    Wieder schob ich mich weiter. Bei jedem Schritt hielt ich auch die Hand ausgestreckt, um ein Hindernis ertasten zu können. Das war auch gut so, denn urplötzlich bekam ich Kontakt.
    Ich fasste mit der Handfläche gegen eine Wand, schabte auch darüber und stellte fest, dass es sich dabei um raues Gestein handelte. Man musste Blöcke aufeinandergeschichtet und dann dieses Hindernis gebaut haben. Im Dunkeln tastete ich die Wand ab. Ich benutzte dazu beide Hände. Zur rechten Seite hin stieß ich sehr bald gegen die Stollenwand. Links aber fand ich eine Öffnung.
    Möglicherweise so breit wie eine Tür. Jedenfalls konnte ich hindurchschlüpfen. Dieses Hindernis nahm nur knapp die Hälfte des Stollens ein.
    Jetzt sah ich auch etwas.
    Es war ein dunkelrotes, leicht violett schimmerndes Licht, und zwar noch über mir, denn die Quelle lag höher. Das Licht strahlte seinen schwachen Schein nach vorn ab, so dass ich vor ihm die dunkle Masse der Körper erkennen konnte.
    Baals Diener hatten sich vor dem Licht versammelt, um an diesem Platz zu singen.
    Aber es war nicht das Abbild des verfluchten Götzen, das sie anbeteten, sondern das übergroße, strahlende Großsiegel König Salomos, das auch ich einmal auf meinem Kreuz gehabt hatte.
    Jetzt sah ich es hier.
    Und es sollte dem Bösen geweiht werden!
    Ich konnte es in den folgenden Sekunden nur anschauen. Dabei überlegte ich, weshalb die Versammelten in diesen dumpfen Singsang ausgebrochen waren. Ich kam zu dem Entschluss, dass dieser teuflische Choral die Funktion einer Beschwörung haben musste. Eine andere Lösung gab es für mich einfach nicht.
    Das Siegel faszinierte mich auf eine gewisse Art und Weise. Ich kam einfach davon nicht weg, starrte es an, und meine Augen weiteten sich noch mehr, als die Strahlung zunahm.
    Die ineinandergeschobenen Dreiecke bekamen eine düstere Kraft, die sich mit jeder Strophe oder jedem Wort des Gesangs steigerte und auch mehr von der Umgebung erhellte.
    Baals Diener trugen Kutten. Sie sahen so aus wie die

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